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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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sagte, zu seinem maritimen Einrichtungsstil passte. Aber er fand, dass die Farbe eher zu ihren Augen passte, die wiederum gut zu ihren rosigen Wangen, dem sahneweißen Teint und ihrem glänzenden dunklen Haar passten.
    Sie war eine sehr schöne Frau.
    Noch schöner war sie, wenn sie lächelte.
    Damals hatte sie ihn echt angelächelt. Er konnte sich aber nicht erinnern, wann sie ihn das letzte Mal so angesehen hatte. Lange Zeit war sie körperlich sehr distanziert geblieben, und er hatte sich so daran gewöhnt, dass diese Distanziertheit im letzten Jahr sich auch emotional ausgewirkt hatte.
    Plötzlich verspürte er den Wunsch, sie anzurufen. Sie hatten seit dem Wochenende nicht mehr miteinander geredet, als sie ihn zu dem Essen begleitet hatte. Nicht eine einzige SMS. War das nicht schrecklich? Es war weit nach Mitternacht, aber sie war immer eine Nachteule gewesen, daher wählte er jetzt ihre Nummer. Aber als einzige Antwot hörte er nur die förmliche Stimme des Anrufbeantworters.
    Er hinterließ keine Nachricht. Stattdessen setzte er sich und
versuchte, sich an den Klang ihrer Stimme zu erinnern und wie ihr Gesicht wirklich aussah. Er schloss die Augen. Sofort sah er ein schönes, lächelndes Gesicht. Das Problem war nur, dass es nicht Caroline war.
    »Oh, Shit!«, sagte er laut und beschrieb damit genau seine Lage.
    Beunruhigt riss er die Augen auf. So ein Typ war er nicht. Er war ein Mann, der immer versuchte, das Richtige zu tun. Und das Richtige war sicher nicht, hier zu sitzen und sich schuldig zu fühlen, weil er plötzlich gemerkt hatte, dass er eine andere Frau, mit der er nicht verlobt war, unglaublich attraktiv fand.
     
    Um zwei Uhr morgens wurde er vom Telefon geweckt. Er dachte, es wäre ein Notfall in der Praxis, aber es war Caroline. Sie klang leicht betrunken. Normalerweise trank Caroline nicht. Und um zwei Uhr morgens rief sie normalerweise auch nicht an. Er hatte erst am Morgen einen Rückruf erwartet.
    »Ich bin es.« Ihre Stimme klang seltsam.
    »He, du. Alles in Ordnung?«
    »Klar, gut. Und du?«
    »Yeah. Wo warst du?«
    »Mit Freunden aus. Niemand, den du kennst«, fügte sie hinzu, ehe er fragen konnte. »Kollegen.«
    »Netter Abend?«
    »Nur auf ein Glas.« Sie klang trotzig.
    Er hatte sie nicht gefragt, ob sie getrunken hatte, aber sie wussten beide, was er gemeint hatte.
    »Ein Glas?«
    »Vielleicht drei. Wir haben einen wichtigen Abschluss gefeiert. Was soll das, bist du vielleicht die Polizei?«

    »Nein, nein, Caro. Es ist nur sonst nicht deine Art.«
    »Yeah, aber vielleicht weißt du nicht...« Sie verstummte.
    Doch er wusste, was sie sagen wollte. Vielleicht wusste er nicht mehr, was für sie normal war. Vielleicht stimmte das, denn sie hatten sich seit ihrer Abreise kaum gesehen.
    »Du hast vermutlich Recht«, seufzte er.
    Dann folgte ein Schweigen, das für sie zum ersten Mal peinlich war.
    »Sind wir auseinandergedriftet?«
    Das war ein Scherz zwischen ihnen. Ein Scherz, um wieder Verbindung aufzunehmen.
    Caroline segelte gerne. Er hasste es. Er liebte das Meer, aber nur als Anblick. Er betrachtete gerne, wie es sich endlos, ruhelos bewegte, sich wieder und wieder um sich selbst drehte - nur nicht in seinem Magen. Er stand oft am Ufer und winkte ihr nach, ging derweil fröhlich über den Strand oder die Klippen, während sie die Tiefen bewältigte.
    Sie scherzte oft, dass sie auseinanderdrifteten, sie aber immer zu ihm zurückkehren würde.
    So hatten sie sich ein wenig gefühlt, als sie nach London zog, aber in letzter Zeit war sie nicht oft zu ihm zurückgekommen.
    »Ich komme zu dir«, bot sie plötzlich an.
    »Ja?«
    »Das klingt nicht sehr begeistert.«
    »Bloß überrascht.«
    Dann folgte eine lange Pause, bis sie leise sagte: »Ich habe mir in letzter Zeit nicht viel Mühe gegeben, nicht wahr?«
    »Eine Mühe sollte es nicht sein, Caro.«
    »Das habe ich nicht gemeint«, erwiderte sie rasch und wieder trotzig. Doch nach einem Moment klang ihre Stimme
wieder sanfter. »Na, wie wär’s? Nächstes Wochenende? Dann hast du hoffentlich keinen Dienst?«
    »Nein.«
    »Na, wunderbar. Wir können am Strand spazieren gehen, irgendwo essen, uns ein bisschen betrinken, mit der Sonntagszeitung im Bett bleiben. Vielleicht kann ich mir Freitag freinehmen und ein langes Wochenende daraus machen. Wie fändest du das?«
    Strandspaziergänge? Sie gab sich wirklich Mühe. Caroline machte sonst keine Strandspaziergänge. Tom lehnte sich zurück und schloss die Augen. Diesmal tauchte gleich

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