Verliebt skandalos amp sexy
zusammenzuckte. Er kannte sie nur als fröhliche junge Frau und machte sich schwere Vorwürfe, weil er sie um ihr perlendes Lachen gebracht hatte.
„Anfangs kannte ich dich auch nicht. Es war ein Auftrag wie jeder andere.“
„Außer dass Emma vermutlich viel besser zahlt.“
Das ließ sich nicht leugnen, aber Ben gab noch nicht auf. „Und wenn schon. Du weißt doch, dass ich das Geld für meine Mutter brauche.“
Emma hieb mit dem Schuh in den Sand, dass die feinen Körner wie eine dunkle Wolke aufstiegen. „Meinetwegen darfst du jeden Job annehmen, der dir angeboten wird. Es will mir nur nicht in den Kopf, was du dir dabei gedacht hast, dich für Geld an mich heranzumachen. Mit mir zu schlafen! Ich habe dir vertraut, und du hast nicht einmal den Versuch unternommen, mir die Wahrheit zu sagen.“
Eine dicke, glänzende Träne kullerte jetzt über ihre Wange. Ben wusste nicht, was er sagen sollte. Worte allein reichten nicht aus, um ihr Leid zu lindern.
Grace sah ihn mit feuchten Augen an. „Das Allerschlimmste ist, dass du mich die ganze Zeit über in dem Glauben gelassen hast, dass das, was wir beide erleben, nicht das Geringste mit meiner Familie zu tun hat.“ Sie schluchzte laut. „Du wusstest doch, wie viel mir meine Unabhängigkeit bedeutet. Du wusstest auch, dass ich mich von meiner Familie und ihrem Geld lösen wollte. Und dann lässt ausgerechnet du dich mit eben diesem Geld kaufen. Das hätte ich nie für möglich gehalten.“
„Bitte, Grace, lass mich erklären …“
Aber Grace beachtete ihn nicht und sprach stockend weiter. „Emma hat dich gekauft“, wiederholte sie. „Dieser sogenannte Auftrag war nur ein Vorwand, um dich zu ködern. Sie brauchte nur mit ein paar Scheinen zu winken, um mich in deinen Augen unglaublich attraktiv zu machen.“
Ben war starr vor Entsetzen. Erst jetzt dämmerte ihm, wie sich die Dinge aus Grace’ Sicht darstellten. Was sie sagte, klang plausibel. Nur einen Haken hatte ihre Version der Geschehnisse: Emmas Geld hatte nicht das Geringste damit zu tun, dass er sich in Grace verliebt hatte.
„Darf ich jetzt mal was sagen?“, fragte er zerknirscht.
„Bitte.“ Grace zuckte verächtlich die Achseln. „Aber glaub mir: Für Entschuldigungen ist es zu spät.“
Ben nahm ihre Hand. Sie war eiskalt. „Ich weiß gar nicht, wo ichanfangen soll“, begann er und räusperte sich. „In meinem Kopf und in meinem Herzen geht’s drunter und drüber. Aber ich werde mein Bestes tun, um dir meine Version der Geschichte zu erklären.“
Es wurde Abend, die Sonne versank hinter den Hochhäusern, und ein kühler Wind vertrieb die letzten Spaziergänger. Nur Grace und Ben harrten aus. Ben wusste, was auf dem Spiel stand. Die Umstände sprachen gegen ihn, doch er wollte sich nicht kampflos geschlagen geben und die Frau, die er liebte, verlieren.
„Es war nie nur ein Routinefall für mich. Von dem Augenblick an, als Emma mir dein Foto zeigte, war es um mich geschehen. Mein Gewissen riet mir auszusteigen, aber ich konnte einfach nicht.“
„Wegen des Geldes.“
„Wegen des Geldes, wegen meiner Mutter und vor allem deinetwegen. Mit Emmas Geld kann ich meiner Mutter bessere Betreuung bieten, ohne Fälle zu übernehmen, von denen ich normalerweise die Finger lasse.“
Überrascht unterbrach er sich, denn Grace hatte die Hand auf seinen Arm gelegt und sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Ich versteh dich schon, Ben. Du liebst deine Mutter über alles.“
„Ich weiß nicht, ob du mich verstehen kannst. Schließlich bist du selbst in einer ganz anderen Welt aufgewachsen.“
Grace empfand tiefes Mitgefühl für Ben. Sie konnte nachvollziehen, warum Ben alles daransetzte, um seine Mutter auf ihre alten Tage für all die Entbehrungen zu entschädigen, die sie für ihn auf sich genommen hatte. Doch das rechtfertigte sein Verhalten Grace gegenüber noch lange nicht.
„Gut, ich weiß jetzt, weshalb du den Fall übernommen hast, aber ich verstehe immer noch nicht, was dich davon abgehalten hat, mir reinen Wein einzuschenken, nachdem wir uns nähergekommen waren.“
Verlegen fuhr sich Ben durch die Haare. „Es ist wirklich ziemlich verzwickt und mag sich wie eine lahme Ausrede anhören: Ich hatte Emma versprochen, die Sache geheim zu halten, und musste Wort halten. Mein Ruf als Privatdetektiv stand auf dem Spiel.“
Da Grace schwieg, fuhr er fort: „Dann wurdest du überfallen, und ich war gezwungen, noch länger zu schweigen. Sei mal ehrlich: Duhättest mich doch
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