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Verliebt, verlobt, verflucht

Verliebt, verlobt, verflucht

Titel: Verliebt, verlobt, verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Neupauer
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klafften Wunden. »Natalie, du musst gehen!«
    »Ich kann dich nicht verlassen, Artus«, schluchzte sie. »Doch, du musst fliehen! Sie werden gleich kommen! Reite Zanirra, der Drache wird dich zu dem Schiff bringen.« Hinter sich erblickte Natalie einen fürchterlichen Drachen, mit schwarzer Schuppenhaut und riesigen schwarzen Flügeln. »Es ist Zeit loszulassen! Wir werden uns in sechshundert Jahren wiedersehen!«
    »Aber wir werden uns vergessen und ...«
    »Nein, das werden wir nicht!« Artus zog aus seiner Hosentasche einen Schlüssel hervor und überreichte ihn Natalie. »Hier hast du den Schlüssel zu meinem Herzen. Nur du hast den Zugang dazu, nur dich werde ich immer lieben.« Sie fielen sich um den Hals und küssten sich. Natalie steckte den Schlüssel sorgfältig in ihre Tasche.
    »Geh jetzt!«, sagte Artus bestimmt.
    Natalie zog sich an den Schuppen des Drachen hoch und warf einen letzten Blick auf Artus, ehe Zanirra sich von der Brüstung abstieß und mit einem gellenden Schrei in die Nacht flog.
    Das Bild wich und Natalie fand sich im Pavillonwieder.
    Artus blickte sie erwartungsvoll an.
    »Kannst du dich erinnern? Hast du den Schlüssel noch?«
    Natalie schüttelte den Kopf und wich einen Schritt zurück.
    »Was bist du?«
    »Verzeihung, ich verstehe nicht ganz?«, fragte Artus sie irritiert und lächelte verlegen.
    »Woher kommst du?«
    Artus lachte schallend. »Wo werde ich wohl herkommen, Natalie. Aus einem Ei bin ich jedenfalls nicht geschlüpft. Ich komme aus dem Reich der Schwarzen Schatten, das müsstest du doch langsam begriffen haben.«
    Natalie zuckte zusammen. »Dann bist du also doch ein Schwarzer Schatten?«
    »Aber natürlich!«
    Natalie war schwindelig. Gingin, Lulipert und Nilo hatten Recht. Natürlich hatten sie Recht! Wie sonst sollte Artus an solche eine Tinte und Hexereien gekommen sein?
    »Ich habe noch ein paar Fragen«, stammelte Natalie.
    »Nur zu, frag mich.«
    Natalie holte tief Luft: »Du schickst mir einen Brief und eine Rose durch einen Kamin, ein Feuermännchen als Boten und schleichst dich in meine Träume ein. Was sind das für Spielchen?«
    »Diese Spielchen nennt man schwarze Magie«, feixte Artus.
    »Dann bist du ein Schwarzmagier!«, stieß Natalie hervor
    »Die Bezeichnung Hexer würde mich besser gefallen«, erwiderte Artus neckisch.
    Natalie wich zurück, bis die Rosenranken in ihren Rücken piekten.
    Über Artus' Gesicht legte sich ein Schatten, sein Lächeln fror ein.
    »Sag bloß, du hast nun Angst vor mir?«, fragte er irritiert.
    »Nein!«, log Natalie.
    Artus sah sie bestürzt an, sein Lächeln schwand. »Doch, das hast du. Ich fühle es.« Traurig sah er Natalie an. »Ich werde jetzt gehen ... Lebe wohl.«
    Natalie hörte das Knistern der Rosenranken, die sich zurückzogen und den Ausgang aus dem Pavillon wieder freigaben.
    »Bleib hier! Bitte!«, sagte Natalie.
    Artus sah sie mit ausdruckslosem Blick an. Plötzlich wand sich eine schwarze Rauchspirale um ihn. Kurz darauf erschien er wieder als Rabe. Verärgert flatterte er an Natalie vorbei aus dem Pavillon.
    Natalie sah dem Vogel nach, sie hatte immer noch Herzklopfen. Doch Zeit zum Nachdenken blieb ihr nicht, denn Gingin platzte in den Pavillon.
    »Natalie! Was ist passiert? Du siehst so blass aus! Hat sich dir dieser Artus gezeigt?«, sprudelte es aus ihr hervor.
    Natalie nickte mechanisch und erzählte Gingin alles der Reihe nach. Als Natalie geendet hatte, konnte Gingin nur ungläubig den Kopf schütteln.
    »Unfassbar! Das wird alles immer verrückter!«
    »Meinst du, ich sollte jetztmeine Eltern einweihen? Dieser Artus hat offen zugegeben, ein Schwarzmagier zu sein. Und langsam bekomme ich doch Angst. Ich trage immer noch diesen Ring am Finger, er dringt in meine Träume ein, verwandelt sich in einen Raben ...«
    »Ich bin dafür, dass wir das alles bei einer heißen Schokolade besprechen! Schließlich sollten wir nichts überstürzen! Sind deine Eltern erst eingeweiht, ist der Spaß vorbei. Sie würden dir verbieten, ihn wiederzusehen, und dann kommen wir dem Geheimnis gar nicht auf die Spur.«
    »Da hast du auch wieder Recht. Lass uns den Ausgang aus diesem verwünschten Labyrinth finden und zu mir nach Hause gehen.«
    Gingin nickte. »In Ordnung.«
    »Hoffentlich finden wir hier raus«, sagte Natalie ängstlich.
    »Am besten gehen wir einfach den Weg zurück, den wir gekommen sind«, schlug Gingin vor.
    »Eine fabelhafte Idee.«
    Doch so einfach, wie die Mädchen sich das vorgestellt hatten, war es

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