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Verliebt, verlobt und eingesargt

Verliebt, verlobt und eingesargt

Titel: Verliebt, verlobt und eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wohnung?«
    »Natürlich. Dort wirst du wieder auf die Beine kommen, das kann ich dir versprechen.« Susy war aufgestanden und neben mich getreten. Sie schaute zu mir herab. »Kannst du allein aufstehen?«
    »Das werde ich wohl.« Ich ließ mir von ihr nicht helfen, stemmte mich hoch und spürte zum erstenmal die Weichheit in meinen Knien. Als wäre der Pudding, den ich gegessen hatte, dort hineingerutscht. Als ich stand, hielt ich mich auch fest, denn diesmal hätte mich der Schwindel fast von den Beinen gerissen.
    Susy schob ihre Hand unter meinen Arm und stützte mich ab. »Geht es so?« fragte sie.
    »Ja, ich glaube.«
    Mit noch immer weichen Knien und mehr schwebend als gehend näherte ich mich, unterstützt von Susy, der Garderobe. Ich hörte kaum, wie sich der Ober von uns verabschiedete. In meinem Kopf brauste es. Ein Wasserfall schien dort zu fließen und nie zu versiegen. Die Garderobiere reichte uns die Kleidung. Diesmal half mir Susy in meine Jacke. Dann verließen wir das Lokal.
    Die Luft war eisig. Nach der Wärme und dem ersten tiefen Atemzug stach sie in meinen Lungen. Ich mußte husten, dabei blitzten Sterne vor meinen Augen, und ich hörte die besorgte Frage meiner neuen Bekannten. »Ist es so schlimm?«
    »Ja, ich bin…«
    »Das geht vorbei. Halte dich nur an mir fest. Wir gehen zum Wagen und fahren zu mir.«
    Den Weg zur Tiefgarage bekam ich nicht mit. Sie hätte mit mir auch in einen Kohlenbunker gehen können, in diesen Momenten war mir alles egal. Susy redete mit mir, ich gab auch Antworten, konnte mich an sie aber nicht erinnern. Ich hatte immer mehr das Gefühl, durch dichte Watte zu schreiten.
    Wenn ich die Gesichter der uns entgegenkommenden Passanten sah, so erkannte ich sie nicht mehr konturenscharf. Sie wirkten auf mich wie Masken, die sehr weich waren und zu allen Seiten hin regelrecht zerflossen. Wie Fratzen aus einem Pandämonium kamen sie mir vor. Erst als wir schon fast den Golf erreicht hatten, merkte ich, daß ich mich schon in der Tiefgarage befand.
    »Ich brauche den Schlüssel, John.«
    »In der rechten Tasche.«
    Susys Hand glitt hinein. Sie fand den Schlüssel beim ersten Versuch und schloß den Wagen auf. Sehr vorsichtig drückte sie mich in die Knie. Ich hielt mich noch am kalten Wagendach fest, als ich mich bückte und einstieg. Sie schlug die Tür zu und öffnete die andere. »Dann wollen wir mal«, sagte sie und schob den Zündschlüssel ins Schloß. »Ist bei dir alles klar?«
    »Kaum.«
    »Du mußt dich noch anschnallen.«
    Selbst das bereitete mir Probleme. Ich hörte, wie der Wagen gestartet wurde. Susy lenkte ihn um einen Pfeiler, damit sie die Fahrbahn zur Rampe nehmen konnte.
    Ich holte tief Luft und hörte ihre Stimme. »So, mein Lieber, jetzt fahren wir zu mir…«
    »Ja, zu dir«, flüsterte ich und ahnte trotz meines Zustandes, daß mich dort Böses erwarten würde…
    Sid Ferry hörte den Schrei, sah den Schatten, der sich heftig bewegte, und sah auch das Blut. Dann hörte er den Fall.
    Er duckte sich, denn die furchtbare Waffe kehrte zurück. Sie schwang wie ein Pendel, besaß jetzt eine blutige Klinge und hätte ihn ebenso erwischt.
    So aber huschte sie über seinen Kopf hinweg. Sicherheitshalber ging er zu Boden und kroch in das Zimmer hinein, wo Kruse auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Auf Händen und Füßen bewegte sich Ferry auf den Kriminalbeamten zu. Erst als er sich dicht neben ihm befand, sah er genau, was mit dem Beamten geschehen war.
    Von seinem Gesicht war nicht viel zu erkennen. Dort hatte ihn die Axt voll getroffen.
    So etwas konnte niemand überleben. Hätte er den Kopf anders gehalten, wäre er sogar vom Körper geschlagen worden.
    Sid Ferry starrte den Mann an. Er selbst war bleich geworden, der Schock saß tief in ihm und löste sich nur allmählich auf, so daß er die volle Tragweite dieses heimtückischen Mordanschlags jetzt erst begriff. Dieser Anschlag hatte nicht Kruse gegolten, sondern ihm. Nur weil Ferry, der Höflichkeit gehorchend, dem Mann den Vortritt gelassen hatte, war dieser ermordet worden.
    Von einer Axt…
    Sid Ferry drehte den Kopf und schaute dorthin, wo die Axt allmählich auspendelte. Sie war durch eine Konstruktion von Seilen und Rollen so an der Lampenstange und mit der Türklinke verbunden worden, daß sie nach unten rasen mußte, wenn jemand die Tür öffnete. Eine hinterlistige, teuflische und gemeine Mordfalle, wie sie sich nur ein krankes Hirn ausdenken konnte.
    Noch immer voller Furcht steckend, kroch

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