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Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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noch gibt«, entgegnete sie mit einem schwachen Lächeln.
    »Selbst wenn, einer reicht«, versicherte er ihr. »Wenn du dich hinter mir verstecken möchtest, Antonia, dann tue das. Und falls dein Vater es wagen sollte, mir querzukommen oder dich zu etwas zu zwingen, werde ich dafür sorgen, dass er das bedauern wird. Aber die ganze Wahrheit ist, dass du mich dafür eigentlich nicht brauchst. Du bist stärker, als du es selbst weißt.«
    Sie sah ihn lange schweigend an. »Nein, ich brauche dich nicht«, sagte sie schließlich. »Zumindest ... nun, ich versuche jedenfalls dich nicht zu brauchen. Aber danke, Gabriel, dass du das gesagt hast. Und ich werde mich nicht hinter dir verstecken. Ich werde das Leben führen, das ich schon lange führen möchte – das Leben einer Witwe, die ihr Schicksal selbst bestimmt. Und niemand, nicht einmal mein Vater, wird mir dabei im Wege stehen. Aber Gefallen an solchen Kämpfen werde ich nie finden.«
    Er verstand, was sie meinte, und bewunderte ihre Entschlossenheit. Eine Weile saßen sie schweigend beieinander. Nichts als das Zwitschern der Vögel und das leise Rascheln der Blätter im Wind war zu hören.
    Schließlich machte Antonia Anstalten, sich zu erheben. »Danke«, sagte sie noch einmal. »Eigentlich bin ich in den Garten gegangen, um nach den Rosen zu sehen, und nicht, um herumzusitzen und Trübsal zu blasen. Hast du Lust, mich zu begleiten?«
    Gareth stand auf und reichte ihr die Hand. »Ich fürchte, ich habe keine Zeit«, schwindelte er. »Watson erwartet mich.«
    Sie hob den Korb, und er sah ihr nach, als sie davonging. Wie immer war er unfähig, den Blick von ihr abzuwenden. Das Gespräch hatte ihn seltsam berührt, außerdem war es nicht zu leugnen, dass Antonia die Verkörperung von Schönheit schlechthin war. Ihre schmalen Schultern strafften sich unter dem dunkelblauen Stoff ihres Kleides, und ihren Kopf hielt sie hoch erhoben wie die Duchess, die sie war, als sie aus dem Schatten des Hauses hinaus in die strahlende Nachmittagssonne trat. Das Licht fing sich in ihrem hellen Haar, das golden aufschimmerte.
    Obwohl Gareth viele schöne Frauen gekannt hatte – einige davon auf die intimste Weise –, hatte er sich nie zu einer von ihnen so hingezogen gefühlt wie nun zu Antonia. Er fragte sich, was er von ihr wollte. Natürlich begehrte er sie, aber sie weckte auch Beschützerinstinkte in ihm wie noch keine Frau zuvor, und das beunruhigte ihn aufs Äußerste. Xanthia, die einzige Frau, die Gareth je geliebt hatte, hatte ihn niemals auf diese Weise gebraucht. Eigentlich hatte sie ihn überhaupt nicht gebraucht – abgesehen von der körperlichen Befriedigung, die er ihr verschafft hatte. Wenigstens die hatte er verstanden, ihr zu geben.
    Doch ihre Affäre hatte nicht allzu lang angedauert. Sie waren beide noch sehr jung gewesen, Xanthia hatte seinen Heiratsantrag abgelehnt, und sie waren zu ihrer alten Beziehung als Freunde und Geschäftspartner zurückgekehrt. Nichtsdestotrotz hatte ihn ihre Zurückweisung verletzt und frustriert. Viel von dieser Frustration hatte sich nach innen gewandt. Noch jung und impulsiv hatte er sich mit der Tatsache abzufinden versucht, dass er vielleicht für eine gewisse Zeit als ruhiger Hafen einer Frau dienen mochte, aber auf lange Sicht nicht das war, wonach eine Frau wirklich verlangte. Er war nur eine kurzzeitige Abhilfe, wenn Not am Mann war.
    War er drauf und dran, sich wieder zum Narren zu machen? Und wieder wegen einer Frau, die ihn nicht brauchte? Gareth schüttelte den Kopf. Er hatte für so etwas keine Zeit. Watson wollte die Dreschmaschine in Betrieb nehmen, und er musste entscheiden, ob diese technische Neuheit ihnen bei der Ernte, die kurz bevorstand, von Nutzen sein würde.
    Der Vicomte de Vendenheim-Sélestat stand am hohen Fenster seines Büros und schaute auf das Verkehrsgedränge in Whitehall hinunter. In der linken Hand hielt er einen zerknitterten Brief, während er sich mit der rechten schwer gegen den Fensterrahmen stützte. London erlebte das Ende eines feuchtheißen Sommers, und selbst die Pferde wirkten ausgelaugt.
    Auch de Vendenheim hatte sich schon einmal besser gefühlt, als er dem Fenster den Rücken zuwandte und den Brief wieder ins Licht hielt. Ihn erneut las. »Mr. Howard!«, rief er laut nach dem Angestellten im Vorzimmer.
    Howard kam sofort herein, die Brille auf seiner Nase rutschte. »Ja, Mylord?«
    »Wann ist dieser verdammte Brief eingetroffen?«
    »E ... erst heute Morgen, Mylord.«
    »Sehr gut«,

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