Verlockende Versuchung
kurz vor dem Verdursten war.
Es war ein wahres Fest der Sinne.
Eine Versuchung, der es zu widerstehen galt. Gleichzeitig sehnte er sich danach, seinen heißen, hungrigen Mund über ihren delikaten Nacken gleiten zu lassen und behutsam den Weg bis hin zu ihren vol len, süßen Lippen zu suchen ...
Langsam richtete sich Devon auf und bewegte sich in seinem Schoß.
Dabei streifte sie die Stelle seines Körpers, über die er nicht nachzudenken wagte.
Niemals zuvor in seinem Leben hatte er solche Qualen erlitten.
Abt zusammengebissenen Zähnen half er ihr auf die Beine. Dabei drehte er seinen Körper leicht zur Seite, um den Beweis seiner Erregung zu verbergen. Devon schüttelte ihre Haarpracht.
»Oh nein. Ich muss wie eine Vogelscheuche aussehen.«
»Ihr seid wunderschön, Devon. «
Sie verzog das Gesicht. »Danke, dass Ihr das sagt, aber ich weiß, dass ich schrecklich aussehe, wenn ich weine. Meine Augen sind dann ganz geschwollen und rot.«
Sebastian holte ein Taschentuch aus seiner Jacke und wischte ihr damit über die Wangen. »So besser? «
Gehorsam nickte sie und schnäuzte sich die Nase auf eine nicht eben damenhafte Art und Weise.
Er wollte lachen und dieses außergewöhnliche Wesen - in einem Moment scharf wie eine Klinge, im nächsten anschmiegsam wie ein Kätzchen - in die Arme schließen und nie wieder loslassen.
Es war zum Verrücktwerden.
Zärtlich strich sie ihm über Hemd und Jackett. Er hielt die Luft an. Oh Gott, falls sie ihn dort berührte, wenn auch nur zufällig, würde alles von vorn beginnen...
»Ach, ich habe Eure Kleidung zerknittert. Und Ihr seht so vornehm und prächtig aus!«
Bevor er antworten konnte, sagte sie etwas äußerst Seltsames. »Meine Mutter hätte Euch gemocht, da bin ich mir sicher.«
»Und wie steht es mit Euch, Devon? «
An der ersten Nacht fand ich Euch nicht sympathisch. Ebenso am nächsten Tag. Besonders am nächsten. «
Das war der Tag gewesen, an dem sie ihm einen Kinnhaken versetzen wollte. Ihre Offenheit erschreckte ihn, aber er begann zu begreifen, dass Devon nun einmal so war.
»Doch mittlerweile ... glaube ich, dass Ihr ein sehr netter Mann seid, Sebastian Sterling.«
Nett. Gott allein wusste, dass er in diesem Moment keinen netten Gedanken nachhing. Die warme parfümierte Mulde ihres Schlüsselbeins sah ihn einladend an und erinnerte ihn an die anderen weichen Stellen ihres Körpers, die sich unter ihrer Kleidung erahnen ließen.
Seine Betrachtungen waren entschieden unkeusch. »Danke schön«, meinte er beinahe schroff.
»Auch Justin ist ein sehr netter Mann.«
Nett. Bisher war ihm noch keine Frau begegnet, die Justin als nett bezeichnet hatte. Ein heiseres Lachen stieg aus seiner Kehle empor. »Um Himmels willen, sagt ihm das niemals ins Gesicht. Er selbst hält sich nämlich für ziemlich gefährlich. «
»Gefährlich?« Sie zog die elegant geschwungenen Augenbrauen hoch.
»Ja. Es wird erzählt, dass keine Lady in seiner Gegenwart sicher ist.« Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem amüsierten Lächeln.
Devon blinzelte. »Und wie steht es mit Euch, Sir? Seid auch Ihr ein gefährlicher Mann? «
»Das bezweifele ich. Justin sagt von mir, ich sei der ehrenhafteste und anständigste Mann, den er kennt. «
»Und ebenso der edelste, den er kennt.«
»Wie bitte, hat er das etwa gesagt? «
»Nicht genau mit diesen Worten«, räumte sie ein. »Doch das wollte er damit ausdrücken, das habe ich gespürt. Und er meinte, Ihr habt die Geduld eines Heiligen.«
»Tatsächlich?« Sebastian war seltsam gerührt.
Da erklang ein lautes Klopfen an der Tür. »Mylord«, rief eine Stimme, »Eure Kutsche steht bereit.«
»Ich werde Euch nicht länger aufhalten.« Devon trat einen Schritt zurück.
Unschlüssig blieb Sebastian stehen. Mit fragenden Augen suchte er ihr Gesicht ab.
Devon las seine Gedanken. »Seht Ihr? Ich weine nicht. Jedenfalls nicht mehr, Liebevoll griff sie nach seiner Hand und legte sie an ihre Wange.
Jeder Muskel seines Körpers zog sich zusammen. Sie standen nur einen Atemzug voneinander entfernt, ihr Rock berührte die Falten seines Umhangs.
Unregelmäßig hob und senkte sich seine Brust. Gefährlich. Großer Gott, sie war diejenige, die eine Gefahr darstellte. Sonderbare Gefühle jagten durch seinen Körper. Begehren. Verlangen. Empfindungen, die keine Bedeutung haben sollten in diesem Augenblick ... und in dieser Situation. Sie war in seinem Haus, in seiner Obhut. Eigentlich sollte er sich nach einer Braut umsehen ... Er
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