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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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gequält. »Ich glaube, all meine Bestrebungen und deren Scheitern haben mich dazu gezwungen, intensiver über mein Leben nachzudenken.«
    »Und zu welchem Ergebnis seid Ihr gekommen, Mylord?«
    »Woher habe ich nur gewusst, dass Ihr das fragen werdet?«
    »Weil Ihr mit meinem Hang zum offenen Wort durchaus vertraut seid.« In ihrer Antwort schwang eine reumütige Ehrlichkeit mit. Aber es war nun einmal die Wahrheit.
    Trotzdem antwortete er. »Das bin ich wohl.« Er zögerte. »Ich glaube, Frauen mögen mich. Ich weiß, ich versuche, ein angenehmer Zeitgenosse zu sein. Körperlich bin ich nicht allzu abstoßend …«
    »Ganz und gar nicht.« Sie warf dies mit zu viel Überzeugung ein und wurde sogleich wieder rot.
    Er musste bei dieser vehementen Bemerkung lächeln. »Ich danke Euch. In jedem Fall ist das alles schön und gut. Ich habe gute Manieren und bin ein angenehmer Anblick. Aber ich bin allzu zurückhaltend, und meine Interessen sind, wenn ich ehrlich bin, allenfalls oberflächlich. Ich empfinde für nichts echte Leidenschaft.«
    »Wohingegen ich für alles Leidenschaft zu empfinden vermag.« Eleanor zog eine Grimasse. »Das eine ist zweifellos ebenso schlimm wie das andere.«
    »Da stimme ich absolut mit Euch überein. Daher bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich das alles wohl falsch angegangen bin.«
    »Was meint Ihr damit?«
    »Nun, ich denke an meinen gescheiterten Versuch, eine vernünftige Ehe einzugehen.«
    Seine Antwort ließ sie ihn ansehen. Sie hob den Blick, den sie zuletzt starr auf die Spitzen ihrer Schuhe geheftet hatte. Noch immer war diese verräterische Wärme in ihren Wangen. »Gibt es denn so etwas wie eine vernünftige Ehe, Mylord? Schließt nicht das eine das andere aus? Eine Romanze kann nicht vernünftig sein, denn das würde jeglicher Romantik widersprechen.«
    »Ich habe nicht von Romantik gesprochen.« Er nahm einen ordentlichen Schluck von seiner Limonade und fügte leise hinzu: »Ich sprach eher über eine passende Vereinbarung zwischen einem Mann und einer Frau. Und das ist möglich, zumindest in der Welt, von der ich bisher glaubte, in ihr zu leben.«
    »Ihr glaubtet, in dieser Welt zu leben?« Eleanor hob fragend die Augenbrauen.
    »Ich meine die Welt, in der ein Mann ein gewisses Alter erreicht und beschließt, es sei an der Zeit, sich eine Frau zu suchen und Kinder zu zeugen, weil er es seinem Titel und seinem Familiennamen schuldig ist.«
    »Ich komme ja um vor Neugier, wenn Ihr mir nicht sofort verratet, welche Kriterien Ihr Männer festgelegt habt, damit eine Frau als passend empfunden wird. Denn wenn ich bedenke, dass ich noch unverheiratet bin, versteht Ihr sicher, dass ich über das Thema nicht genug weiß.«
    Jetzt passierte es schon wieder. Sein Blick glitt an ihr hinab. Nur kurz, einen winzigen Moment. »Euch mangelt es an nichts, Lady Eleanor.«
    »Ich habe nicht über meinen Busen geredet.«
    Zu ihrer Überraschung lachte er über diese dreiste Bemerkung. »Ich auch nicht. Aber muss ich Euch um Verzeihung bitten, wenn ich bemerke, wie bezaubernd Euch dieses blaue Kleid steht?«
    Es kostete sie einige Überwindung, ihn nicht auf ihre Zweifel hinzuweisen, dass er ihr Kleid bewundert hatte. Aber sie widerstand dem Impuls. »Keine Vergebung erforderlich. Ich finde dieses Gespräch einfach faszinierend. Da Ihr bereits zugegeben habt, dass der vernünftige Weg wohl der falsche bei Eurer Suche nach einer Frau war, darf ich vielleicht fragen, wie Ihr dieses heikle Problem nun angehen wollt?«
    Er blickte ihr tief in die Augen. »Wenn es, wie Ihr ja ganz richtig angemerkt habt, keine vernünftige Romanze geben kann, werde ich vielleicht jegliche Vernunft fahrenlassen und nur noch um eine Frau werben, die mich amüsiert. Die ich attraktiv finde und mit der ich ungezwungen plaudern kann. Ganz egal, ob sie ein Inbegriff von Anstand ist. Eine Frau, die mir vielleicht sogar noch etwas beibringen kann über … Leidenschaft. Habt Ihr vielleicht einen Vorschlag, um wen ich werben könnte, Lady Eleanor?«
    Es hatte schon seine Vorteile, eine verlobte Frau zu sein. Das stand fest. Auch das etwas provinzielle Leben auf dem Land übte einen gewissen Reiz aus. Zum Beispiel war es Jonathan und ihr möglich, einfach nachmittags allein auszureiten. Nur sie zwei.
    Wie herrlich es doch war, diese neue Freiheit zu genießen, die ihr ein Leben lang verwehrt geblieben war, überlegte Cecily, während sie die wärmende Sonne, den süßen Duft der sauberen Luft und die idyllische Umgebung

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