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dämmerte es ihm.
„Deine Verabredung, das bin doch nicht etwa ich?“
Grace warf ihm einen Blick zu, der die Glut, die in seinem Körper herrschte, noch anfachte. „Schon möglich“, hauchte sie ihm ins Ohr, „wenn du versprichst, mich nicht wie ein Kind zu behandeln.“
Sie musste sich vorbeugen, und Ben erhaschte einen kurzen Blick auf den sanften Ansatz ihrer Brüste. Die Zunge wurde ihm schwer.
„Du bist kein Kind. Versteh doch, was ich tue, geschieht zu deinem Besten.“
Grace betrachtete ihn nachdenklich, dann strich sie ihm mit der Hand über die Wange. „Ich weiß, du meinst es nur gut, Ben. Aber gelegentlich scheinst du zu vergessen, dass ich eine Frau bin, und dann muss ich dich eben wieder daran erinnern.“
Nervös blickte Ben sich in dem Waggon um. Die übrigen Passagiere saßen in ihren Sitzen und unterhielten sich oder lasen die Zeitung. Niemand beachtete sie auch nur im Geringsten.
„Du täuschst dich, Grace. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass du eine Frau bist.“
„Aber was bedeutet das für dich?“
„Soll ich es dir zeigen?“ Langsam gewann Ben Spaß an diesem Spiel. Sie hatte ihn herausgefordert, warum sollte er nicht darauf eingehen?Er drängte sich ganz nahe an sie, bis sie spüren konnte, wie erregt er war.
Überrascht schnappte Grace nach Luft. Eine Hitzewoge flutete durch ihren Körper und staute sich da, wo ihre Körper sich berührten. Sie stand kurz vor dem Ziel, doch auf einmal wurde sie nervös.
„Du kannst es dir immer noch überlegen“, flüsterte ihr Ben ins Ohr. „Ich wäre zwar enttäuscht, aber als echter Gentleman werde ich es überleben.“
„Du, ein Gentleman?“
„Natürlich, dank der guten Erziehung meiner Frau Mama. Ich muss allerdings zugeben, dass man es mir nicht auf den ersten Blick ansieht.“
Grace musterte ihn eindringlich. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nun, du kannst ihr von mir ausrichten, dass sie gute Arbeit geleistet hat.“
„Danke, das hört sie sicher gerne. Überhaupt freut sie sich, wenn sie etwas über das Leben um sie herum erfährt.“
Grace horchte überrascht auf. Es war das erste Mal, dass er freiwillig von seiner Familie erzählte. Schnell hakte sie nach: „Das klingt, als lebte sie im Gefängnis.“
„Die offizielle Bezeichnung der Einrichtung lautet ‚Heim für betreutes Wohnen‘. Nur leidet meine Mutter an einer unheilbaren Augenkrankheit und kommt daher kaum mehr unter die Leute.“
Grace fiel auf, mit wie viel Wärme er von seiner Mutter sprach. Noch ein Punkt zu seinen Gunsten, fand sie.
„Aber du besuchst sie regelmäßig?“
„Natürlich, jeden Sonntag und wann immer es meine Zeit sonst erlaubt.“
„Du bist wirklich etwas ganz Besonderes“, sagte Grace mehr zu sich selbst. Erst die Jugendlichen im Park, jetzt seine Mutter. Dieser Mann hat wirklich ein Herz aus Gold. Sie fühlte, dass sie viel mehr für ihn empfand als körperliche Anziehung.
„Du aber auch“, erwiderte er.
„Wie bitte?“
„Na, du hast deine Fragetechnik in Rekordzeit verbessert.“
„Schon wieder ein Kompliment! Hast du noch mehr davon?“ Grace wusste, dass sie schamlos nach Lob heischte, aber was hatte sieschon zu verlieren? Ihrem Selbstbewusstsein konnte es nur guttun.
„Lass mich nachdenken, dann fällt mir sicher noch was ein … Genau, wie wär’s damit: Du bist eine umwerfende Frau.“
Grace’ Herz tat einen Sprung. Dieser Mann war der Erste, der ihr das Gefühl vermittelte, dass er sie als eigenständige Person respektierte. Anders als alle anderen Männer, die Grace kennengelernt hatte, war Ben Callahan grundehrlich. Ihm durfte sie glauben, wenn er versicherte, dass weder ihre Herkunft noch ihr Vermögen eine Rolle spielten.
Mit einem harten Ruck blieb der Zug stehen. Grace verlor das Gleichgewicht und landete an Bens Brust. Sofort legte er schützend den Arm um sie, und, in seinen Armen geborgen, eingehüllt in seinen Duft, fragte Grace sich für einen Moment, wer hier wen verführte.
„Wir sind da! Raus mit dir!“
Mit zitternden Fingern strich Grace ihren Rock glatt, dann stieg sie hastig aus und wartete mit klopfendem Herzen am Bahnsteig auf Ben. Er verkörperte das krasse Gegenteil von allem, was sie von früher kannte. Mit seinem Dreitagebart, der zerrissenen Jeans und dem ausgeleierten T-Shirt sah er aus wie ein Revoluzzer. Er verkörperte alles, wonach sie sich so lange gesehnt hatte, aber nie den Mut aufgebracht hatte, danach zu greifen. Bis jetzt.
Nervös fuhr sie mit der Zunge über die
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