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Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Nichtigkeitsklage?«
    Kemble warf ihm einen finsteren Blick zu. »Du liebe Güte«, murmelte er. »Es scheint, der Duke wünschte, seine Ehe mit der Duchess zu annullieren.«
    Antonia sog scharf Luft ein. »Eine Annullierung? Unserer Ehe? Aber warum? Und wie?«
    Litting sah sie mit gelinder Selbstzufriedenheit an. »Nun, jetzt wisst Ihr es«, sagte er. »Gefällt Euch diese Neuigkeit? Er sagte, er wolle Euch unbedingt loswerden, habe Gründe dafür. Und er erbat sich Sir Harolds Rat, wie er sich am besten aus der Affäre ziehen könnte. Aber dann starb Warneham, bevor er die Sache vorantreiben konnte. Möchte also jemand, dass ich diese Wahrheit tatsächlich Mr. Peels Aasgeiern erzähle? Ich für meinen Teil, ungeachtet dessen, was Warneham widerfahren ist, würde es vorziehen, dass nicht noch mehr von unserer dreckigen Wäsche in der Fleet Street zum Trocknen aufgehängt wird.«
    »Eine sehr interessante Geschichte«, murmelte Kemble und hielt sich nachdenklich das Kinn. »Und was ist mit Euch, Lord Litting?«
    »Was, bitte, soll mit mir sein?« Der Mann sah Kemble hochmütig an.
    »Warum wart Ihr bei dem Treffen? Ihr seid kein Anwalt – oder?«
    »Ich, nun ... Nein, natürlich bin ich das nicht«, sagte er. »Aber das ist eine lächerliche Frage.«
    »Warum wart Ihr dann hier?«, hakte Kemble nach. »Was wollte Warneham von Euch? Ihr wart nicht einer seiner besten Freunde, richtig?«
    »Ich ... Das geht Euch nichts an«, sagte Litting schließlich. »Aber ich wurde um den Besuch gebeten, also bin ich hergekommen und habe, verdammt noch mal, nicht mehr als das getan. Ich bitte um Pardon, Ma’am.«
    Antonia war blass und nervös geworden. Ihre Hände umklammerten krampfhaft die Armlehnen des Stuhls. Es schien, als wollte sie jeden Moment aufspringen. »Aber das ist ... entsetzlich«, sagte sie leise. »Wie hätte er so etwas tun können? Ich wäre ruiniert gewesen. Ich verstehe das nicht.«
    Kemble legte seine Hand beruhigend auf ihre. »Euer Gnaden, der Duke hätte eine Annullierung nur unter ganz bestimmten, eng gefassten Umständen durchsetzen können.«
    Antonia wandte sich zu ihm um und sah ihn wie betäubt an. »Ich weiß«, wisperte sie, »er hätte behaupten müssen, dass wir unsere Ehe nicht vollzogen haben. Aber ich bin überzeugt, dass er das niemals getan hätte. Sein Stolz hätte es nicht zugelassen. Vielleicht wollte er behaupten, ich sei hoffnungslos verrückt, was er vor der Eheschließung nicht gewusst habe. Aber Papa hat ihm vor der Hochzeit gesagt, dass ich ... dass ich einen mentalen Zusammenbruch hatte. Und ich bin nicht verrückt. Ich bin es nicht.«
    Gareth war aufgestanden und zu ihr gegangen. Die Situation war schlimm. Sehr schlimm. Einige Leute könnte dieser Hintergrund zu der Annahme verleiten, Antonia hätte Warnehams Tod gewünscht. Gareth stand jetzt hinter ihr und hatte ihr beschützend eine Hand auf die Schulter gelegt. Fast instinktiv hob sie ihre, um nach seiner zu greifen. Litting hatte recht, verdammt. Es wäre höchst unklug, diese Geschichte nach außen dringen zu lassen. Sie würde nicht einfach nur Antonias Zukunft zerstören, sie würde sie vernichten. Gareth begann zu befürchten, dass seine Einmischung in die Angelegenheit Antonia im Moment mehr schadete als nützte.
    »Lord Litting, hat Warneham gesagt, warum er die Annullierung wünschte?«, fragte Kemble. »Gab es ... eine andere Person, die er heiraten wollte?«
    »Nein, nein«, entgegnete Litting ärgerlich. »Nichts dergleichen.«
    Kemble nahm langsam einen großen Schluck von seinem Sherry und schluckte ihn mit ebensolcher Langsamkeit hinunter. »Warneham wünschte sich verzweifelt einen Erben«, sagte er nachdenklich. »Hatte er vor, sich eine andere Braut zu suchen? Vielleicht wollte er wieder an der Saison teilnehmen?«
    »Aber was hätte ihm das genützt?«, rief Antonia dazwischen und sprang auf. »Er konnte doch gar nicht ... Es war ihm nicht ... Ich meine, nicht ich war das Problem!«
    Gareth ergriff ihre Hand. »Bitte, Antonia, setz dich«, sagte er. »Wir werden der Sache auf den Grund gehen, und niemand wird je davon erfahren, das schwöre ich.«
    »Um ihretwillen solltest du tatsächlich hoffen, dass keiner davon erfährt, Ventnor.« Litting stürzte seinen Sherry mit einem Mal hinunter. »Die alten Gerüchte sind noch nicht verstummt, sie braucht keine neuen.«
    Kemble stellte sein Glas so heftig ab, dass es klirrte. »Vergebt mir, Lord Litting, aber Warneham muss einfach mehr gesagt haben als nur

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