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Blicke wanderten unruhig zwischen Emma und Ben hin und her. Wie um ihre Worte Lügen zu strafen, rutschte Emma nervös auf dem Sofa herum.
„Tut mir leid, aber ich glaube dir kein Wort, Granny. Ich seh dir doch an der Nasenspitze an, dass du irgendwie deine Hände im Spiel hattest.“
Emma stritt alles energisch ab, aber sie konnte Grace dabei nicht in die Augen sehen. Also wandte sich Grace an Ben.
„Ben, sag du mir, was los ist!“
Auch von ihm erhielt sie keine Unterstützung, und da wusste sie Bescheid.
„Ihr habt euch gegen mich verschworen! Ich bestehe darauf, alles zu erfahren, und zwar sofort“, rief sie, und ihre Stimme überschlug sich fast dabei.
Emma und Ben wechselten einen langen Blick. Keiner wollte den ersten Schritt tun.
Endlich erbarmte sich Ben. „Emma hat mich engagiert. Ich sollte dich beobachten und ihr über deinen Tagesablauf berichten.“
Grace konnte ihn nur mit weit aufgerissenen Augen ansehen. Ihr Herz schlug bis zum Hals, ihre Kehle brannte, und sie begann, am ganzen Körper zu zittern.
Ben fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar. „Bitte, Grace, wir können das doch später unter vier Augen besprechen“, flehte er. „Sieh mal, deine Großmutter machte sich Sorgen um dich. Sie war überzeugt, dass du ihr etwas verheimlichst.“
„Schön, dass du sie in Schutz nimmst. Aber für Entschuldigungen ist es jetzt zu spät.“ Grace’ Knie gaben nach, und sie musste sich setzen. Eine Welt war für sie zusammengebrochen. Ben war dafür bezahlt worden, dass er sich um sie kümmerte. Seine Zuneigung war erkauft, in Wahrheit lag ihm nicht das Geringste an ihrer Person. Das war der Grund, weshalb er sich gegen eine dauerhafte Beziehung sträubte. Er wollte sich die Möglichkeit offenhalten, sich aus dem Staub zu machen, sobald die Geldquelle versiegte.
Im Raum herrschte Totenstille. Emma hielt die Augen starr auf einen Punkt am Boden gerichtet, aber Ben sah Grace durchdringend an. Fast glaubte sie, in seinem Blick etwas von der Wärme und Fürsorgezu entdecken, die sie früher hineingedeutet hatte. Aber das war unmöglich.
Sei nicht dumm, ermahnte sich Grace. Klammere dich nicht an etwas, das nicht existiert. Er hat dir etwas vorgegaukelt, und du bist darauf hereingefallen wie ein dummes Gänschen. Diese Erkenntnis schmerzte so stark, dass es ihr schier den Atem raubte.
„Grace, lass mich erklären.“ Bens Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Aber Grace hatte vorerst genug gehört. Ben hatte sie betrogen und belogen, und dafür gab es keine Entschuldigung. Spätestens als sie Liebende geworden waren, hätte er ihr die Wahrheit sagen müssen.
„Hör wenigstens mich an!“ Auch Emmas Stimme klang brüchig und rau, als könnte sie jeden Moment zerspringen.
Grace war erschüttert. Die beiden Menschen, die sie auf der Welt am meisten liebte, hatten ihr durch ihren arglistigen Betrug soeben das Herz gebrochen. Sie musste weg von hier.
13. KAPITEL
M it lautem Knall fiel die Wohnungstür hinter Grace ins Schloss. Ben hielt sie nicht zurück. Der verletzte Blick, den sie ihm zugeworfen hatte, hatte ihm tief ins Herz geschnitten. Er konnte verstehen, dass sie jetzt erst einmal allein sein wollte. Alles, was ihr helfen konnte, den Schock zu überwinden, war ihm recht.
„Sie nimmt es sehr schwer. Wir hätten es ihr schonender beibringen müssen“, seufzte Emma.
Ben hatte da seine Zweifel. Er hatte vorgehabt, Grace über alles aufzuklären, und sich im Stillen gegen einen heftigen Gefühlsausbruch gewappnet. Dennoch hatte ihn ihre Reaktion überrascht.
Tröstend legte er die Hand auf Emmas knochige Schulter. „Machen Sie sich keine Vorwürfe“, bat er. Er hatte mindestens ebenso viel Schuld auf sich geladen. Hätte er seine Arbeit getan und sich von Grace ferngehalten, wie es von ihm erwartet wurde, wäre nichts von alledem geschehen. Allerdings hätte er dann auch niemals die Frau seines Lebens kennengelernt.
Aber die alte Dame schüttelte seine Hand ungeduldig ab. „Setzen Sie sich wieder hin“, befahl sie im gewohnten Kommandoton, und Ben erkannte, dass er sie einmal mehr gewaltig unterschätzt hatte. Kerzengerade saß sie da, ihre Augen blitzten unternehmungslustig, und es schien, als hätte die fürchterliche Szene von eben nicht den geringsten Eindruck auf sie hinterlassen.
„Hören Sie auf, Trübsal zu blasen. Natürlich nehme ich alles, was vorgefallen ist, auf meine Kappe. Sehen Sie, ich gebe viel auf meine Intuition. Als ich Sie das erste Mal sah, wusste
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