Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)
Schenkeln, als sein Körper zuckte und zitterte.
Sein Atem ging schnell, als Gareth den Kopf sinken ließ und wartete, dass die Welle verebbte. Es war wundervoll gewesen. Herrlich und unbezahlbar – bis auf einen kleinen Makel. Gareth legte seine Stirn auf ihre. »Oh, Antonia«, wisperte er und stützte sein Gewicht auf seine Ellbogen. »Ich habe versucht vorsichtig zu sein, Liebes.«
»Gabriel, alles ist gut«, murmelte sie und strich ihm das Haar aus der hohen und schmalen Stirn. »Es wird alles gut sein.«
»Lass es uns hoffen«, erwiderte er ein wenig unwirsch.
Er griff nach seinem Nachthemd und entfernte mit ihm rasch den Beweis seiner Lust vom Bett. Nachdem er das Kleidungsstück wieder auf den Boden geworfen hatte, rollte er sich zur Seite. Sein Blick glitt über ihr Gesicht, und er fragte sich, was sie wohl dachte. Wahrscheinlich das Gleiche wie er: dass er mit ihrem Körper gespielt hatte und ein großes Risiko eingegangen war – und, dass er ihre kostbare, hart erkämpfte Freiheit aufs Spiel gesetzt hatte.
Wenn er, was Gott verhindern mochte, ein Kind gezeugt hatte, wäre Antonia an ihn gebunden. Eine Schwangerschaft würde für sie eine weitere Ehe bedeuten, die sie nicht aus freien Stücken gewählt hatte. Eine weitere Mauer, die ihr Leben und ihre Möglichkeiten einschränkte. Großer Gott.
Er zwang sich dazu, sie anzulächeln, und griff nach einer seidigen Haarsträhne, um damit zu spielen. Aber es war nichts Spielerisches an dem, was sie gerade getan hatten. Für ihn hatten die letzten Minuten sein Leben verändert. Minuten köstlicher Leidenschaft und schwerster Befürchtung. Oh, er wollte Antonia, und wahrscheinlich hatte er sie schon die ganze Zeit gewollt. Er wusste ohne jeden Zweifel, dass er sie liebte. Aber eher würde er sie gar nicht haben als unter einem so bedauerlichen Umstand.
»Gabriel?« Ihre zarten Hände legten sich warm um sein Gesicht. »Mach dir bitte keine Sorgen.«
Er lächelte. »Das tue ich nicht.«
»Und lüg mich nicht an«, fügte sie hinzu. »Ich bin manchmal noch nicht ganz wieder gesund, das ist wahr, aber eine Närrin bin ich nur ein einziges Mal gewesen.«
Sein Blick wurde weicher, und er neigte den Kopf, um sie sanft auf die Wange zu küssen. »Du hast recht«, sagte er leise und streichelte mit den Lippen ihr Ohr. »Ich mache mir Sorgen.«
Sie wandte sich zu ihm und legte die Hand unter sein Kinn. »Du bist so groß und kräftig«, sagte sie an seiner Brust. »Bei dir fühle ich mich ... sicher, Gabriel. Und sollte ein Unglück geschehen, sollten deine Befürchtungen sich bewahrheiten, wäre das ... denn sehr schlimm?«
Sie fühlte sich bei ihm sicher. War es das? Er lachte rau. »Schlimm für dich, Liebes, oder für mich?«
»Für mich wäre es das nicht«, wisperte sie. Ihre Stimme klang ein wenig hohl.
Er packte sie hart. »Hör mir zu, Antonia. Du willst mich nicht. Halt dich an deinesgleichen, das ist der Rat, den mein Großvater mir stets gegeben hat. Und er hatte recht damit.«
»Aber du ... bist du nicht meinesgleichen?«
»Du weißt ganz genau, dass ich das nicht bin«, erwiderte er. »Du bist erzogen worden, etwas zu sein, was ich niemals war. Dir stehen von Geburt an Rechte zu, wie ich sie niemals einfordern könnte.«
Ihr Blick glitt langsam über sein Gesicht. »Das ist nicht wahr, Gabriel.«
Er suchte nach Worten, die sie verstehen würde. »Antonia«, sagte er ruhig. »Ich habe drei Jahre lang bei diesen Menschen auf Selsdon gelebt, war aber niemals einer der ihren. Und wenn ich diesen Umstand auch nur für einen Moment vergaß, war sofort irgendjemand da, der mich sehr klar und deutlich daran erinnerte – Warneham, seine Frau, sogar die Dienstboten. Wenn du wirklich denkst, du dir wahrhaftig vorstellst –« Er verstummte und schüttelte langsam den Kopf.
Sie legte ihm die Hand auf die Brust. »Wenn ich was denke?«
Mit einem wehmütigen Lächeln streichelte er ihr die Wange. »Glaubst du denn wirklich, dass deine Familie und deine Freunde deiner Meinung wären?«, fragte er. »Glaubst du auch nur einen Moment lang, sie würden mich nicht unpassend finden? Für dich?«
»Aber ... aber jetzt bist du ein Duke«, entgegnete sie. »Die Gesellschaft vergibt einem Duke nahezu alles.«
»Äußerlich vielleicht, ja«, entgegnete er und senkte seine Stimme. »Aber was ist das wert? Will ich, dass die Gesellschaft mich voller Neid wegen einer seltsamen Fügung des Schicksals akzeptiert? Die meisten von ihnen würden mich nicht einmal
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