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Verlockendes Dunkel

Verlockendes Dunkel

Titel: Verlockendes Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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normalerweise täte. »Ich würde es für nichts auf der Welt umtauschen.« Gordon zog nur eine Augenbraue hoch, worauf sie hastig weitersprach. »Doch die Saphire passten nicht zu meinem Kleid, weißt du. Morgen Abend werde ich sie tragen. Versprochen. Ich habe ein neues Kleid, zu dem sie wunderbar aussehen werden.« Sie ging sogar so weit, ihm spielerisch mit ihrem Fächer auf den Arm zu schlagen.
    Gordon antwortete mit einem gequälten Lächeln. »Zieh nur ruhig dein Talmi an, Elisabeth! Für diese Art Gesellschaft ist er schön genug.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Du brauchst nicht gleich in die Luft zu gehen, Liebling. Ich meinte nur, dass ich dich in allem, was du trägst, untadelig finde.«
    Ein wenig besänftigt durch seine Antwort, blickte sie in einer unverkennbaren Aufforderung zu ihm auf. Sie könnten für ein paar Minuten entwischen, ohne dass es jemand merken würde. Es gab jede Menge stille Eckchen in der Nähe. Und in ein paar Tagen würden sie ohnehin verheiratet sein.
    Leider trat Gordon jedoch im selben Augenblick zurück, in dem sie sich vorbeugte, und brachte sie damit beinahe aus dem Gleichgewicht. Er räusperte sich und setzte eine reservierte Miene auf. »Vorsicht, Elisabeth! Deine Großtante Charity durchbohrt uns geradezu mit ihren Blicken.«
    Elisabeth straffte sich, strich ihre Röcke glatt und warf ein Lächeln in die Menge, als wäre es Absicht gewesen, dass sie beinahe hingefallen wäre. »Pah!«, flüsterte sie. »Ich pfeife auf Tante Charity. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Wenn auch nur die Hälfte der Geschichten über sie stimmen …«
    »Sei still, Liebes! Es wäre nicht gut, sie unnötigerweise zu verärgern. Ich möchte nicht, dass sie mich für einen Wüstling hält.«
    »Und wenn ich Wüstlinge mag?«
    »Was bist du doch für ein Schelm, Liebste!«, sagte er und beantwortete eine ungeduldige Geste seines Bruders mit einem Nicken. »Marcus braucht einen vierten Spieler für eine Partie, mein Herz. Wirst du allein zurechtkommen?« Er lächelte. »Was für eine dumme Frage! Natürlich wirst du das. Du hast eine natürliche Begabung für diese Art gesellschaftlicher Plaudereien. Und schließlich sind diese Leute deine Familie und nicht ein Haufen Fremder, was?« Er kniff sie ins Kinn, als wäre sie ein Kind, und verschwand dann ohne einen Blick zurück.
    Elisabeth nutzte die Atempause, um sich ein Häppchen und ein Glas Wein von einem der angebotenen Tabletts zu nehmen. Während sie an ihrem Pastetchen knabberte, beobachtete sie die in allen Papageienfarben schillernden Damen und schneidigen Herren an ihrer Seite. Sie lachten, tanzten, tranken, und hin und wieder sangen sie sogar. Laut und manchmal ein bisschen derb, aber immer gutmütig und fröhlich.
    Für diese Art Gesellschaft … Was hatte Gordon damit sagen wollen? Und warum hatte sie das Gefühl, heruntergeputzt worden zu sein wie ein Kind? Mit einem schnellen Klicken ihres Fächers und einem Seufzen verdrängte sie die Fragen wieder.
    »Auf Ihrem eigenen Fest im Stich gelassen?«, ertönte eine tiefe, weiche Männerstimme hinter ihr. Eindeutig nicht Großtante Charitys, die einen Kasernenhofton an sich hatte.
    Oh nein. Elisabeth kannte diese Stimme und diesen anmaßenden Ton.
    Sie fuhr herum und prallte buchstäblich gegen eine harte Brust. Ihr Glas Wein ergoss sich über seinen Rock und färbte seine Hemdbrust dunkelrot. Mit einem unterdrückten Fluch trat er zurück, und der Moment zerplatzte wie eine Wasserblase. Es war der Mann von vorhin. Ein Fremder. Nicht er . Absolut nicht er. Was war nur los mit ihr, dass sie bereits Gespenster sah?
    »Verzeihung«, murmelte sie schnell und betupfte seine Hemdbrust mit ihrer Serviette.
    »Erlauben Sie?« Er nahm ihr die Serviette aus der Hand, woraufhin ihr etwas verspätet die unangebrachte Vertrautheit ihrer Handlungsweise zu Bewusstsein kam.
    »Ich … Ach, du liebe Güte! Sie denken doch nicht … O Gott!«, plapperte sie.
    Er betupfte den Fleck, bevor er die Serviette zerknüllte und einsteckte. »Aber nein. Zumindest ist es dieses Mal kein Blut.«
    Was um Himmels willen wollte er damit sagen?
    Er hob den Kopf und richtete endlich seinen Blick auf ihren. Seine Augen leuchteten golden wie zwei Sonnen, und die Iris war von tiefstem Schwarz umringt.
    Elisabeth schlug eine Hand vor ihren Mund, um den Aufschrei zu ersticken, der aus ihrem tiefsten Inneren aufstieg.
    Seine Lippen zuckten vor unterdrückter Belustigung – als wäre irgendetwas daran

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