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Verliebt, verlobt und eingesargt

Verliebt, verlobt und eingesargt

Titel: Verliebt, verlobt und eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde rauher, begann zu kratzen und verstummte schließlich völlig, denn er gab sich ganz seinen Gedanken und Erinnerungen hin. Walter Kissner hatte in seinem Leben schon mit zahlreichen Frauen und Mädchen geschlafen, doch Susy war mit Sicherheit die Schönste von allen. Sie war perfekt. Wie eine Göttin.
    Aber Susy war eine Person aus Fleisch und Blut. Und sie hatte sich mit ihm, Walter Kissner, verlobt. Erst jetzt begriff er die Tragweite dieser Verbindung, und seine heiße Wut auf diese Frau verlosch. Sie mußte bei diesem Anblick einfach verrauschen, doch das Begehren blieb nicht nur, es flammte noch stärker auf.
    Susy merkte es, lächelte und fragte mit sanft klingender Stimme: »Hast du genug gesehen?«
    Walter schüttelte den Kopf. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    »Nein«, erwiderte er, »nein, ich habe noch nicht genug gesehen. Du bist perfekt, du bist wie eine Göttin, das ist der reine Wahnsinn.«
    Sie hob ihre Arme an und breitete die Handflächen aus. »Du kannst mich haben, Walter…«
    »Ich werde dich haben.«
    Susy bückte sich und griff nach dem schwarzen Badetuch, das vor ihren Füßen lag. »Aber später«, flüsterte sie. »Gedulde dich noch. Du weißt, was dich erwartet, und du wirst dir jetzt vorstellen können, daß ich nicht zuviel versprochen habe.«
    »Das hast du tatsächlich nicht!« keuchte er.
    »Dann laß mich jetzt für ein paar Minuten in Ruhe. Ich möchte mich anziehen.« Sie lächelte noch einmal kokett, nahm die Dessous und die Kleidungsstücke hoch und verschwand damit im Bad. Walter Kissner aber blieb stehen, wie von einem Giftpfeil getroffen. Er streckte den Arm aus, doch seine Hand griff ins Leere. Sie stand nicht mehr dort, sie war tatsächlich gegangen, aber er hörte sie im Bad, und da wußte er, daß er keiner Täuschung erlegen war. Jetzt brauchte er einen Schnaps, auch wenn er sich gleich hinter das Lenkrad setzte, aber das war ihm egal.
    Die Flaschen standen im Schrank, waren durchgewärmt, und er goß sich einen scharfen Obstler ein. Der brannte in der Kehle und später im Magen. Walter hatte Mühe, richtig Luft zu holen, aber das Zeug tat dennoch gut.
    Wenig später kam Susy zurück. Sie trug ein schlichtes dunkelblaues Baumwollkleid, das sich eng um ihre Gestalt schmiegte. Es besaß noch einen weißen Kräuselkragen.
    »Können wir fahren?«
    »Eigentlich ja. Und wohin?«
    »Das sage ich dir noch«, erwiderte sie, ging in den Flur und nahm dort ihren Mantel vom Haken. Walter Kissner folgte ihr wie im Traum…
    ***
    Es hatte ihn Mühe gekostet, den Sierra zu starten. Er war völlig durch gekühlt und auch vereist. Schließlich aber lief er, trotzdem war es im Wagen saukalt, und die Scheiben beschlugen durch den Atem von innen, so daß Walter die Lüftung einschalten mußte, um wenigstens einen einigermaßen freien Blick zu haben.
    Sie waren durch die Innenstadt über die breiten Wallstraßen gefahren und näherten sich der B 1, wobei sie das von innen erhellte große Südbad auf der linken Seite liegenließen.
    Die Heizung brachte erst jetzt ein wenig Wärme. Susy saß auf dem Beifahrersitz. Ihr Mantel klaffte auf. Deutlich zeichneten sich unter dem dünnen Kleiderstoff ihre beiden Brusthügel ab.
    Walter wollte seine Hand darauf legen, als sie an einer Ampel stoppten, aber sie schob seine Finger wieder zur Seite.
    »Nicht jetzt schon.«
    »Ist es noch weit? Sonst muß ich tanken!«
    »Wir schaffen es leicht.«
    »Und wo ist das Ziel?«
    »Nach Osten mußt du fahren. Immer nur nach Osten, aber du brauchst nicht aus der Stadt.«
    Die Ampel sprang um. »Toll«, sagte Walter und gab Gas. »Ich werde hier an der Nase herumgeführt.«
    »Nein, ich habe dir eine Supernacht versprochen. Das Versprechen werde ich halten.«
    Die ersten Hinweisschilder zum Einordnen erschienen am rechten Straßenrand. Der Mann fuhr auf die linke Spur. »Wann werden wir wieder bei mir sein können?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich lasse mich aber von deiner Mutter nicht aufhalten. Da kannst du sagen, was du willst.«
    Susy begann hell zu lachen. »Das brauchst du auch nicht, mein Schatz. Nein, das brauchst du wirklich nicht.«
    »Was ist denn daran so komisch?«
    »Nichts, gar nichts.«
    »Weiß deine Mutter, daß du dich verlobt hast?«
    »Natürlich. Sie will dich kennenlernen.«
    »Und ihren Segen geben, wie?«
    »So ungefähr.«
    Bevor sie links auf die B 1 abbiegen konnten, mußten sie vor der Ampel halten. Die Lichter sahen in dieser Nacht noch kälter aus. Es herrschte nicht viel

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