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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Ich …« Auf einmal blickte Sam äußerst unbehaglich drein. »Ich, ähm, ich habe mich gefragt, ob ich vielleicht Katy anrufen und sie bitten könnte, mich bei ihr übernachten zu lassen. Sie hat mir angeboten, jederzeit bei ihr auf dem Sofa pennen zu können … und ich …« Er verstummte.
    Â»Und du kannst nicht bei einem deiner Schauspielerfreunde unterkommen?«
    Â»Nun, Jamie hat sich gerade verlobt, sie werden also die ganze Zeit mit etwas anderem beschäftigt sein. Bei Howard war gerade der Gerichtsvollzieher, der hat nicht mal mehr einen Stuhl. Helly redet nicht mehr mit mir, seit wir … ähm … und Tim ist im Urlaub.«
    Â»Und sonst kennst du niemanden in London? Außer meiner kleinen Schwester, meine ich.«
    Sam rammte die Faust aufs Sofa. »Ich habe gerade die Trennung von Yvonne hinter mir, Charley«, sagte er verärgert. »Glaubst du wirklich, ich bin in der Stimmung, eine andere anzubaggern? Die kleine Schwester meiner Vermieterin, um genau zu sein?«
    Â»Komm schon, Sam, du bist immer in Baggerstimmung.«
    Â»Leck mich«, sagte er und stapfte aus dem Wohnzimmer. Seine Tür knallte hinter ihm zu. Zum zweiten Mal binnen weniger Tage starrte ich schockiert hinter ihm her. »Sam?«
    Nichts.
    Â»Sam!«
    Tentakel der Schuld umwickelten mich. Natürlich würde Sam nicht nach London reisen, um Katy zu verführen. Er würde dorthin fahren, um sein labiles Selbstwertgefühl aufzubauen, einen Fuß in die grauenhafte Welt der Schauspielerei zu bekommen und sich von der geplatzten Verlobung abzulenken. Charley, du gemeines Miststück , zischte die Stimme in meinem Kopf. Sam ist dir ein großartiger Freund gewesen, und das ist dein Dank dafür? Schäm dich!
    Ich erhob mich mühsam vom Sofa, humpelte zu seiner Schlafzimmertür und trat, ohne anzuklopfen, ein. Sam saß weinend auf dem Bett. Er sah aus wie ein hilfloses Kind, zusammengekauert, vor- und zurückschaukelnd. Ich schmolz dahin. »Ach, Sam … ach, mein lieber, guter Sam, es tut mir so leid«, sagte ich und warf mich unbeholfen neben ihn aufs Bett. »Sam, Sam, Sam …« Ich schlang meinen Arm um seine Taille, und er drückte sich schluchzend an meine Schulter.
    Â»Ich vermisse sie«, heulte er. Unbeholfen streichelte ich seinen Rücken. So etwas hatte ich bei Sam noch nie erlebt. »Ich bin so traurig und verwirrt und fühle mich einfach total scheiße«, jammerte er an meiner Schulter.
    Fünf Minuten später tischte ich zwei Schüsseln Mikrowellenpampf auf und rief Katy an. »Katy Lambert, bist du bereit, deine große Schwester und ihren Mitbewohner bei dir aufzunehmen?«, fragte ich sie. Sam lächelte mich an, die Augen noch gerötet, und verbrannte sich prompt die Zunge an einem Stück glühend heißer Pastinake. Ich schüttelte verzweifelt den Kopf.
    Â» SUUUPER , JA !«, rief Katy. Ich hörte ein seltsames Windspiel im Hintergrund. » ABGEFAHREN !«
    Â»Sam kommt, weil er ein bisschen für seine Schauspielerei netzwerken möchte, und ich muss zu ein paar Konferenzen«, erklärte ich. »Ich weiß, dass du immer sauer bist, wenn ich für Salutech in London bin und im Hotel wohne, also dachte ich, ich bleibe diesmal bei dir.«
    Â» OBERMEGASUPERGUT !«, brüllte sie und legte auf.
    Sam stand auf, um die Würzsoße zu holen, die er großzügig über seiner Schüssel verteilte. »Danke, Chas«, flüsterte er, ganz Mummys tapferer kleiner Soldat.
    Nach dem Essen steckte ich Sam ins Bett zu all seinen abscheulichen Männermagazinen. Ohne dass ich es wollte, beschlich mich erneut das unbehagliche Gefühl, das ich wegen unseres Aufenthalts bei Katy hatte. Natürlich entsprach es nicht der Wahrheit, wenn ich behauptete, dass ich bei ihr übernachtete, weil sie sich über meine Hotelaufenthalte beschwert hatte. Es lag auch nicht daran, dass ich Sam nicht allein in ihrer Nähe haben wollte.
    Nein, ich traute mir selbst nicht.
    In meinem Kopf formte sich ein Plan, Williams und Shelleys Verabredung am Mittwoch betreffend. Ich wollte bei den beiden hinterhältig dazwischenfunken. Es war ein dämlicher Plan, der die vernünftige Charley zutiefst schockierte. Doch diese vernünftige Seite von mir (oder das, was davon übrig geblieben war) glaubte, dass ich diesen Plan in Gegenwart von Katy und Sam – Menschen aus

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