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Verplant verliebt

Verplant verliebt

Titel: Verplant verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Boehm
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ist ein Raum frei.“
    „Bin gleich soweit, muss nur noch diese Mail hier beantworten.“
    Gregor trat von Karlos Schreibtisch zurück und sah Marie an. „Na, Schneckchen?“
    „Es hat sich ausgeschneckt!“, schleuderte ihm Marie entgegen und wandte sich mit finsterer Miene ihrem Monitor zu.
    Gregor flirtete unerschrocken weiter. „Ich mag Frauen mit Temperament, besonders wenn sie rothaarig sind.“
    Marie funkelte Gregor wütend an. „Es ist dein Glück, dass wir hier im Büro sind. Ansonsten würde ich dir wirklich temperamentvoll die Meinung geigen. Dass ich mir am Wochenende zu viel Arbeit mitgenommen habe, verdanke ich alleine dir. Also sieh besser zu, dass du mich in Ruhe lässt.“
    „Es ist soweit: Unsere erste Beziehungskrise!“
    Bevor Marie entscheiden konnte, ob sie Gregors Ohrläppchen mit dem Tacker verzieren oder besser das Büro verlassen sollte, schaltete sich Karlo ein: „Ich wäre dann soweit. Lass uns gehen, Gregor.“
    Gregor warf Marie ein breites Lächeln zu, schnappte sich seinen eigenen Laptop und folgte Karlo zum Besprechungsraum. Marie ballte die Fäuste und konnte sich nur knapp davon abhalten, Gregor noch etwas hinterherzubrüllen. Doch dann besann sie sich darauf, wo sie war, und begnügte sich mit einem kräftigen Tritt gegen den Papierkorb.
    Das Scheppern ließ Sandra aufblicken. „Alles klar, Marie?“
    Marie lächelte gequält. „Ja, alles bestens.“
    Sie ärgerte sich über ihren Ausbruch. Genau das hatte sie immer vermeiden wollen. Zum Glück hatte die Königin nichts mitbekommen. Sie musste sich stärker am Riemen reißen. Nur wie? Marie atmete tief ein und fühlte sich gleich besser. Das schien also zu funktionieren. Sie stellte sich vor, Karlo würde ihr gegenüber stehen, und probierte ein Lächeln, das sagte: „Du bist ein Idiot, aber damit musst du klar kommen.“ Funktionierte auch, zumindest in der Trockenübung. Wenn auch das nicht half, würde sie ihn einfach ignorieren und sich professionell ihrer Arbeit widmen. Sie probierte es noch einmal: Atmen, lächeln, ignorieren. Das hatte was von einem Mantra. Atmen, lächeln, ignorieren. Atmen, lächeln, ignorieren. Sie fühlte sich gleich viel sortierter und für die nächste Provokation gewappnet. Atmen, lächeln, ignorieren.

9
     
    Gregor schüttelte grinsend den Kopf. „Ganz schön zickig, unser Rotschopf. So kenne ich Marie gar nicht.“
    Das konnte Karlo nicht behaupten. Maries Launen kannte er inzwischen zur Genüge, von Eisblock bis Furie war alles dabei. Plötzlich tauchte vor Karlos geistigem Auge eine leidenschaftliche Nixe auf. So sehr er sich auch bemühte, er konnte diese Erinnerung nicht mit der Marie, die er bei JCN kennengelernt hatte, zusammenbringen. Es war, als hätte die Bürofurie die schüchterne Meerjungfrau mit Haut und Haar verschlungen. Weg war sie.
    Gregor riss Karlo aus seinen Gedanken. „Hey, Alter, das ist so cool. Jetzt haben wir eine Hühnerflat for free!“ Gregor winkte mit den Freicodes.
    „Nix Hühnerflat. Das ist ein Kundenauftrag, also mach keinen Blödsinn.“
    Karlo klappte seinen Laptop auf und gab die Adresse von Matchmaker ein, um auch dort ein Profil anzulegen. Liebesbrief.de war nicht ganz ernst zu nehmen, wie er bereits gemerkt hatte. Matchmaker wirkte auf den ersten Blick deutlich seriöser und nun war es auch Zeit, sich endlich seriös mit dem Thema zu beschäftigen. Das war sein erster Job für JCN, der musste gut laufen. Privat interessierte er sich zwar nicht im Geringsten für Onlinedating, genauso wenig wie für jede andere Art der Partnersuche, aber viele Menschen hatten ja angeblich übers Internet ihr Glück gefunden. Sein Job war es nun, herauszufinden, wie.
    Gregor sah das Ganze weniger professionell: „Ich habe selten Arbeit mit Angenehmem so schön vermischt. Gehen wir Schnittchen angeln.“
    Karlo bezweifelte langsam, dass es sinnvoll gewesen war, Gregor mitmachen zu lassen. Er selbst hatte jedenfalls nicht vor, hier irgendetwas zu vermischen.
    „Warum fragen die mich, was für ein Wohntyp ich bin? Wenn ich jetzt Loft angebe, werden eh alle Frauen auf mich ,gematcht'. Da stehen die Mädels doch drauf, oder?“ Gregor starrte auf seinen Laptop, als würde jemand sein Weltbild in Frage stellen.
    Karlo seufzte: „Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber manch eine bevorzugt vielleicht doch eher das romantische Bauernhaus oder das familienfreundliche Reihenendhaus.“
    Gregor würgte. Karlo war inzwischen bei der gleichen Frage angelangt. Er

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