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Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Totengräber von Boten aus dem Home Office an meiner Haustür übergeben. Er hat mich fünf Mal aufgesucht.«
    Kemble lächelte fröhlich. »Nun, wahrscheinlich hat er Euch faszinierend gefunden!«
    »Er hat mich überhaupt nicht gefunden«, schnappte Litting. »Ich habe mich bis jetzt geweigert, ihn zu empfangen – und ich werde mich weiterhin weigern.«
    Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal, und Gareth erschrak, als Antonia ins Zimmer trat. Sie hatte das leichte grüne Kleid aus Musselin gegen ein elegantes in dunklem Grau getauscht. Der schwarze Spitzenschal, den sie trug, ließ ihr blondes Haar besonders hell strahlen. »Lord Litting!«, sagte sie und ging mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. Auf ihrem Gesicht lag ein herzliches Lächeln. »Wie reizend, Euch zu sehen.«
    Litting, dem kaum eine Wahl blieb, ergriff ihre Hände und erlaubte es sich, Antonia auf die Wange zu küssen. »Euer Gnaden«, brummte er unbeholfen. »Es ist mir wie stets ein Vergnügen. Mir war nicht bewusst, dass Ihr noch hier wohnt.«
    »Oh, ich werde ins Witwenhaus ziehen, sobald es renoviert ist«, erwiderte sie. »Es sei denn, ich entschließe mich, für immer nach London zu gehen. Seine Gnaden hat mir freundlicherweise Zeit gegeben, meine Optionen zu überdenken.«
    Gareth fragte sich, ob Antonias munterer Ton außer ihm auch den anderen falsch vorkam. Er war überrascht, sie in diesem Teil des Hauses zu sehen, den sie laut Coggins’ Erklärung doch verabscheute. Aber sie war da, verschränkte anmutig die Hände ineinander und spielte die hocherfreute Gastgeberin.
    »Bitte entschuldigt mein Hereinstürmen«, sagte sie. »Coggins sagte, Lord Litting sei zu einem Besuch gekommen, da dachte ich mir, ich könnte den Herren Gesellschaft leisten.«
    Gareth wies auf einen Stuhl. »Es ist uns eine große Freude, dass du dich zu uns gesellst«, sagte er. »Aber ich würde meinen, dass es sich nicht um einen Höflichkeitsbesuch handelt.«
    »Das tut es bei Gott nicht«, sagte Litting und wiederholte seine Klage Antonia gegenüber. Sie hatte auf dem Stuhl Platz genommen, der Gareth’ Schreibtisch am nächsten stand.
    »Ach, herrje«, sagte Antonia und runzelte die Stirn.
    »Nun, ich kann wirklich nicht sehen, wo das Problem liegt, Mylord«, sagte Kemble mit beflissener Stimme. »Wenn das Innenministerium Fragen zum vorzeitigen Ableben Eures Onkels hat, solltet Ihr nicht zögern, diese zu beantworten. Niemand von uns hat schließlich etwas zu verbergen, so hoffe ich doch.«
    Litting bedachte Kemble mit einem spöttischen Lächeln und schaute dann zwischen Antonia und Gareth hin und her. »Keiner von uns hat also etwas zu verbergen?«, wiederholte er höhnisch. »Nun, ich will, dass du aufhörst mich zu verfolgen, Ventnor. Hast du mich verstanden? Wem immer diese Hunde gehören, du pfeifst sie zurück, oder du wirst etwas erfahren, was du vielleicht lieber nicht erfahren willst.«
    »Ich weiß nur, dass mein Cousin tot ist«, sagte Gareth ruhig. »Und ich möchte gern den Grund dafür wissen.«
    Litting starrte ihn ungläubig an. »Du möchtest den Grund wissen?«, wiederholte er. »Oh, Ventnor, das ist wirklich großartig, in der Tat. Niemand hat vom Tod meines Onkels mehr profitiert als ihr beide hier«, er wies mit dem Finger erst auf Gareth, dann auf Antonia, »so leid es mir tut, das festzustellen.«
    »Ich bitte um Verzeihung«, sagte Antonia steif, »aber ich vermag nicht zu sehen, wie ich profitiert haben könnte.«
    Gareth kam hinter seinem Schreibtisch hervor und beugte sich zu Lord Litting hinunter. »Du hörst dich nicht im Mindesten traurig an, wenn du das sagst, Jeremy«, erwiderte er mit tödlich ruhiger Stimme. »Deshalb lass mich dich warnen, dass wir einander mit Pistolen gegenüberstehen werden, wenn du deine Worte noch einmal wiederholst. Oder wenn du den guten Namen dieser Lady beschädigst – sei es durch Worte, Taten oder auch nur durch die kleinste Andeutung.«
    Litting wich zurück, grinste aber noch immer höhnisch. »Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich deine Drohung ernst nehmen soll«, sagte er, »denn ich bin mir nicht sicher, ob ich dich als Gentleman betrachten will, Ventnor.«
    Kemble mischte sich ein. »Nun, nun, meine Herren«, sagte er. »Übrigens, Lord Litting, für den Fall, dass Ihr es noch nicht wisst: Ventnor ist jetzt Warneham. Und ich bin überzeugt, er würde die Höflichkeit zu schätzen wissen, wenn Ihr ihn mit seinem Titel anreden würdet. Und wenn ich darf, Euer Gnaden, so möchte ich noch

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