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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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Babylonisch?«
    »Nicht babylonisch«, meinte Shar, die an das Relief dachte. »Nördlich, in der Nähe der Ausgrabungsstätte, die mein Großvater freilegte. Und ich wette, sehr früh. 3000 oder 2000 v. Ch.? Ein Jahrtausend hin oder her? Ich kann gar nichts über sie finden außer diesem Basrelief an der Rückwand des Auditoriums, aber ich weiß, dass es sie gegeben hat. Und wenn jemand sie ausfindig machen kann, dann du.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Ray und duckte dabei den Kopf ein wenig. Sie wusste, er würde sein Möglichstes tun, und das war ziemlich gut. »Mir gefällt dein Haar.«
    »Danke«, erwiderte sie und ging in ihr Büro, wobei sie ignorierte, als er hinter ihr herrief: »Warte mal, welches Basrelief?« Sie würde es ihm später zeigen, wenn sie Zeit hatte.
    In ihrem Büro warteten drei Studenten, von denen zwei um eine Fristverlängerung baten und der dritte sich darüber beklagte, dass sein Gehirn wie blockiert sei, aber als sie schließlich gingen, waren sie alle voller Zuversicht, und zwei von ihnen machten ihr Komplimente über ihr Haar.
    Was ist mit meinem Haar? , fragte sie sich und ging in die Damentoilette, um einen Blick in den Spiegel zu werfen. Ihr Haar
schien länger geworden zu sein und lockte sich um ihre Ohren, anstatt straff anzuliegen, und es zeigte weiße Strähnchen. Sie sah genauer hin. Fast blauweiße Strähnchen. Es hätte sie erschreckt, wenn es nicht so viel besser ausgesehen hätte als sonst. Vielleicht gehörte es zu einer Göttin, schönes Haar zu besitzen. Mit ein bisschen Glück würde das auch bei ihrer Haut funktionieren.
    Sie kehrte in ihr Büro zurück, griff sich die fertigen Kopien und marschierte die Treppenflucht zu ihrem Seminarraum hinauf, und ihre Studenten erlebten erstaunt, wie konzentriert sie war und wie sie rechtzeitig zum Ende kam, bevor die Glocke ihr ins Wort fallen konnte. Ihre zweite Unterrichtsstunde hielt sie ebenso souverän, und anschließend marschierte sie zurück zum Kaffeehaus, um weiter Wände zu streichen.
    Und die ganze Zeit über, während alle möglichen Leute, von ihr dazu angehalten, Dinge zu Ende brachten und sich nicht dagegen wehren konnten, fragte sie sich: Was ist wohl der Preis dafür? Was zum Teufel hat Kammani vor?
    Und was hat Sam mit ihr zu tun?

Kapitel 10
    Im Kaffeehaus angelangt, blieb Shar vor der großen Wandfläche links von der Eingangstür stehen, die sie bereits weiß gestrichen hatte. Sie hatten schon darüber gesprochen, wie sie sie wohl gestalten sollten, aber als sie sie nun betrachtete, sah sie dort Gestalten, drei Gestalten, und einen Himmel und …
    »Auf diese Wand trage ich ein Wandgemälde auf«, verkündete sie Abby, die dabei war, die Glasvitrine mit Keksen zu füllen.
    »Super.« Gerade als Abby die Glasschiebetür schloss, erschien Daisy mit ihrem Laptop.
    »Weißt du, dieser Laden könnte ein Riesenerfolg werden«, meinte Daisy und ließ sich an einem Tisch in der Nähe von Shar nieder. »Ich habe den Leuten Freitagabend aus Versehen zwei Mäuse für ein Plätzchen berechnet, und sie haben es bezahlt. Und seitdem stehen sie hier jeden Morgen Schlange.«
    Abby setzte sich ihr gegenüber und stäubte sich dabei Puderzucker von den Händen. »Mir gehen jeden Morgen schon um acht Uhr die Plätzchen aus. Wenn das so weitergeht, brauche ich Unterstützung.«
    Shar nahm den dicken, runden Kohlestift in die Hand, den sie bei ihrem zweiten Besuch bei Mr Casey erworben hatte. Ich will diese drei Göttinnen genau hier , dachte sie und sah sie noch immer vor sich an der Wand schweben. Und hinter ihnen die Front des Kaffeehauses. Und dahinter will ich einen bernsteinfarbenen Sonnenaufgang, der ganz links anfängt und dann in einen heißen Tag übergeht, mit zimtfarbenem Himmel, und drüben in einem blauen Abendhimmel endet. Ich will
Sonnen, Blumen und Sterne. Und einen Fries mit Hunden. Viele Hunde.
    Und ich will Sam .
    Nein, nicht Sam.
    Daisy blickte mit gerunzelten Brauen auf ihren Monitor. »Eine Schande, dass wir nicht noch eine Bäckerin anheuern können, aber wisst ihr, es gibt nicht viele Göttinnen, die Arbeit suchen.«
    »Da sind noch Gen und Bun«, meinte Abby. »Ich weiß nicht, ob Fruchtbarkeitskekse und Geburtskekse eine gute Idee sind, aber vielleicht wären sie … eine Inspiration …«
    »Shar?«, hakte Daisy nach.
    »Ich höre zu«, schwindelte Shar und machte sich daran, mit dem Kohlestift große Linien auf den weißen Untergrund zu zeichnen, die Göttinnen zu skizzieren, die ihr dort so

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