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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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glaube zumindest, dass es der Hummer ist, denn bei der Größe könnte sich auch eine Krabbe als Hummer verkleidet haben. Der heutige Trend zur Miniaturisierung hat sich wohl auch auf die Schalentiere ausgeweitet.«
    Grinsend blickte sie auf, ob Sean lachte, aber er lächelte
nur nachsichtig wie ein Vater über ein wenig amüsantes kleines Kind. Und dann begann er, über das Cornucopia zu reden, womit sie fest gerechnet hatte. Er fragte nicht direkt nach dem Hotel selbst, sondern redete eher darum herum, stellte verwandte Fragen, die einem weniger aufmerksamen Zuhörer nicht sonderlich aufschlussreich erschienen wären, ihm aber die Antworten gaben, die er brauchte. Fragen, wie Alex sich in der neuen Schule zurechtfand, ob er Freunde gefunden hatte oder London vermisste - alles Fakten, die ihm ein Bild vermittelten, ob sie vorhatten, zurückzuziehen und das Hotel zu verkaufen oder nicht. Nach außer hin wirkte er weiterhin aufrichtig interessiert an dem Wohlergehen der Familie. Er war offensichtlich immer noch schärfer darauf aus, das Hotel zu kaufen, als seine kühle Ablehnung an dem Fischabend hatte vermuten lassen.
    Na, aalglatt konnte man auch zu zweit spielen, und Liesel hatte in den letzten Wochen genügend Übung gehabt, das Thema zu vermeiden. Alles, was er fragte, lenkte sie daher ab. Als er Alex erwähnte, fragte sie, ob er selbst Kinder habe, als er über Arbeitsplätze sprach, fragte sie nach seinem Büro. Als er London erwähnte, bog sie die Unterhaltung auf seine eigenen Besuche dort um. In welchen Hotels er abstieg, welche Restaurants er besuchte. Er bekam nicht eine einzige direkte Antwort, bis zu der Frage: »Möchtest du einen Nachtisch?«
    Zu ihrer Enttäuschung gab es keinen Toffee-Pudding. Sean bestellte einen Kaffee und einen Whiskey. Liesel war fest entschlossen, das Beste aus dem Abend zu machen, und entschied sich für etwas Kalorienhaltiges mit Schokolade, doch dann war es ihr peinlich, sich vor seinen Augen vollzustopfen, weil er ja nichts aß, nahm einen Löffel voll und entschuldigte sich dann, um aufs Klo zu gehen.

    Nach kurzem Pinkeln verbrachte sie längere Zeit vor dem Spiegel.
    Ihr Gesicht war gerötet. Sie spritzte kaltes Wasser auf die Wangen, überlegte, ob sie den Lippenstift nachziehen sollte, dachte dann aber, dass er das vielleicht merken und denken würde, es sei ihm zuliebe. Das wollte sie wirklich nicht. Sie wollte nicht, dass er falsche Erwartungen hegte und vielleicht annahm, sie fände ihn attraktiv, denn ehrlich gesagt mochte sie ihn überhaupt nicht.
    Doch er war nicht ganz so schlimm, wie sie zuallererst gedacht hatte. Jaja, er war ein bisschen egozentrisch, aber nicht unangenehm. Und sicher wusste er, wie man eine Frau behandeln musste. Sie musste gestehen, dass sich ihre Meinung über ihn leicht geändert hatte. Bei ihm war vermutlich das Gleiche passiert, nur umgekehrt. Sie war heute Abend nicht gerade eine aufregende Begleiterin gewesen. Sie überlegte, ob sie sich dafür entschuldigen sollte, aber was konnte sie schon sagen? Tut mir leid, dass ich eine muffige alte Kuh war, aber ich habe mich in einen Mann verknallt, der nicht zu haben ist, daher war es wohl ein Riesenfehler, mit dir auszugehen?
    Doch vielleicht schmeichelte sie sich damit. Er hatte den ganzen Abend viel über sich geredet, und zwar so, dass es für Liesel nicht unangenehm war. Aber wahrscheinlich redete er vermutlich so viel, weil sie so still gewesen war. Irgendwann war er verstummt, hatte ihr tief in die Augen gesehen und gesagt: »Erzähl mir was von dir.« Aber seine Intensität hatte sie so geärgert, dass sie bloß gemurmelt hatte: »Da gibt es nicht viel zu erzählen.« Vermutlich textete er gerade einem Freund, ihm zur Hilfe zu kommen, während sie sich noch im Klo versteckte. Doch als sie an den Tisch zurückkehrte, stand zu ihrer Überraschung ein weiteres Glas Champagner vor ihr.

    »Man würde denken, du willst mich betrunken machen«, lächelte sie nervös.
    Der lustvolle Blick kam wie erwartet, doch dann überraschte er sie völlig, indem er sich entschuldigte und eine Flasche Wasser bestellte.
    Als sie gegessen hatten, nahm sie an, dass er ebenso verzweifelt gehen wollte wie sie selbst, doch stattdessen stand er auf, zog ihren Stuhl zurück und schlug vor: »Wir können in der Bar noch einen trinken.« Da sie sich inzwischen sehr schuldig fühlte, weil sie so langweilig gewesen war, nickte sie fröhlich und stimmte zu, entschlossen, ihm immerhin ein bisschen Gegenwert zu

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