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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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den abgebrochenen Vortrag Terzios.
»Besser hätte ich es nicht formulieren können. Sehr … treffend, Herr Zwerg. Ich vermute das euch etwas schützt«, fuhr Terzios fort.
»Schützt?«, echote Belothar tonlos.
»Ich weiß nicht, wie man es anders benennen sollte …« Terzios suchte nach passenden Worten, indes Sebyll ungeduldig daherschnaufte.
»Die Hüter fühlen sich in eurer Gegenwart ebenso krank, trotz das ihr keiner von ihnen seid. Weil ihr von der Macht des Schöpfergottes erfüllt seid«, erklärte sie kurzum.
Um die Diskussion abzukürzen, mischte sich Jeamy unwillkürlich ein. In ihren Augen flackerte die gleiche Ungeduld.
»Wir hatten des Öfteren darüber gesprochen, dass ihr der Feind seid. Denn das was in unserem Blut fließt, ist der Feind des Göttlichen. Dieses Gift ist eine Krankheit, bestehend aus dem Machthunger und dem Sündenpfuhl. Es zerstört langsam aber sicher Geist und Seele. Diejenigen, die infiziert wurden, sind in der Lage sich zueinander aufzuspüren. Und genau jene Macht, die dem entgegensteht, spüren sie gleichfalls als Unwohlsein. Deshalb werden die Hüter dort unten in der Festung euch weiterhin als die Ihrigen halten. Sie können, wir können den Unterschied nicht ausmachen. Weshalb auch? Bislang ist keiner von Ihnen, ausgenommen uns, einem der verwandelten Kinder des Einen begegnet.«
Lutek hob kritisch eine Braue an. Seine Stirn legte sich in Falten während er aus den Augenwinkeln Jeamy beäugte. »Verwandelt? Was bedeutet das wieder? Was sind wir?«
Die Umstehenden sahen stumm, ohne zu wissen was sie antworten sollten, zu Boden. Einige blickten sich fragend einander an. Bis auf Deirdre.
Sie war nicht um die Worte verlegen, selbst wenn ihre Antworten so manchen ein Rätsel war.
«Ihr seid die wahren Auserwählten. Ihr seid die Zukunft und ihr werdet die Zukunft sein. Ihr seid der Sturm, der alles hinwegfegt und reinigt und in sich einigt: Ihr seid das Beben, das die Erde aufreißt und neues Land zeugt. Und ebenso seid ihr das Feuer, welches verbrennt und wärmt. Ihr werdet der Blitz der Erkenntnis sein und das Wasser, das löscht, überschwemmt und reinwäscht. Oh ja, das Wasser!«, orakelte die Zauberin. Ihre Lippen kräuselten sich zu einem geheimnisvollen Lächeln. Die Augen glommen kurz in einem fremdartigen grünen Licht auf. Und wie zur Antwort wehte ein leichter Wind, der sich in ihren Haaren verfing und es aufbauschen ließ.
»Genau das ist es«, murmelte sie abschließend rätselhaft in sich hinein.
Luteks Erzählungsgeister wurden sogleich anhand ihrer Beschreibung geweckt. Er strich sich seine fuchsroten Haare aus dem Gesicht.
»Diese Geschichte ist mir bekannt. Es ist die Legende der vier …«
»Genug! Genug von Erzählungen«, unterbrach Jeamy Lutek im harschen Ton. Ihr Lächeln sagte jedoch anderes aus. »Ihr wisst bereits mehr, als ihr euch eingestehen wollt oder zu erkennen vermögt. Deirdre … wir benötigen …«
Ohne abzuwarten was Jeamy von ihr wollte, warf die Zauberin der Hüterin den Beutel mit der Klaue zu. Reaktionsschnell fing sie die Tasche auf. Mit ihrem Finger deutete sie gleich darauf auf die Festung. »Vorwärts«, gab sie befehlsgewohnt von sich.
Und auf dem großen Schachbrett, genannt Welt, rückten die Figuren einen entscheidenden Zug nach vorne.  

    * * *  

    Aus der Nähe betrachtet erhob sich Ithnamena ähnlich einer gewaltigen Trutzburg, denn einer anmutigen Küstenstadt. Mächtige Außenmauern verwehrten jeden Blick. Wachtürme reckten sich drohend gen Himmel und Schießscharten äugten argwöhnisch auf das Kommen und Gehen von Reisenden. Umgeben von bewaldeten Hügeln und hohen Bergen, nicht unweit der großen Wasser, vereinte dieser Ort eine gewisse Schönheit mit dem Tristen des hadaimanischen Reiches.
Das Fallgitter des Haupttores rasselte und hob sich schwerfällig in die Höhe. Belothar, König Hadaimans ritt an der Spitze der kleinen Truppe voran in die Stadt hinein. Ehrfürchtig beugten die Wachsoldaten ihr Haupt.
Hoch auf dem Ross sitzend, wandte er sich zu Deidre, die direkt hinter ihm ritt.
»Ich verstand eure Andeutung nicht, die ihr kürzlich von euch gabt. Was meintet ihr damit?«
Die Zauberin hörte halbherzig den Worten Belothars zu. Ihre Sorge galt momentan den Häschern des Schöpferhauses, nach denen sie Ausschau hielt. Um ihre Freiheit bangend, blähten sich sorgenvoll ihre Nasenflügel.
»Was ich meinte?«, murmelte sie abwesend. Ihr Blick klärte sich. »Nichts Besonderes, eure Majestät.«
Seine Geduld hatte

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