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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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Monearl, » … wäre es durchaus möglich daran teilzunehmen, wenn ihr sie in den Ritterstand erhebt und … sie ein Mann wäre.«
»Einen Moment«, unterbrach die links von Belothar sitzende Genannte. »Weshalb nennt ihr mich Soverani?«
Celenas Gesichtszüge zeigte Verwirrung. Man hatte sie in letzter Zeit des Öfteren mit dieser Bezeichnung betitelt. Ein Titel der ihr rechtmäßig nicht zustand. Außer … Sie schaute fragend zu Belothar, dem in diesem Augenblick die Erleuchtung kam, das seine Freundin nichts darüber wusste.
»Ihr seid die Soverani von Küstenbruch. Mich wundert es das man euch nichts gesagt hat«, erklärte Monearl betroffen.
»Und das da wäre?«, fragte Celena mit wütendem Leuchten in den Augen.
Monearl seufzte auf. »Ihr seid die Erbin des Feudaltums Küstenbruch. Euer Bruder … verstarb.«
Die Wut in den Augen erlosch schlagartig. Ihre Reaktion fiel anders als erwartet aus. Befürchtete man aufgrund dieser Nachricht einen Zornesausbruch, so harrte Celena in völliger Schweigsamkeit.
»Wie?«, fragte sie nach einer Weile.
»Es ist nicht …«
»Wie?«, wiederholte Celena mit einer Stimme, die jeden Anwesenden im Raum sofort einfrieren ließ.
»Ermordet«, räusperte sich der alte Berater. »Wer es war, wissen wir nicht. Es geschah vor …«
Mit einer kraftvollen Handbewegung fegte Celena im nächsten Moment den Becher Wein, welcher auf der Tischplatte direkt vor ihr gestanden hatte, gegen eine der steinernen Wände. Sie schien sich schnell zu fassen und wurde augenblicklich die Ruhe selbst. Zu ruhig. Besonders da sie in einem über das Wetter diskutierenden Tonfall fragte: »Sind Frauen nicht zu Turnieren zugelassen? Ist das einer von euren hirnrissigen Männergesetzen? Ritterschlag gibt es für uns … aber wir erhalten nur den Titel "Sör"! Lächerliches Männerdenken.«
Belothar überging die Kritik am Mannsvolk von Hadaiman, obschon er innerlich wusste, dass Celena nicht völlig unrecht hatte.
»Als König kann ich hoffentlich hierfür das Gesetz ändern?«
»Sicherlich könnt und dürft ihr, euer Majestät, wobei auch hier eine Entscheidung des Gremiumrates nötig ist, um mitunter den König zu schützen. Obgleich eure Vorgänger …« Monearl unterbrach sich, nicht sicher den Gedanken weiterzugeben. »Was ich damit andeuten möchte«, fuhr er fort. »Einige haben vermutlich alle Einwände des Adelstandes in den Wind geschlagen, Gesetzesänderungen ohne Zustimmung des Rates vorgenommen und sich damit bewusst in Gefahr gebracht.«
»Gut! Dann werde ich mich ihnen anschließen und verfüge hiermit, dass die Frauen Hadaimans an Turnieren teilnehmen dürfen«, entschied Belothar trotzig.
»Jedoch sollten sie die Voraussetzungen die bei solchen Wettkämpfen erforderlich sind, erfüllen«, fügte der Berater hinzu.
»Um des Friedens willen mit dem Adelstand! Dann soll es so sein«, stimmte Belothar missmutig zu. »Nicht einmal sein eigenes Reich kann man gesetzlich auf den Kopf stellen, ohne das gleich Stimmen zu meiner Abdankung laut werden«, murrte er weiter.
»Wenn das geklärt ist, habe ich zwei Bedingungen, sofern ihr wollt, dass ich euren königlichen Hintern verteidigen soll«, warf Celena unverzüglich ein.
Belothar neigte ruckartig seinen Kopf zur Seite und sah seine Nachbarin an. »Jedes Mal wenn ich etwas von euch möchte, habt ihr Bedingungen. Was ist es diesmal?«
»Ich möchte den Kopf desjenigen, der mein Bruder getötet hat«, zählte die Kriegerin ihren ersten Punkt auf.
Wunderbar! Möglichst eine knallrote Frucht zwischen die Zähne geklemmt und auf einen silbernen Tablett präsentiert, schoss es Belothar geradewegs durch den Kopf. Schalk blitze für einen Moment in seinen Augen auf. Er riss sich zusammen und nickte bedächtig. »Und welche ist die zweite Bedingung?«
Celena wechselte einen Blick mit Lutek. Er schien hin und hergerissen zwischen tiefstes Mitgefühl des familiären Verlustes seiner Geliebten und einem sinnigen Herzenswunsch, der in seinen Augen aufglomm.
»Ich werde später darauf zurückkommen«, beantwortete Celena die Frage des Königs, der sich daraufhin feierlich erhob. Belothar bedeutete der Kriegerin es ihm gleichzutun, während er sein Schwert aus der Scheide zog. Derweil hatte sich Celena, wie es sich ziemte, vor ihm gekniet.
Die Spitze der Waffe lag leicht auf ihrer Schulter auf und doch war ihr, als ob eine schwere Last sie zwang, in dieser Haltung zu verbleiben. Sie fixierte ihn in gespannter Erwartung mit ihren himmelblauen Augen.
Belothar

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