Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)
Baccara-Rosen erklärte die Verkäuferin die Blütenpracht. Er wählte eine Einzelne und kaufte noch ein Kärtchen dazu.
„Schau mal, was ich habe!“ Yvonne stürmte direkt nach ihrem Anklopfen in Helens Zimmer.
Müde raffte Helen sich von ihrem Bett hoch. Sie war gerade am Einschlafen gewesen, nachdem sie stundenlang versucht hatte, die Bilder von ihrem letzten Treffen mit Fabian aus ihrem Kopf zu verdrängen. „Du bist eine Nervensäge!“, nörgelte sie.
„Ich weiß!“ Yvonne gluckste. „Aber das hier ist es wert!“ Sie sprang zu ihr aufs Bett und zauberte hinter ihrem Rücken eine Rose hervor. „Von einem Verehrer!“, flüsterte sie geheimnistuerisch. „Ich wollte gerade den Müll hinunterbringen, da entdeckte ich dieses hübsche Exemplar vor unserer Tür!“
Helen betrachtete die Blume eine Weile. „Hübsch, ehrlich. Und jetzt lass mich schlafen.“ Sie ließ sich zurückfallen und zog die Bettdecke über den Kopf.
„Das kann doch nicht wahr sein! Mir hat noch nie jemand eine Rose vor die Tür gelegt. Ich würde mich garantiert darüber freuen!“ Sie suchte nach einem Fuß unter der Decke und versuchte ihn zu kitzeln.
Helen zog die Beine an. „Toll, dann freu dich!“, nuschelte sie in ihr Kissen.
„Du bist so was von begriffsstutzig!“ Yvonne zog mit einem Ruck die Decke weg und legte ihr die Rose vor die Nase. „Lies! Ich weiß schon, was drinsteht, aber dich sollte das interessieren, nicht mich!“ Trotzig blieb Helen still liegen. Yvonne klappte daraufhin sichtlich genervt die Karte auf.
„Oh!“ Mehr brachte Helen nicht hervor. Entschuldigend lächelte sie zu Yvonne und setzte sich auf. Es stand nichts weiter in der Karte, als Für Helen . Es war eine schöne Schrift. Mit dem Finger zog sie die Buchstaben nach und ihr wurde warm ums Herz. Wer hatte ihr die Rose geschenkt?
Yvonne ging aus dem Zimmer und kam kurz darauf mit der Vase aus der Küche zurück. „Schau, da passt sie noch rein.“
Helen entfernte das Kärtchen und steckte die Rose zu der anderen ins Wasser. „Die passen wirklich gut zusammen!“ Die Rosen glichen sich exakt in Farbe und Größe. Helen fühlte an den Blättern, die unglaublich samtig waren und in einem satten Weinrot leuchten.
„Wer ist der Verehrer? Was meinst du?“ Yvonne hatte sich neben sie gesetzt. „Kann es Fabian sein?“
Helen schoss ihr einen bösen Blick zu. „Der sollte es nicht wagen, sich zu melden! Hast du ihm nicht am Telefon erklärt, dass er mich zufriedenlassen soll?“
„Nicht mit genau den Worten“, gestand Yvonne und redete schnell weiter. „Aber heute, denke ich, war ich eindeutig!“
„Er hat schon wieder angerufen?“, fragte Helen betrübt.
„Vergiss es sofort! Blöd, dass ich davon angefangen habe. Viel wichtiger ist, von wem die Rose ist. Wobei du vielleicht doch kurz überlegen solltest, ob sie von Fabian sein könnte. Schließlich habt ihr euch vor einiger Zeit geküsst. Und soweit ich weiß, ist er der einzige Mann, dem du seit etwa einem Jahr näher gekommen bist“, überlegte Yvonne vorsichtig.
Bei der Erwähnung des Kusses fühlte Helen wieder Fabians Hände auf ihrem Körper. Wütend schob sie die Erinnerung beiseite und schaute Yvonne fest an. „Bevor wir das Kapitel Fabian erneut schließen, muss ich dir wohl klar machen, dass Fabian schwul ist! Der Kuss war ein Test, der ihm verdeutlicht hat, dass Frauen ihn nicht interessieren“, dozierte sie beherrscht. Yvonne schien etwas einwenden zu wollen. Vorsichtshalber ließ Helen sie gar nicht erst zu Wort kommen. „Warum sollte mir jemand, der schwul ist, rote Rosen schicken?“
Yvonne nickte betreten. „In Ordnung, ich erwähne ihn nicht mehr. Aber wer soll dann dein Verehrer sein? Ein Kerl von deiner neuen Arbeit? Gibt es dort einen, der infrage käme?“
„Ich denke, es ist ersichtlich.“ Helen deutete auf die Rosen. Als Yvonne nicht begriff, erklärte sie weiter. „Hast du schon mal solche Prachtexemplare gesehen? Und gleich zwei auf einem Fleck?“
„Du glaubst, die sind von Renk, dem Frauenheld?“ Yvonne riss erstaunt die Augen auf.
„Würde passen, oder?“ Noch einmal streichelte sie die zarten Rosenblätter.
„Meinst du, der gibt sich diese Mühe? Der hat doch X Frauen an der Hand. Und woher soll der denn wissen, wo du wohnst?“ Yvonne blieb skeptisch.
„Seine Assistentin recherchiert immer alles für ihn. Und egal, ob sie nun nach Helen Kreuzer oder Yvonne Petterfy gesucht hat, im Telefonbuch wird sie auf unsere Adresse
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