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Verlorene Eier

Verlorene Eier

Titel: Verlorene Eier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Scarlett
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hin und weg von diesem Teil meiner geheimen Biografie. Er scheint exakt die verborgene Traurigkeit widerzuspiegeln, die ich für die Autorin von Sündige Leidenschaft im Sinn gehabt hatte.
    Wie es aussieht, gelangt Amber zum selben Schluss. »Ich freue mich wirklich, Sie kennengelernt zu haben, Tony«, sagt sie. »Und bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie wegen der Mikrotubuli so bloßgestellt habe.«
    »Kein Problem.« Ich winke ab. »Ich hoffe nur, das kann unser kleines Geheimnis bleiben.«
    »Aber sicher.« Sie streckt mir die Hand hin, um den Handel zu besiegeln. Wir schütteln einander die Hände. Und mit einem Mal – was für ein Wunder! – liegen wir uns in den Armen. Zwei Schwindler, verbunden durch ihre Zuneigung zu einem dritten Schwindler, dem schlimmsten von allen.
    »So, ich muss los. Mein Junge. Viel Spaß noch beim Golfen, Tony.«
    »Danke.«
    »Und greifen Sie nicht in zu viele Kuhärsche.«
    »Was auch immer ich tun werde, diese Unterhaltung wird mir in Erinnerung bleiben.«
    Sie verpasst mir einen freundschaftlichen Knuff auf die Schulter, dann ist sie verschwunden.
    20
    Ich bleibe sitzen und trinke noch einen Wodka Martini, um ihr Zeit zu geben, ins Hotel zurückzufahren und Gerald zu verabschieden. Und um den bohrenden Schmerz in meinem Herzen zu betäuben.
    Als ich ausgetrunken habe, bestelle ich mir noch einen.
    Die Wahrheit ist, wie ich bereits früher festgestellt habe, oft ganz einfach und wunderschön. Aber manchmal kann sie auch fürchterlich wehtun. Die Wahrheit ist, dass sie an mir als Mann – ob als Bill oder Tony, völlig egal – nicht das geringste Interesse hatte. Die einzigen Gelegenheiten, bei denen sie aufblühte, waren die Momente, wenn Angela ins Spiel kam. Okay, dieser Mikrotubuli-Schwachsinn hat nicht gerade zu meiner Glaubwürdigkeit beigetragen. Aber wäre es anders gelaufen, wenn ich mich als Hedgefonds-Manager ausgegeben hätte? Oder als PR -Experte für Stuhlproben? Wohl kaum.
    Als kluger, einfühlsamer, intelligenter Mann konnte ich sie jedenfalls nicht für mich gewinnen. Schlimmer noch – am Ende hatte sie sogar Mitleid mit mir. Ich hatte mein Bestes gegeben, doch dieses Beste war – ganz im Sinne der düsteren Prophezeiung meines Vaters – leider nicht einmal ansatzweise gut genug gewesen. Der Stiel meines Martiniglases zerbricht. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie fest ich es umklammert gehalten hatte.
    Im Hotel ist alles ruhig, als ich zurückkomme. Die Vorhänge ihres Zimmers sind zugezogen, und es brennt kein Licht. Leise schließe ich meine Zimmertür auf und schleiche mich hinein. Ich putze mir die Zähne und krieche unter die Decke, als ich ein kratzendes Geräusch an meiner Tür höre.
    »Angela, sind Sie wach?«
    Amber. Sie muss das Rauschen des Wassers gehört haben.
    Es kostet mich gewaltige Mühe, mit Angelas Frauenstimme zu sprechen. »Nur einen Moment, meine Liebe.«
    Ich ramme mir die Perücke auf den Kopf, laufe vor den Spiegel, um sie zurechtzuziehen, dann schließe ich leise die Tür auf, springe wieder ins Bett und ziehe mir die Decke bis zum Kinn.
    »Kommen Sie herein.«
    Wenn Sie jemals glauben, dass es nicht noch schlimmer kommen kann, ist dies nur ein Beweis für Ihre Fantasielosigkeit. Denn jetzt kommt die übelste Ohrfeige überhaupt. Amber betritt, lediglich mit einem dünnen Hemd und einem Höschen bekleidet, mein Zimmer.
    »Geht es Ihnen besser, Angela?«
    »Jetzt schon, danke, meine Liebe.« Das Sprechen fällt mir schwer. »Bestimmt halten Sie mich für ziemlich unhöflich. Aber ich nehme an, Gerald ist gut zurechtgekommen?«
    »Gerald?«
    »William, meine ich natürlich. Ich nenne ihn immer nur Gerald.« Du meine Güte, dieses Mädchen ist praktisch nackt .
    »Er war fantastisch.« Sie setzt sich auf die Bettkante. So dicht neben mich, dass ich ihre warme Haut spüren kann – eine köstliche Qual. Ich linse zwischen meinen Ponyfransen und dem Laken hervor und kann den Blick kaum von ihrem grazilen Körper wenden. »William hat Arthur diese Kindergeschichte vorgelesen, aber der Kleine meinte, sie sei völliger Mist gewesen.« Sie imitiert Geralds Akzent: »›Du siehst das völlig richtig, junger Mann. Ich werde den Autor umgehend informieren, dass seine Geschichte völliger Mist ist‹«, zitiert sie. »Ist das nicht köstlich?«
    »Und wie war Ihr Abend, meine Liebe?«
    Seufzend fährt Amber sich mit den Fingern durch die Haare. Es ist die aufreizendste Geste, die ich seit … ich weiß nicht mehr … gesehen

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