Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
für Ihre Unannehmlichkeiten entsprechend zu entschädigen, steht natürlich auch immer noch.«
»Nicht im Traum würden wir daran denken, diesen zauberhaften Ort zu verlassen.« Und nach dem Blick zu urteilen, den Mrs Chet Kevin zuwarf, wäre sie auch jederzeit bereit, ihren Aufenthalt für eine kleine Sünde zu nutzen. »Machen Sie sich um das Frühstück keine Sorgen. Ich kann Ihnen gern etwas zur Hand gehen.«
Molly tat das Ihre, um die Zehn Gebote zu schützen, löste sich aus dem Türrahmen und trat einen Schritt weiter ins Zimmer. »Das wird nicht nötig sein. Kevin würde nicht wollen, dass Sie in Ihrem Urlaub arbeiten. Ich glaube, ich kann
Ihnen versprechen, dass Sie das Frühstück morgen nicht enttäuschen wird.«
Man sah Kevin die Erleichterung deutlich an, aber wenn sie jetzt erwartet hatte, dass er ihr vor lauter Dankbarkeit zu Füßen fiel, belehrte seine nächste Bemerkung sie schnell eines Besseren. »Das ist meine entfremdete Ehefrau Molly.«
»Sie sieht gar nicht aus wie eine Fremde«, sagte die Frau des Walrossschnurrbarts ihrer Freundin etwas zu laut ins Ohr.
»Sie kennen sie noch nicht so gut wie ich«, raunte Kevin ihr zu.
»Meine Frau hört etwas schwer.« Wie alle anderen war auch das Walross schockiert angesichts dieser Art, ihnen seine Frau vorzustellen. Ein paar der Gäste blickten sie plötzlich neugierig an. Die Doppelseite in People -
Eigentlich hätte sie verärgert sein müssen, doch im Grunde empfand sie es als eine Erleichterung, nicht das glückstrahlende Ehepaar spielen zu müssen.
John Pearson machte einen hastigen Schritt auf sie zu. »Ihr Mann scheint ja einen besonderen Humor zu haben. Es würde uns alle sehr freuen, wenn Sie für uns kochen würden, Mrs Tucker.«
»Bitte nennen Sie mich doch Molly. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich werde mal einen Blick auf die Vorräte in der Küche werfen. Ich weiß, Ihre Zimmer sind nicht besonders ordentlich gemacht. Kevin wird sich persönlich bis heute Abend darum kümmern.« Während sie über den Flur davoneilte, sagte sie sich, dass Mr Tough Guy nicht immer das letzte Wort haben musste.
Ihre Befriedigung verflog in dem Moment, als sie die Küchentür öffnete und das junge Liebespaar dabei überraschte, wie sie es gegen Tante Judiths Kühlschrank gelehnt schon wieder miteinander trieben. Sie machte einen Schritt zurück und prallte direkt mit Kevin zusammen.
Er spähte über sie hinweg. »Mein lieber Schwan!«
Das Liebespaar fuhr auseinander. Molly wandte diskret den Blick ab, doch Kevin spazierte ungerührt in die Küche. Er funkelte Amy an, deren Frisur sich vollends aufgelöst hatte. In der Eile knöpfte sie ihre Bluse schief zu. »Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich Sie gebeten, das Geschirr abzuwaschen.«
»Ja, natürlich, ich, äh -«
»Und Troy, Sie sollten doch eigentlich den Rasen mähen.«
Der junge Mann kämpfte mit dem Reißverschluss seiner Hose. »Ja, ich wollte auch gerade -«
»Ich weiß wohl, was Sie gerade wollten, aber glauben Sie mir, so kriegen Sie den Rasen nie gemäht.«
Troy murmelte verlegen etwas vor sich hin.
»Sagten Sie etwas?«, fuhr Kevin ihn an wie einen ungezogenen kleinen Jungen.
Troys Adamsapfel zuckte. »Wenn wir so viel arbeiten müssen, wollen wir auch besser bezahlt werden.«
»Was bekommen Sie denn?«
Troy sagte es ihm und Kevin verdoppelte die Summe auf der Stelle. Troys Augen leuchteten. »Cool.«
»Unter einer Bedingung«, sagte Kevin sanft. »Sie müssen für dieses Geld auch wirklich etwas leisten. Amy, meine Süße, denken Sie ja nicht daran, eher hier zu verschwinden, als bis alle Gästezimmer tipptopp in Ordnung sind. Und Sie, Troy, haben eine Verabredung mit dem Rasenmäher. Noch irgendwelche Fragen?«
Als sie vorsichtig den Kopf schüttelten, sah Molly, dass sie beide einen Knutschfleck am Hals hatten. Sie verspürte ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube.
Troy ging zur Tür und der Blick, den Amy ihm hinterherwarf, erinnerte Molly an den berühmten Abschied von Ingrid Bergman und Humphrey Bogart auf diesem Rollfeld in Casablanca.
Wie es sich wohl anfühlte, so verliebt zu sein? Wieder merkte sie dieses unangenehme Ziehen im Bauch. Als das Liebespaar verschwunden war, wurde ihr klar, dass sie eifersüchtig war. Die beiden hatten etwas, das sie wohl nie erleben würde.
10
»Das ist viel zu gefährlich«, sagte Daphne. »Dann macht es doch erst richtig Spaß«, antwortete Benny.
Wo steckt Daphne?
Ein paar Stunden später trat Molly einige
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