Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)
ohne sie selbst dabei zu berühren – und ihn beiseiteschob. Sie wollte ihn aufhalten, aber er bedeutete ihr, liegen zu bleiben und setzte sich auf.
„Keine Sorge, Rose. Ich will nichts von dir, das ich dir nicht ebenfalls zu geben bereit bin. Das ist es doch, was du willst, oder? Mir ebenbürtig sein.“ Sein Blick hielt sie gefangen, als er sein Hemd abstreifte und sich wieder neben sie legte. Wie zuvor legte er besitzergreifend den Arm über ihre Mitte.
„Wo waren wir? Ach ja … Donovans letzte Fahrt. Sie schien also nicht anders verlaufen zu sein als alle weiteren. Dennoch schrieb er am Tag seiner Rückkehr einen Brief an seinen Freund William Carter.“
Sein heißer Atem strich bei jedem seiner Worte über ihre Haut, und Rose drohte, vor Verlangen zu sterben. Sie merkte, wie ihr der Schweiß ausbrach, weil sie sich so beherrschen musste, nicht die Hand nach ihm auszustrecken. Ihm so nahe zu sein und nicht berührt zu werden, war die reinste Folter. Der Blick in Alex Gesicht, zeigte, dass er dies durchaus wusste – und es genoss. Sie könnte einfach aufstehen und gehen …
„Donovan schreibt, er habe einen Schatz gefunden, der ihn reicher mache als den König. Einen Schatz, an dessen Existenz er nicht einmal geglaubt und den er mit nach England gebracht habe, um ihn nie wieder aus den Händen geben zu müssen.“
Rose schluckte. Alex Blick hing gebannt an den aufgerichteten Spitzen ihrer Brüste. Er benetzte seine Lippen und lächelte verführerisch.
„Ein Schatz also“, stammelte Rose atemlos.
„Richtig. Er schreibt, sein erster Blick auf die zwei schwarzen Diamanten hätte ihm gezeigt, dass die Zeit gekommen sei, ein neues Leben zu beginnen.“
„Und wie löst das nun das Rätsel um den Spuk?“, fragte Rose, die fürchtete, ihre angespannten Nerven hätten sie die Zusammenhänge vielleicht nicht verstehen lassen. Aber wie sollte sie auch nur einen klaren Gedanken fassen können, wenn ihr Körper geradezu nach Alex schrie?
„Ganz einfach – es liegen nur wenige Stunden zwischen Donovans Ankunft in Bristol und seinem ungeklärten Verschwinden. In dieser Zeit hat er sein Schiff entladen lassen und den Brief an Carter geschrieben, den er darum bat, zu ihm zu kommen, damit er sehen könne, wovon Donovan sprach. Und er ist seinem Mörder begegnet“, schloss Alex.
„Seinem Mörder?“
„Natürlich ist er tot. Oder was denkst du, wo er so lange steckt? Sein Keller ist voll Wertsachen, und seine Verlobte wartet auf ihn, da würde er nicht freiwillig verschwinden. Nicht, wenn er einen Brief schreibt, in dem er seinen Freund zu sich bittet – und den er dann nie abschickte. Er kam nicht mehr dazu! Enrico Donovan wurde wegen dieser schwarzen Diamanten getötet, davon bin ich überzeugt. Nur, wem hat er in dieser kurzen Zeit davon berichten können?“
Rose schüttelte verwirrt den Kopf. Gedankenverloren legte sie ihren Arm auf Alex Brust und genoss das sichere Gefühl seines schlagenden Herzens unter ihren Fingern.
„Jemand tötet also Donovan und stiehlt die Diamanten – warum dann der Spuk?“
„Falsch. Der Mörder weiß von den Diamanten, aber der Einsturz der Katakomben hat ihm den Weg zu ihnen abgeschnitten. Ich bin mir sicher, der Schatz, von dem Donovan sprach, liegt noch immer dort unten begraben. Der Spuk dient nur dazu, die Arbeiten des Königs zu verhindern, um ihm, dem Mörder, Zeit zu verschaffen, an seine Beute zu gelangen.“
„Brillante Schlussfolgerung, Mylord!“, staunte Rose und lächelte ihn bewundernd an. Ihr wurde die Intimität des Augenblicks bewusst, als sein vor Leidenschaft dunkler Blick sie traf. Atemzug um Atemzug herrschte abwägendes Schweigen zwischen ihnen, ehe Alex sich zu einem sanften Kuss zu ihr herabbeugte.
„Lass mich dich lieben, Rose“, bat er erneut.
Kapitel 14
London
D er Pavillon im Palastgarten spendete angenehmen Schatten, dennoch schwitzte der König unter all seinem glänzenden Tand.
Auch Dorian Weston wischte sich den Schweiß von der Stirn, der vielmehr von der Nervosität denn von der Hitze kam. Er kniete am Boden zu Füßen seines Königs und gefiel sich nicht wirklich in der Rolle des Bittstellers. Aber in seiner Verzweiflung erschien ihm dies als letzte Möglichkeit.
„Mein lieber Earl of Windham“, richtete König George nun das Wort an ihn. „Es ist lange her, dass wir zur Jagd waren. Wir sollten das unbedingt wiederholen. Wie Ihr wisst, errichte ich in Bristol eine Sommerresidenz. Seid mein Gast, wenn ich das Castle
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