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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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etwas?«
    Sanger erstarrte.
    Jesse nickte. »Vielleicht sind Sie doch nicht so dumm, wie Sie aussehen.«
    »Sie können gar nicht Tim North sein«, behauptete Sanger. »Er …«
    Nun saß er in der Falle. Seine Angst vor Tim North hatte ihm einen Streich gespielt.
    »Danke, dass Sie mir den Gefallen getan haben.«
    »Welchen Gefallen?«
    Jesse bewegte sich auf ihn zu. »Zum Grosvenor Square zu kommen.«
    »Na und?«, fragte Sanger herausfordernd, aber deutlich verunsichert.
    Jesse deutete mit dem Kopf auf die Westseite des Platzes. »Wissen Sie, was das für ein Gebäude ist?«
    Sanger sah sich um. »Ein verdammt hässliches.«
    »Stimmt. Aber das meine ich nicht.«
    Sanger starrte angestrengt auf das massive, mit goldfarbenem Metall abgesetzte Bauwerk, das von einem Messingadler gekrönt wurde. Seine Pupillen verengten sich, und die blau angelaufenen Lippen wurden immer schmaler.
    »Das ist die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika«, verkündete Jesse.
    Sangers Gesicht verriet ihm, dass er einen Volltreffer gelandet hatte.
    »Guter Mann, ist Ihnen denn die Flagge nicht aufgefallen?«
    Erst jetzt schien Sanger zu merken, dass über dem Gebäude die »Stars and Stripes« wehte.
    »Auf dem Dach sind Antennen auf Sie gerichtet. Ein halbes Dutzend Agenten beobachtet uns. Wir stehen mit MI5 und der Spezialeinheit der Londoner Polizei in Verbindung. Direkt am Platz sind Scharfschützen postiert, die nicht lange fackeln. Wissen Sie, was ein Gewehr mit hoher Durchschlagskraft aus Ihrem Schädel machen würde?«
    »Das ist doch nur Gerede«, behauptete Sanger, aber sein Blick wanderte unruhig über die Dächer.
    »Dann schauen Sie sich die Botschaft mal genauer an. Hinter den Türen warten Marines, die Sie ständig im Auge behalten.«
    Sanger grinste höhnisch, aber es wirkte wie eine Grimasse. Unwillkürlich wanderte seine Hand zu seiner Brust und rieb über seinen Pullover.
    »Georgie, du gehst jetzt zur Botschaft«, sagte Jesse. »Evan ist auch gleich da.«
    »Nein, das tut sie nicht«, protestierte Sanger. »Georgia kommt mit mir zur Kanzlei. Sie können mich nicht stoppen.«
    »Ich vielleicht nicht. Aber wir sind nicht allein.«
    Jesse warf einen bedeutungsvollen Blick auf zwei vorüberschlendernde Geschäftsleute, die die kleine Gruppe neugierig anstarrten. Eine junge Frau, die auf einer Parkbank in der Nähe saß, war ebenfalls aufmerksam geworden, genau wie der Mann, der den Abfall zusammenfegte. Jesse drehte sich zum Marriott um und nickte. PJ nickte zurück.
    Sanger sank in sich zusammen, aber Georgie rührte sich nicht von der Stelle. »Ich geh nirgendwohin, mit niemandem.«
    Das hörte Jesse nicht gern, aber die Kleine hatte Rückgrat, das musste er zugeben.
    »Sie sind beide Betrüger«, erklärte sie.
    Ihre Knie schlugen vor Kälte aneinander. Sie trat einen Schritt zurück und zeigte mit dem Finger auf Christian Sanger. »Ich weiß genau, dass Sie kein Anwalt sind! Sie reden nicht wie ein Engländer, und außerdem sind Sie viel zu jung.«
    Dann funkelte sie Jesse wütend an, ganz wie ihre Mutter es getan hätte.
    »Und wer ist diese Evan? Wieso nennen Sie Kit Evan?«
    Jesse rollte vor, bis er fast zwischen den beiden stand.
    »Georgia, du musst mir nicht glauben. Aber in der Botschaft bist du sicher.«
    Hektische rote Flecken brannten auf ihren Wangen. Sanger sah sich nervös um. Offenbar erwartete er jemanden.
    Das kleine Monster. Wo war es geblieben?
    »Georgie, lauf zur Wache. Bitte!«, drängte Jesse.
    Sie schien hin und her gerissen. Hatte Jax ihr vielleicht eingeschärft, sich nicht an die Behörden zu wenden?
    »Die Marines sind bestimmt keine Betrüger«, versicherte er ihr. »Lauf!« Dann rief er nach seinem Bruder.
    Georgie wirbelte herum und rannte zur Botschaft. Jesse wandte sich nach PJ um, der soeben die Treppe hinuntersprintete, aber die Entfernung war zu groß. Sanger ballte die Fäuste – und steuerte geradewegs auf Jesse zu.
    Der nutzte die Gelegenheit und packte ihn am Gürtel. Beide stürzten zu Boden.
    »Gib mir meine Brieftasche«, brüllte Jesse.
    Sanger wand sich unter ihm und versuchte verzweifelt, sich zu befreien.
    »Lass mich los, du Dieb. Ich will mein Geld zurück«, brüllte Jesse, ohne Sangers Gürtel loszulassen. Die Frau von der Parkbank und der Straßenkehrer näherten sich ihnen jetzt. Sanger geriet völlig aus der Fassung.
    Er rollte sich herum und zielte mit dem Daumen auf Jesses Auge. Jesse fing seine Hand ab und warf sich mit seinem ganzen Gewicht darauf. Sanger

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