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Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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Ihr?«
    Sehr sanft sagte er: »Weil Ihr mich angestarrt habt. Ihr starrt mich immer noch an. «
    »Oh«, murmelte sie leise. »Das tut mir Leid. Es ist nur so, dass Ihr ... riecht«, entfuhr es ihr.
    Nun war er es, dem es den Atem verschlug. »Wie bitte?«
    »Oh, ich will damit nicht sagen, dass Ihr schlecht riecht«, fügte sie hastig hinzu. »Bisher war nur nie ein Mann um mich, der so riecht wie Ihr. So frisch und sauber wie gerade eben gestärkte Kleidung und ... und nach etwas anderem ... «
    »Es ist nur eine ... eine Mischung aus Pimentöl.« Er schien nicht mehr zu wissen, was er sagen sollte.
    »Nein, wirklich, Sebastian, es riecht himmlisch! Und ich ... ich ... oh, nein«, fuhr sie schwach fort. »Ich nehme an, dass Euch das noch keine andere Frau gesagt hat? «
    »Dass ich rieche? Nicht in diesen Worten, nein.«
    »Ich vermute, dass das zu den Dingen gehört, die eine Lady niemals zu einem Gentleman sagen sollte. «
    »Ganz genau«, pflichtete er ihr bei.
    Unangenehm berührt zupfte sie an ihrem Rock. »Ihr denkt wohl, ich bin sehr dumm.«
    »Nein.« Seine Augen blitzten übermütig, und in seinen Mundwinkeln lauerte ein Lächeln.
    » O h ! «, seufzte sie. »Ihr macht Euch über mich lustig! «
    »Keinesfalls! Obwohl ich zugeben muss, dass unsere Gespräche ... « , - seine Lippen kräuselten sich
    »... meist über das Gewöhnliche hinaus gehen.«
    »Lacht Ihr mich aus? « , fragte sie scharf.
    »Ein bisschen.«
    Wenigstens log er nicht.
    »Es ist nur so, dass ich mich in Eurer Gegenwart so fühle, als könnte ich ganz ich selbst sein«, erklärte sie ihm. »Ich muss mich nicht verstellen.« Unsicher biss sie sich auf die Lippe. »Aber es tut mir wirklich Leid. Ich werde solche Dinge nicht mehr sagen ... «
    »Nein«, unterbrach er sie mit einem leichten Kopfschütteln. »Es darf Euch nicht Leid tun. Ihr dürft keine Angst haben, mir alles zu erzählen, mich alles zu fragen, was Euch auf dem Herzen liegt.« Devon war bestürzt, dass sein Lächeln mit einem Mal verschwunden war. »Und werdet Euch niemals untreu, Devon, für nichts und für niemanden! « Sein Gesichtsausdruck war seltsam durchdringend, sein Ton ruhig, aber bestimmt.
    Vorsichtig griff er nach ihren Händen, die gefaltet in ihrem Schoß lagen. »Ver steht Ihr mich? «
    Große Augen glitten fieberhaft über Sebastians Züge. Devon war verwirrt, ihre Kehle wie zugeschnürt. »Es stört Euch nicht, dass ich sage, was mir gerade durch den Kopf geht? «
    »Überhaupt nicht. «
    »Und ich darf Euch alles fragen?«
    »Alles, was Ihr wünscht«, gelobte er.
    »Dann erklärt mir, Mylord, wie Ihr es bewerkstelligt, Euch dort«, - mit tanzenden Augen lehnte sie sich ein Stück nach vorn - »zu rasieren!« Die Spitze ihres rechten Zeigefingers berührte leicht das Grübchen in seinem kantigen Kinn.
    Sebastian lachte, tief und melodiös. »Sehr vorsichtig«, erläuterte er und rieb sich mit einer Hand über die Bartstoppeln.
    In diesem Augenblick schmolz Devons Herz dahin.
     
    So war es immer, wenn die beiden zusammen waren. Devon war in Hochstimmung, ihr Herz sprühte vor Begeisterung und Wohlbehagen schier über. Sie liebte es, wenn sich seine Mundwinkel nach oben zogen, sobald er streng wirken, sich jedoch gleichzeitig das Lachen verkneifen musste.
    Sechs Wochen in dem Sterlingschen Haus hatten Devon einen Einblick in das Leben der führenden Kreise vermittelt. Jeden Morgen, während Sebastian sorgfältig den Public Ledger las, saß sie neben ihm und plauderte mit Charles, dem Lakaien. Obwohl der Marquess ganz in die Zeitung vertieft war, warf er ab und zu ein Wort in das Gespräch ein und nippte genüsslich an seinem Tee.
    Während des Frühstücks erfuhr Devon auch von den Ausschweifungen des vergnügungssüchtigen Adels, denn Justin ließ sie oft erzählerisch an seinen Streifzügen des vergangenen Abends teilhaben - wenn auch in streng zensierter Fassung, wie sie vermutete. Trotzdem amüsierte es sie zu erfahren, wer aus dem Kreis der oberen Zehntausend um eine der begehrten Eintrittskarten für das Almack's wetteiferte, den exklusivsten Club der Stadt, oder wer mit wem bei einem gemeinsamen Ausritt im Hyde Park gesehen worden war.
    » Guten Morgen«, grüßte Sebastian einige Tage später, als er ins Frühstückszimmer trat.
    »Guten Morgen«, erwiderte Devon sanft, während sie ein Brötchen mit Butter bestrich.
    Eine feuchte Nase stupste sie an den Beinen. Als Charles zwischen ihr und Sebastian stand, um dem Hausherrn Tee einzugießen, nahm

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