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Verlorene Eier

Verlorene Eier

Titel: Verlorene Eier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Scarlett
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nach einer langen Verlobungszeit geheiratet hatten, doch dann waren die Probleme aufgetaucht: Stimmungsschwankungen, geheimnisvolles Schweigen …
    Amber lauscht wie gebannt. Ich habe Mühe, mich zu konzentrieren.
    Ich erzähle ihr, wie ich um meine Ehe gekämpft habe, erzähle ihr von meiner Idee, die Stadt zu verlassen und aufs Land zu ziehen. Und dass ich idiotischerweise geglaubt hatte, man könnte seinen Problemen durch räumliche Distanz entfliehen.
    Ein wissender Ausdruck breitet sich auf Ambers Zügen aus. »Ja, das kenne ich«, sagt sie. »Alles auch schon erlebt.«
    Einen Moment lang lasse ich meinen Blick auf dem Buddha zwischen uns ruhen. »Wir hatten keine Kinder. Was schätzungsweise ein Segen ist.«
    Ambers Finger nähern sich wieder meiner Hand. »Wie hieß er?«, fragt sie leise.
    »Cl … Clive.«
    »Wie ging es weiter?«
    Meine Stimme droht zu brechen. »Wir … wir stellten fest, dass wir nicht die richtigen Partner füreinander waren. Nun ja, Clive war derjenige, der das gesagt hat. In Wahrheit ist es nichts Besonderes. Solche Geschichten passieren jeden Tag.«
    Ambers Daumen streicht langsam über meine Fingerknöchel. Als er beim kleinen Finger angekommen ist, macht er sich auf den Rückweg.
    »Kurz nach unserer Trennung habe ich mit meinem ersten Buch angefangen. Sie sehen also, dass auch mein eigener Schmerz in Liebesromanen begraben liegt.«
    Ihr Daumen wandert weiter. Lange Zeit sitzen wir da und betrachten einander voller Zuneigung. Mir fällt kein Grund ein, warum es jemals wieder anders sein sollte, aber irgendwann schreckt Amber hoch, als wäre sie aus einem Traum aufgewacht, und sieht auf ihre Uhr. »Ich muss los.«
    Sie steht auf. »Bis dann, Angela. Es war wirklich …« Vergeblich sucht sie nach dem geeigneten Wort, dann ballt sie die Faust und schlägt sich behutsam gegen das Brustbein. »Happy Ends«, meint sie.
    Ich sollte ebenfalls aufstehen, doch zu meinem Entsetzen stelle ich fest, dass ich es nicht kann, ohne die Peinlichkeit des Jahrhunderts zu riskieren. Angela Huxtable würde zweifellos eine angemessene Formulierung dafür finden, doch im Augenblick sitzt sie nicht am Schreibtisch und arbeitet an einem ihrer Bücher. Deshalb sage ich es, wie es ist: Würde ich jetzt aufstehen, würde sich eine unmissverständliche ansehnliche Erektion unter meinem seriösen Kostümrock von Marks & Spencer wölben.
    8
    Zurück im Hotel setze ich mich an die Frisierkommode und betrachte mich im Spiegel. Eine Frau mittleren Alters blickt mich mit leichter Missbilligung an.
    Was?
    Dieses Mädchen. Die Kleine geht dir offenbar mächtig unter die Haut, mein Lieber.
    Was hatte sie überhaupt hier zu suchen?
    Sie bewundert meine Arbeit, wie es scheint.
    Die ist ja ganz okay – deine Arbeit, meine ich –, doch so gut ist sie nun auch wieder nicht.
    Wenn ich deine lauwarme Kritik mal für einen Moment beiseiteschieben darf – das Mädchen scheint in einer schwierigen Lebensphase eine emotionale Bindung zu einer Autorin von Schnulzen mit schwierigen Männerfiguren aufgebaut zu haben. Es ist sehr zerbrechlich und verletzbar.
    Danke, dass du es mir noch mal aufs Brot schmierst, aber eigentlich brauche ich nicht noch einen Vortrag darüber, dass ich ihr nicht wehtun soll.
    Und ich bin froh, dass die Message angekommen ist.
    Aber was soll schon passieren, wo ich in der Figur einer alten Schachtel in der Menopause gefangen bin?
    Bill. Das war gemein.
    Entschuldige.
    Du bist auch nicht mehr gerade taufrisch, mein Lieber.
    Stimmt.
    Im Gegenteil: Du hast ebenfalls deinen Zenit deutlich überschritten, meinst du nicht auch?
    Schon gut. Ich hab’s ja kapiert.
    Philly wäre heute Anfang vierzig. Das hat dein Interesse geweckt, stimmt’s?
    Sprichst du von der Tatsache, dass sie durchaus eine Beziehung mit einem älteren Mann in Erwägung zieht? Ich finde so etwas bewundernswert.
    Du bist aber erheblich älter als vierzig.
    Ja. Und?
    »Alter schützt vor Torheit nicht«, heißt es immer so schön.
    Wir haben eine Bindung zueinander aufgebaut.
    Wir haben eine Bindung zueinander aufgebaut. Du bist der Eindringling hier.
    Wir haben beide unter den Stimmungsschwankungen unserer Partner gelitten.
    Das weißt du doch gar nicht. Du hast dich von deiner Frau scheiden lassen. Ihr Partner ist gestorben. Sie hat nur gesagt, dass es an manchen Tagen unglaublich schön mit ihm war. Den Rest hast du dir selbst zusammengereimt .
    Ein Künstler? Und all dieses Geschwafel über Intensität und Eindringlichkeit? Der

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