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Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Titel: Verloren: House of Night 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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schwöre, ich hörte ganz in der Ferne Anastasias glockenhelles Lachen, und ich stellte mir vor, wie begeistert sie und Dragon ihre Kätzchen in der Anderwelt willkommen hießen.
    Die Anderwelt …
    Dort war auch meine Mom. Und Dragon und Anastasia und Jack und, wenn das, was ich in Aurox gesehen hatte, nicht stimmte, auch Heath. Ich war auch schon dort gewesen. Ich wusste, dass die Anderwelt existierte, so sicher, wie ich selbst existierte. Ich wusste, was für ein herrlicher, magischer Ort sie war, und auch wenn es noch nicht an der Zeit für mich gewesen war, zu sterben und dortzubleiben, ging mir ihre Schönheit noch immer nach, und ich bewahrte sie in mir als kleine Sphäre voller Zauber und Sicherheit, die das komplette Gegenteil dessen verkörperte, was aus der Realität um mich herum geworden war.
    »Wäre es so schlimm, wenn wir verlieren würden?«
    Mir wurde erst klar, dass ich laut gesprochen hatte, als Stark mich an der Schulter rüttelte. »Was redest du da, Z? Wir dürfen nicht verlieren, weil Neferet nicht gewinnen darf. Die Finsternis darf nicht gewinnen.«
    Ich sah seine Besorgnis und spürte seine Furcht. Ich weiß, ich machte ihm Angst, aber ich konnte nicht anders. Ich war es einfach so leid, dass alles ein einziger Kampf von Licht und Liebe gegen Finsternis und Tod zu sein schien. Warum kann nicht alles einfach zu Ende sein? Ich gäbe alles darum, wenn es einfach zu Ende wäre! »Was wäre denn das Schlimmste, was uns passieren könnte?«, hörte ich mich fragen und gab mir schon selbst die Antwort. »Dass Neferet uns töten würde. Also, mir kommt’s nicht so schlimm vor, tot zu sein.« Ich deutete in die Richtung, wo gerade noch die Kätzchen-Erscheinung geschwebt hatte.
    »Oh Mann, die ist fertig«, hörte ich Nicole abfällig murmeln.
    »Zoey Redbird, der Tod ist bei weitem nicht das Schlimmste, was uns und den Unsrigen zustoßen könnte«, sagte Thanatos. »Ja, die Finsternis scheint derzeit überwältigend zu sein, insbesondere nach allem, was wir heute Nacht herausgefunden haben, aber auch Licht und Liebe gibt es weiterhin. Denk nur, wie traurig Sylvia Redbird über deine Worte wäre.«
    Mich durchzuckte ein Anflug von schlechtem Gewissen. Sie hatte recht. Es gab Schlimmeres als zu sterben, und dieses Schlimmere würde mit den Leuten passieren, die man zurückließ. Ich senkte den Kopf, trat neben Stark und nahm seine Hand. »Tut mir leid. Sie haben recht. Ich hätte das nie sagen sollen.«
    Thanatos lächelte mich warm an. »Fahre zurück in euren Bahnhof. Bete. Schlafe. Lass dir die Worte, die Nyx zuletzt zu uns sprach, als Trost und Führung dienen: Bewahret fest in euch die Heilung, die hier zuteil euch ward. Schöpfet daraus Kraft und Frieden in dem Krieg, der eurer harrt. « Sie zögerte und seufzte schwer. »Du bist noch so furchtbar jung.«
    Ich wollte schreien: Ich weiß! Ich bin viel zu jung, um die Welt zu retten! Stattdessen stand ich schweigend da und kam mir dumm und nutzlos vor, während Thanatos sich über Shadowfax und Guinevere beugte, sie aufhob, ihr weites Gewand um sie schlug und sie zärtlich an ihrer Brust barg wie zwei schlafende Babys. Dann winkte sie Kalona. »Kommt mit mir. Ich muss den Söhnen des Erebos die schwere Nachricht vom Tod ihres Schwertmeisters überbringen. Währenddessen möchte ich Euch bitten, schon damit zu beginnen, den Scheiterhaufen für Dragon und die beiden Kleinen hier zu errichten. Wenn er entzündet wird, werde ich Euch offiziell zum eidgebundenen Krieger des Todes ausrufen.« Ohne einen weiteren Blick auf mich verließ Thanatos die Sporthalle. Kalona folgte ihr. Auch er warf keinen Blick zurück.
    Mit einem Kopfschütteln machte auch Nicole sich davon. »Also, ich scheiß echt auf euer Team.«
    Ich spürte Starks Blick auf mir ruhen. Seine Hand in meiner kam mir steif vor. Ich sah auf und erwartete, dass er mich schütteln oder mir Vorhaltungen machen oder zumindest fragen würde, was zum Teufel mit mir los sei. Mal wieder.
    Aber er breitete nur die Arme aus und sagte: »Komm her, Z.« Und dann hielt er mich fest.

Vier
    Aurox
    Aurox rannte, ohne sich darum zu kümmern, wohin sein Körper ihn trug. Er wusste nur: Er musste den Kreis, musste Zoey hinter sich lassen, ehe er eine weitere Gräueltat beging. Seine Füße, die nun ganz zu gespaltenen Hufen geworden waren, rissen die fruchtbare Erde auf und trugen ihn mit übermenschlicher Geschwindigkeit über die winterstarren Lavendelfelder. Und so, wie der Wind ihn umtoste, toste ein

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