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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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nur für Frauen erwärmen. Meine Probleme haben nichts damit zu tun, dass ich herausfinden musste, welches Geschlecht ich bevorzuge.« Er machte eine Pause. »Ich bin heroinsüchtig.«
    Ihr Blick flatterte verwirrt zu seinem Unterarm, dann zurück zu seinen Augen.
    »Keine Narben«, bestätigte er. »Aber nur, weil ich sehr vorsichtig war. Ich hatte einen hochkarätigen Job, und Einstichspuren wären mein Untergang gewesen. Deshalb habe ich jedes Mal neue, spitze Nadeln benutzt. Und als es mir schon so schlecht ging, dass es mir egal war, in welchem Zustand sich mein Drogenbesteck befand, habe ich angefangen, mir den Schuss irgendwo zwischen Zehen und Leisten zu setzen.«
    »Aber du bist ein Wächter …«
    Er nickte. »Ich weiß, was du denkst. Die rasche Selbstheilung verhindert, dass sich Wächter betrinken können, also wie kann ich dann high werden, richtig?«
    Nun nickte sie.
    »Ich kann es gar nicht. Selbst wenn ich mein letztes Hemd versetzen und mich mit Heroin zuknallen würde, käme ich nicht mal ansatzweise in einen Rauschzustand.« In den ersten Wochen nach seinem Tod hatte er öfter daran gedacht. Wenn die Herrin des Todes ihm nicht wiederholt in den Hintern getreten hätte, hätte er es wahrscheinlich auch getan.
    »Bedeutet das nicht, dass du nicht mehr abhängig bist?«
    »Nein.« Er ließ sich in die Kissen zurückfallen und starrte zur Decke empor. Der Stuck war in einem kunstvollen Wellenmuster geschwungen. »Ich erhole mich allmählich, aber ich bin noch immer süchtig. Das Verlangen ist im Hintergrund immer da, ruft lautlos nach mir. Das Einzige, was mir das Leben erträglich macht, ist das Hochgefühl, wenn ich gegen Dämonen kämpfe. In gewisser Weise habe ich nur einen Druck gegen den anderen eingetauscht.«
    Schweigen folgte seinen Worten, und er sah sie an.
    Beim Anblick der Tränen, die sich in ihren Augen sammelten, musste er unangenehm berührt schlucken. Mitleid brauchte er nicht. Aber wundersamerweise blieb ihm die tröstende Umarmung erspart. Nach einem scheinbar endlosen Augenblick blinzelte Lena, drängte die Tränen zurück und rang sich ein schwaches Lächeln ab.
    »Warst du auch sexsüchtig?«
    Er lachte. »Nein. Ich fand nur nicht, dass es klug wäre, mich verkorksten Kerl einer ahnungslosen Frau zuzumuten. Ich hielt es für besser, zuerst wieder die Kurve zu kriegen.«
    »Und so sind sechs Jahre vergangen.«
    »Richtig«, sagte er. »Ich bin mir nicht sicher, warum ich zugelassen habe, dass es so lange dauerte. Aber nach den ersten beiden Jahren habe ich aufgehört, darüber nachzudenken.« Er schnaubte. »Warte, das ist eine Lüge. Ich habe nie aufgehört, darüber nachzudenken. Die Wahrheit ist: Ich bin nie einer Frau über den Weg gelaufen, die ich so dringend vögeln wollte, wie ich dich vögeln wollte.«
    Lena rümpfte die Nase. »Wie romantisch.«
    Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie. »Wie ich schon sagte, ich bin etwas eingerostet.«
    »Ich sollte mich wohl geschmeichelt fühlen, dass du beschlossen hast, mit mir deine Enthaltsamkeit zu beenden«, sagte sie nachdenklich.
    Ihm sank das Herz. Nach all seinen Bemühungen, nichts Dummes zu sagen, musste er nun feststellen, dass seine Taten beredter gewesen waren als jedes Wort. Sie hatte ihn durchschaut.
    »Es macht natürlich Sinn«, ergänzte sie. »Bei mir besteht keine Gefahr, dass ich eine Beziehung erwarten könnte. Als Seelenwächter haben wir den Traum von Ehe und Kindern aufgegeben. Wir können nur unseren Spaß haben. Tollen Sex, wann es uns passt, ohne jede Verpflichtung.«
    Sie hatte recht. Es machte Sinn.
    Aber warum entfachte dann ihre sehr coole und logische Rede ein verfluchtes Feuerwerk in seiner Brust? Warum war es in Ordnung, wenn er eine Beziehung vermeiden wollte, aber nicht, wenn Lena dasselbe wollte? War sein Ego so aufgeblasen, dass er es nicht ertragen konnte, wenn sie nicht Hals über Kopf in ihn verliebt war? In diesem Fall war er ein erstklassiger Volltrottel.
    Entweder das oder er verliebte sich gerade wirklich in sie.
    Er hob den Blick, um ihr ins Gesicht zu sehen.
Mist.
    Es klopfte kurz an der Tür, gefolgt von Carlos’ gedämpfter Stimme. »Das Essen ist da.«
    Lena setzte sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. »Na ja, einen Vorteil hat es, wenn man so schnell fertig ist. Das Essen bleibt warm.«
    »So schnell waren wir nun auch wieder nicht fertig«, protestierte Brian.
    Sie lehnte sich zurück und tätschelte seinen Arm. »Mit ein bisschen Übung wird’s schon besser

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