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in den schwarzgrauen Himmel. Der Regen kam jetzt beinahe waagerecht. „Ich hoffe, dass das auch deine ehrliche Meinung ist.“ Er sah sie unsicher von der Seite her an. „Denn wenn das mit dem Regen so weitergeht, dann sitzen wir hier womöglich fest. Die Straßenhier an der Küste sind sehr schnell überflutet.“
„Ich kann mir etwas Schlimmeres vorstellen“, sagte Catherine. Sie sah ihn nicht an. Das Schicksal hatte ihr ihren Herzenswunsch erfüllt. Eine Nacht allein mit Logan Montgomery, wenn sie mutig genug war, die Gelegenheit zu ergreifen. Sie schloss die Augen und hörte dem schweren Regen zu, der auf das Auto prasselte. Ihr Herz schlug schnell, und sie spürte, wie ihre Erregung wuchs.
Ein Donner krachte, und sie fuhr in ihrem Sitz zusammen. Sie hatten relativ weit vom Haus entfernt geparkt, und Catherine konnte das Meer sehen und die Wellen mit den weißen Schaumkronen, die in schneller Folge auf den Strand schlugen. Da sie selbst in der Stadt aufgewachsen und selten ans Meer gefahren war, war sie von der heftigen Brandung fasziniert, aber auch geängstigt.
Plötzlich spürte sie Logans warme Hand auf der Schulter. „Alles in Ordnung?“, fragte er.
Er wollte sie offensichtlich beruhigen, aber seine Berührung hatte genau die gegenteilige Wirkung. Sie musste unbedingt raus aus diesem Auto, oder sie würde noch verrückt werden. „Kannst du ein bisschen näher heranfahren?“, fragte sie.
„Leider nicht.“ Er legte den Arm über ihre Rückenlehne. „Hier sind wir gerade noch auf der gepflasterten Straße. Danach kommt nur noch Schlamm.“
Sie starrte aus dem Fenster. Die Sicht war schlecht, aber er hatte sicher recht. „Gut, ich kann eine ganze Menge aushalten. Regenwasser soll ja gut für die Haut sein, und frische Luft tut immer gut. Außerdem habe ich Turnschuhe an.“
Er grinste. „Das ist die richtige Einstellung. Aber sei vorsichtig, es ist ziemlich glitschig.“ Er stieg aus und ging um das Auto herum, um ihr die Tür zu öffnen. Sie ergriff seine Hand. „Okay?“, fragte er.
Wieder krachte ein Donnerschlag, und kurz danach blitzte es. Sie zitterte. „Ja.“
Sie rannten zum Haus, was nicht einfach war. Sie geriet in tiefe Pfützen, rutschte beinahe auf dem Schlamm aus und umklammerte dabei so fest Logans Hand, dass auch er ein paarmal strauchelte. Der Regen prasselte auf sie herab, und im Nu waren sie bis auf die Haut durchnässt. Aber als sie das Haus erreicht hatten, mussten sie lachen.
Logan steckte den Schlüssel ins Schloss, doch bevor er ihn umdrehte, sah er Catherine noch einmal lange an. Beide spürten die knisternde Spannung zwischen ihnen, und eine kleine Stimme in ihrem Kopf warnte Catherine, dass hinter der Tür die Schwierigkeiten beginnen würden.
4. KAPITEL
D er Sturm, der draußen tobte, war nichts im Vergleich zu dem Aufruhr, der in Catherine herrschte. Sie trat in das Haus ein und hatte nicht nur sofort Schutz gegen den Regen, sondern konnte damit auch einen Blick in Logans Seele tun.
„Bitte, bleib kurz hier stehen. Ich bin gleich zurück.“ Logan verschwand, und Catherine sah sich in dem warmen, gemütlichen Raum um.
Wie das Haus sagte auch dieser Raum viel über seinen Besitzer aus. Die Wände waren mit Holzbrettern verkleidet, was ihnen etwas Schlichtes, Raues gab. Das braune Ledersofa und die alten Holzmöbel verliehen dem Haus rustikalen Charme.
Auch wenn sie selbst nur in einem kleinen Apartment wohnte, hatten Logan und sie offensichtlich einen ähnlichen Geschmack. Beide liebten sie warme Brauntöne. Die Sachen aus Catherines Apartment hätten sich ohne weiteres hier gut eingefügt.
Es gab in diesem Haus keine offizielle Eingangshalle, keine Marmorböden und keine Kronleuchter. Stattdessen herrschte eine entspannte gemütliche Atmosphäre. Es war eben ein richtiges Zuhause, ohne all den Luxus, auf den die übrigen Montgomerys so viel Wert legten.
Was wollte Logan damit ausdrücken? Wollte er sich damit lediglich bewusst von seiner Familie absetzen, oder entsprach ein solches Haus seinen eigenen Bedürfnissen, seiner Liebe zum Meer und zur Natur ganz allgemein?
Was seine Familie wohl von diesem Haus hielt? Wahrscheinlich kamen sie sowieso höchst selten hierher, und der Gedanke machte sie irgendwie traurig. Obwohl sie selbst nicht gerade in einer stabilen, liebevollen Familie groß geworden war, sehnte sich Logan sicher genauso wie sie danach.
„Hier hast du ein Handtuch“, sagte Logan.
Catherine schreckte aus ihren Gedanken auf.
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