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Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Titel: Verloren: House of Night 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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die Stirn darüber. »Danke, Priesterin.«
    Das Tentakel, das von seinem Hals getrunken hatte, löste sein finsteres Maul, ließ sich in Neferets Hand fallen, schlängelte sich an ihrem Arm hinauf und rollte sich an ihrem Busen zusammen.
    »Deine Rückkehr hat mich tatsächlich auf eine Idee gebracht. Der Tod seiner Gemahlin hatte Dragon Lankford fast völlig gebrochen. Wie armselig und schwach es doch ist, einer Person solche Herrschaft über die eigenen Gefühle einzuräumen. Aber zur Sache. Dragon war ein reifer, verständiger Mann, und doch hat Anastasias Tod ihn beinahe vernichtet. Zoey Redbird ist weder reif noch verständig. Als Kalona in so ungeschickter Weise ihren Menschen tötete, zerbrach ihre Seele, und ich wäre sie um ein Haar los gewesen.« Sie tippte sich mit dem blutverschmierten Finger an die Lippen. Ihr Blick wanderte in die Ecke des Raumes, wo Sylvia Redbird in dem immer enger werdenden Käfig aus Finsternis hing. »Sylvia, kannst du dir vorstellen, wie untröstlich deine arme liebe u-we-tsi a-ge-hu-tsa sein wird, wenn du stirbst?«
    Mit schwacher, vor Schmerz fast erstickter Stimme, aber ohne jedes Zögern antwortete Grandma Redbird. »Zoey ist stärker, als Sie glauben. Sie unterschätzen die Liebe. Ich denke, das liegt daran, dass Sie dieses Gefühl niemals kennengelernt haben.«
    Neferets Augen blitzten zornig auf. »Ich habe lediglich nicht gewollt, mich von einem Gefühl beherrschen zu lassen wie eine Närrin!«
    Aurox hätte Grandma am liebsten angefleht: Verärgert sie nicht – schweigt, bis ich Euch befreien kann!
    Doch Grandma schwieg nicht. »Sich einzugestehen, dass man liebt, macht einen nicht zum Narren. Es macht einen menschlich, und genau das sind Sie nicht, Tsi Sgili. Sie freuen sich nur deshalb an Ihrem Sieg über die Menschlichkeit, weil Sie zu etwas Verderbtem geworden sind, das niemand lieben könnte.«
    Es war zu erkennen, dass die Worte der alten Frau Neferet tief trafen. Die Tsi Sgili stand auf, und mit einem Lächeln, das ihren Zügen etwas Reptilienhaftes verlieh, befahl sie ihm: »Gefäß, rufe die Bestie und töte Sylvia Redbird!«

Vierundzwanzig
    Aurox
    Obwohl er genau diesen Befehl benötigte, um an Grandma Redbird heranzukommen und sie zu retten, verkrampfte sich bei den Worten sein Magen, und sein Herzschlag beschleunigte sich. Er stand auf und ging auf den Käfig aus Fäden der Finsternis zu.
    »Brich ihr nur den Hals. Beschädige ihren Körper nicht mehr, als meine Kinder es bereits getan haben. Zoey soll sie einwandfrei identifizieren können.«
    »Ja, Priesterin«, sagte er hölzern.
    Er warf keinen Blick auf die Lache aus halbgeronnenem Blut und zerbrochenen Türkisen, die sich auf dem Teppich unter dem Käfig gesammelt hatte. Er sah Grandma Redbird an. Allein mit dem Blick versuchte er, ihr zu verstehen zu geben, dass sie sich keine Sorgen machen musste – dass er ihr niemals weh tun würde. Zwei Worte wagte er mit dem Mund zu formen: Flieht – Terrasse.
    Grandmas Augen ruhten auf ihm. Sie nickte, dann sagte sie: »Ich werde den Sonnenaufgang und den Lavendel und meine u-we-tsi a-ge-hu-tsa vermissen, aber der Tod schreckt mich nicht.«
    Aurox war fast in Reichweite des Käfigs. Er wusste, was er zu tun hatte. Die finsteren Gitter würden sich vor ihm öffnen. Grandma würde fliehen, er würde sie verfolgen, um sie vor Neferets züngelnden Kindern abzuschirmen, und sie erst draußen auf der Terrasse einholen. Dort würde er sie festhalten, bis Kalona sie in Sicherheit flog.
    Und dann würden die Elemente ihn verlassen, und die Bestie würde um seine Freiheit kämpfen müssen. Aurox hatte kaum Hoffnung, dass er gewinnen würde. Aber er klammerte sich an den Gedanken, dass es bereits ein Sieg wäre, Grandma Redbird zu befreien. Aurox hob die Hände, um die Gitter zu teilen.
    »Warum hast du denn die Bestie nicht gerufen?«, fragte Neferets Stimme nur wenige Zoll hinter ihm.
    Grandma Redbird starrte an ihm vorbei.
    Aurox drehte sich um. Direkt vor ihm stand Neferet – oder nein: schwebte auf einem Nest aus züngelnden Tentakeln. Ihre Füße waren nicht zu sehen. Von den Knien abwärts schien sie zu einem Teil ihrer finsteren Kinder geworden zu sein, die sie so lange von sich hatte trinken lassen.
    Da beschlich ihn Furcht, durchwehte ihn eisig wie ein Winterwind. Doch Feuer wallte warm in ihm auf, und Aurox fand seine Stimme wieder. »Priesterin, seit dem Enthüllungsritual hört die Bestie nicht mehr so bereitwillig auf meinen Befehl. Doch um einer alten

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