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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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einem tunnelartigen Durchgang, ging es inmitten eines Parkes mit überdimensionalen Skulpturen. Selbst von dem erhöhten Punkt, an dem die Truppe haltmachte, konnte man den Kopf des steinernen Riesen herausschauen sehen. Ein breiter Hauptweg führte direkt durch diese Anlage zu dem berühmten Bollwerk, die Festung Schwarzfels. Uneinnehmbar sagte man der uralten Festung nach, die mit dem Felsen verschmolzen schien.
Weiter hinten schimmerte das Blau des Meeres hervor, welches mehr als einmal die Stadt mit mannshohen Wellen überflutete. Und immer wieder hatten die Bewohner Ithnamena neu aufgebaut
Der Name Schwarzfels begründete sich auf die dunkelgraue Farbe der dicken Mauern. Altersbedingt hatte sie Jahrhunderte, gar Jahrtausende allem Ungemach des Wetters getrotzt. Es hieß aus Legenden, das diese Stadt mit ihrer Festung noch vor dem Nemibistarreich existierte. Gegründet von einem Volk deren Leben von ihrem Glauben bestimmt war. Grundpfeiler dafür war der Glaube an den göttlichen Willen eines jeden Naturphänomens. So lasen ihre Priester aus dem Flug freigelassener Vögel und den Eingeweiden von getöteten Tieren.
Gemäß solch einer alten Legende, erzählte Celena den Umstehenden, begab sich ihr König auf die Jagd, genau in diesem Tal. Ein wildgewordener Rieseneber griff den König wütend an. Dieser fürchtete sich nicht und ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Nach einem heldenhaften Kampf tötete er das Tier. Er ließ den Priester zu sich rufen, welcher die Eingeweide untersuchen sollte. Der las daraus, dass sein König genau an dieser Stelle eine Stadt gründen sollte. Zu Ehren und zur Rettung seines Lebens.
»Das ist die Geschichte von Ithnamena, wie sie mir als Kind erzählt wurde«, beendete Celena ihren Geschichtsunterricht. Sie drehte sich von dem Aussichtspunkt ab. »Bevor wir uns dorthin begeben, sollten wir ausführlich besprechen, wie wir vorgehen«, meinte sie zu Jeamy und Terzios, die zusammenstanden.  

    * * *  

    Jeamy musterte mit einer nicht verborgenen Skepsis die Gesichtszüge des Monarchen. »Ihr wartet wie abgesprochen in der Stadt, während wir Schwarzfels aufsuchen«, versicherte sie sich, ob Belothar den Plan verstanden hatte.
»Auch wenn es mir nicht gefällt, erneut euch den Vortritt zu lassen. Ich habe verstanden«, meinte er. »Eine Sache jedoch«, wandte er sich an Celena, die bereits wieder auf dem schwarzen Rappen saß. Sie drehte ihren Körper leicht zu ihm um.
»Seid ihr sicher, dass euer Plan funktionieren wird?«
»Nein! Sicher bin ich mir nicht. Konntet ihr einen Unterschied zu meinem früheren Plan feststellen?«
Ein wenig verwirrt über die Aussage der Kriegerin schüttelte er den Kopf. »Nein, nur Lutek … er …«
»Was ist mit mir?« wollte der junge Osgosaianer wissen, der seinen Namen gehört hatte.
Belothar schürzte, sich ertappt fühlend, die Lippen und tauschte mit Celena wissende Blicke. Sie nickte. Genau das war Teil des Plans. Niemand würde merken, dass sie keine Hüter mehr waren.
»San-Hüter spüren das Gift des Bösen und somit auch, wenn Gleichgesinnte in der Nähe sind. Ich mache mir Sorgen, dass … obwohl, …«
Lutek unterbrach sie mit seinem großen Wissensdurst. »Erklärt mir jemand, wie Hüter genau das spüren können, was sie selbst im Blut haben? Ich verstehe das nicht. Einzig damals verspürte ich ein Aufglühen von Finsternis. Damals als ich dein Blut trank, Celena. Ist es das?«
Letztendlich meinte er ein Recht darauf zu haben, zu erfahren was genau gemeint war. Schließlich betraf es ihn mehr als je zuvor.
Lutek blickte wie ein wissenshungriger Schüler in die Runde. Es war Terzios, der, nachdem er sich räuspernd seine Kehle befreite, einschritt.
»Was immer mit euch Dreien geschah«, begann er seinem Sohn zu erklären. »Es hatte keine Auswirkung auf das, was wir Hüter empfinden. Wir spüren nicht nur die Gegenwart der Anderen oder weiterer San-Hüter. Wir fühlen uns dabei unwohl und krank. Je mehr verdorbenes Blut in einem fließt, desto elender fühlen wir uns. Was natürlich von Hüter zu Hüter verschieden empfunden wird. Es kommt unter anderem darauf an, wie lange man initiiert ist. Dann steigert sich das Unwohlsein, was wir allerdings eher unterbewusst wahrnehmen. Also …« Der alte Graubart hielt inne. Seine matten Augen wanderten zwischen den Diskutierenden hin und her.
»Daher kein Grund in den nächsten Bierkrug hineinzukotzen, falls eine Horde der Anderen in die Taverne geschlendert kommt«, kommentierte Thorgrim

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