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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nickte. »Es war ein warmer Spätsommertag und du warst verschwitzt, genau wie jetzt auch. Ich war so damit beschäftigt, dich anzuschauen, dass ich das Auto eurer Nachbarn übersehen habe, das auf der Straße parkte.«
    »Du hast es geschrammt.«
    »Und du bist herbeigelaufen, um zu helfen.« Sie schlang die Arme um sich. »Als dir klar wurde, wer ich war, hast du mich angeschaut, als würdest du mich hassen.«
    »Ich konnte nicht glauben, dass du es warst.«
    »Maida hat mich nie deswegen zur Rede gestellt, daher wusste ich, dass du ihnen nichts verraten hattest.« Sie versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, aber er ließ sich keine Gefühlsregung anmerken. Mit der Spitze seines Laufschuhs schubste er einen heruntergefallenen Ast beiseite.
    »Sie ist vor einem Jahr gestorben. Warum hast du bis heute gewartet, um mir all das zu erzählen?«
    Sie starrte ihn an und schüttelte den Kopf. »Wie oft habe ich angerufen und wollte mit dir reden? Du hast dich geweigert, Kevin. Jedes Mal.«
    Er schaute sie an. »Sie hätten mir sagen sollen, dass sie dir verboten haben, mich zu besuchen.«
    »Hast du sie jemals danach gefragt?«
    Er zuckte die Schultern, und sie wusste, dass er nicht gefragt hatte.
    »Ich glaube, John hätte vielleicht etwas gesagt, aber Maida hätte es nie zugelassen. Wir haben am Telefon darüber gesprochen. Du darfst nicht vergessen, dass sie älter war als die Mütter aller deiner Freunde. Und sie wusste, dass sie keine
lustige Mutter war, von der jedes Kind träumt. Das machte sie unsicher. Außerdem warst du ein eigensinniges Kind. Glaubst du wirklich, du hättest es mit einem Achselzucken abgetan und weitergelebt wie bisher, wenn du gewusst hättest, wie furchtbar gerne ich dich sehen wollte?«
    »Ich wäre in den ersten Bus nach Los Angeles gestiegen«, sagte er tonlos.
    »Und das hätte ihr das Herz gebrochen.«
    Sie wartete, in der Hoffnung er würde vielleicht näher kommen. In ihrer Fantasie durfte sie die Arme um ihn legen und all die verlorenen Jahre wären verschwunden. Stattdessen beugte er sich hinab und hob einen der Kiefernzapfen auf, die hier auf dem Boden lagen.
    »Wir hatten einen Fernseher im Keller. Ich bin jede Woche da runtergegangen, um heimlich deine Show anzuschauen. Ich habe immer den Ton leise gedreht, aber sie wussten, was ich da tat. Sie haben nie ein Wort darüber verloren.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen.«
    Er fuhr mit dem Daumen über die Schuppen des Zapfens. Seine Feindseligkeit war verschwunden, aber nicht seine Anspannung, und sie wusste, dass es die Versöhnung, von der sie geträumt hatte, nicht geben würde.
    »Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun?«
    Die Tatsache, dass er diese Frage stellte, zeigte, dass er nicht bereit war, ihr etwas zu schenken. Sie konnte ihn nicht berühren, konnte ihm nicht sagen, dass sie ihn vom Moment seiner Geburt an geliebt hatte und immer lieben würde. Stattdessen sagte sie nur: »Das ist wohl ganz dir überlassen.«
    Er nickte langsam und ließ dann den Zapfen fallen. »Da du es mir nun gesagt hast, wirst du jetzt abreisen?«
    Weder sein Gesichtsausdruck noch der Ton seiner Stimme ließen erkennen, welche Antwort er sich von ihr erhoffte, und fragen wollte sie ihn nicht. »Ich werde noch die restlichen Pflanzen einsetzen, die ich gekauft habe. Noch ein paar Tage.«
    Es war ein schwacher Vorwand, aber er nickte und wandte sich zum Gehen. »Ich muss mich jetzt duschen.«
    Er hatte sie nicht fortgeschickt. Er hatte nicht gesagt, dass ihre Worte zu spät kamen. Sie beschloss, sich fürs Erste damit zufrieden zu geben.
     
    Kevin traf Molly an ihrem Lieblingsplatz an. Sie hatte es sich im Schaukelstuhl auf der Veranda ihres Häuschens bequem gemacht, einen Schreibblock auf den Knien. Es schmerzte zu sehr, über Lillys aufwühlende Bekenntnisse nachzudenken, stattdessen blieb er lieber im Türrahmen stehen und betrachtete Molly. Sie hatte ihn offenbar nicht kommen gehört, weil sie nicht aufschaute. Andererseits hatte er sich ihr gegenüber in der letzten Zeit so dämlich benommen, dass es auch gut möglich war, dass sie ihn mit Missachtung strafte. Aber wie sollte er sich auch verhalten, wenn Molly sich ständig diese verrückten Abenteuer ausdachte, ohne einen blassen Schimmer davon zu haben, welche Gefühle ihre Nähe bei ihm auslöste?
    Glaubte sie etwa, es war leicht für ihn, sie in diesem knappen schwarzen Einteiler herumplanschen zu sehen, den er ihr als Ersatz für den roten Bikini hatte kaufen müssen? Hatte

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