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Verplant verliebt

Verplant verliebt

Titel: Verplant verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Boehm
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hinauskommen, und weil sie ein so bezauberndes Lächeln hat.“
    Niko nickte wohlwollend und Sandra strahlte Albert an. Dann warf sie die Wolle zu Achim. Achim und seine Kumpel vom Chaos Computer Club ließen das Knäuel unter sich hin- und hergehen und priesen gegenseitig ihre exzellenten Programmierkenntnisse.
    Wolfram, der ein Pinguin-Shirt mit „I love Linux“ trug, warf das Knäuel schließlich weiter zu Bernadette. „Ich schätze Bernadette, weil sie mit ihren Witzen Leichtigkeit in unser Team bringt, uns mit neuesten Geschichten aus der Firma versorgt und sich immer so hübsch zurechtmacht.“ Wolfram sah Bernadette verliebt an, was die jedoch nicht zu bemerken schien.
    Bernadette drehte sich zu Karlo um und reichte ihm das Wollknäuel. „Ich bewundere Karlo, weil er immer so souverän ist, weil er sich so schnell bei uns eingefunden hat, weil er so intelligent ist, dass er in so kurzer Zeit sogar der Chef wird, und weil er immer einen schicken Anzug trägt.“
    Karlo fragte sich, ob sie wohl auch seine Intelligenz bewundern würde, wenn er wie Wolfram gekleidet wäre.
    Karlo blickte sich in der Runde um. Es waren noch Marie und die Königin übrig. Er wandte sich Marie zu. „Ich schätze Marie, weil sie auch das größte Durcheinander mit Leichtigkeit strukturiert, mit ihrer offenen Art und ihrem Lächeln jedermann für sich einnimmt und genau weiß, was sie will und was nicht.“ Und weil sie so einen hübschen Hintern hat und die schönsten grünen Augen, die er je gesehen hatte, fügte Karlo noch in Gedanken dazu. Dann warf er das Knäuel auf die andere Seite. Marie fing es auf. Ihre Miene verriet nicht, was sie dachte.
    Marie warf das Knäuel zur Chefin: „Ich schätze Frau König, weil sie in allen Situationen Ruhe ausstrahlt, das Team zusammenhält und selbst die schwierigsten Kunden immer im Griff hat. Eine bessere Vorgesetzte kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist einfach unersetzbar.“
    Die Königin lächelte, fing das Knäuel und warf es zu Niko. „Ich schätze Herrn Marquard dafür, dass er ein so frohes Naturell hat und dass er sich darauf versteht, Menschen zusammenzuschweißen. Ich wünsche uns allen einen ganz wunderbaren Tag.“
     
    Zwei Stunden später hatte Marie Wolfram und Sandra aufgefangen. Dann war sie aufgefangen worden. Sie war mit einem Luftballon zwischen ihrem und Alberts Kopf gepresst mit anderen Kollegen um die Wette gerannt. Luftballon-Burger hatte Niko das genannt. Sie hatte sich nach verschiedenen Kriterien mit den anderen in einer Reihe aufgestellt. Nach dem ersten Buchstaben im Nachnamen, nach der Haarfarbe, nach der Dauer der Firmenzugehörigkeit. Als sie sich der Größe nach sortieren sollten, fand sich Marie ganz links neben Karlo wieder. Dann riss Niko seinen ersten wirklich lustigen Witz, als er anwies, sich der Intelligenz nach aufzustellen. Alle lachten, nur Bernadette setzte sich in Bewegung.
    Marie hatte den gesamten Morgen versucht, einer Zweierübung mit Karlo aus dem Weg zu gehen. Die körperliche Nähe, die damit einherging, wollte sie lieber vermeiden. Sie kannte ihre Wirkung nur zu gut. Dann kam Niko mit einem Tuch auf sie zu und bat sie, sich umzudrehen, damit er ihr die Augen verbinden konnte. Marie schüttelte den Kopf und wies auf die Kollegen, die neben ihr standen.
    „Marie, Sie müssen loslassen“, ermahnte Niko.
    Loslassen? Sie war doch nicht im Wellness-Urlaub. Marie mochte keine Spielchen, bei denen sie die Kontrolle verlor, doch sie wollte sich auch nicht die Blöße geben, als Einzige zu streiken, und ließ sich die Augen verbinden.
    Niko bat Marie, kurz zu warten. Wenig später kehrte er zurück, ergriff ihre Hand und sagte: „Marie, hier ist Ihr Partner, der Ihnen stumm den Weg weisen wird. Sie müssen ihm vertrauen.“
    Marie musste ihre Hand leicht nach oben heben und ahnte, wer ihr Partner für diese Übung sein würde. Seine große Hand umschloss ihre Finger. Marie ließ ihre Hand möglichst unbeteiligt in seiner ruhen. Im Kopf ging sie die Hindernisse auf dem Gutshof durch, an die sie sich noch erinnern konnte. Die rutschigen Furchen im Boden, die schmale Allee aus Reben, durch die man sich hindurchschlängeln musste, die matschige Kuhle, die am Übergang zum Gut die Wasserversorgung der Weinstöcke sicherstellte. Doch als seine Hand sie mit leichtem Ziehen zum Loslaufen aufforderte, verschwanden die Bilder aus ihrem Kopf.
    Marie öffnete die Augen, in der Hoffnung, durch die Binde etwas erkennen zu können. Doch alles, was sie

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