Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verräterische Lippen

Verräterische Lippen

Titel: Verräterische Lippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Mächtigkeit den Gesetzen der Schwerkraft
widerstanden.
    Während
ich noch hilflos nach Worten suchte, begann sie bereits, an mir herumzufingern.
Sie hatte mich meiner Hose und meines Hemdes beraubt, bevor ich noch sagen
konnte: »Ich gehe nicht mit Fremden ins Bett .« Und
dann war es eigentlich schon zu spät, um zu protestieren.
    »Beeilen
Sie sich, Señor Roberts«, drängte sie in unterdrücktem Ton. »Wir haben nur ein
paar Minuten !«
    »Ein
paar Minuten ?« ächzte ich. »Halten Sie mich für ein
Rennpferd ?«
    Sie
bedachte mich mit einem entschuldigenden Lächeln, dann versetzte sie mir einen
leichten Stoß. Da ich mit dem Rücken zum Bett gestanden hatte, landete ich auf
der federnden Matratze.
    »Entschuldigen
Sie«, murmelte sie leise und streifte eilig ihr Höschen ab. Sie hatte helle
Haut, fast so weiß wie die meine. Nur ein leichter, cremefarbener Schimmer
deutete darauf hin, daß sie Mischling sein mußte. Ihr Haar war schwarz und
glänzend, das dunkle Dreieck zwischen den Schenkeln kraus und dicht. Es reizte
mich, seine verborgenen Köstlichkeiten zu entdecken.
    Sie
streckte sich mit träger Lässigkeit neben mir aus. »Ich werde alles erklären«,
flüsterte sie, »während Sie mit mir schlafen .«
    »Ich...«,
krächzte ich heiser. Mehr brachte ich nicht heraus. Sie spreizte die Beine und
zog mich über sich.
    Ich
hätte mich sträuben können, aber eigentlich sah ich keine Veranlassung. Auf
jeden Fall ist Randall Roberts nicht unflexibel. Und wenn ich auch ob des plötzlichen
Erscheinens einer verführerischen Südamerikanerin in meinem Schlafzimmer
ziemlich sprachlos war, es blieb ja noch genug Zeit zum Reden.
    »Ah,
das ist angenehm, Señor Roberts, nicht wahr ?« seufzte
sie.
    »Ja«,
bestätigte ich, »sehr angenehm .«
    »Jetzt
werde ich Ihnen sagen, wozu ich gekommen bin, ja ?«
    »Du
meinst«, gurgelte ich, »du hast dir deinen Weg hier herein nicht wegen des
Zaubers meiner Persönlichkeit erzwungen ?«
    Sie
lächelte wehmütig. »Leider nein, Señor, aber ich bin trotzdem gern bei Ihnen.
Verstehen Sie ?«
    »Nein.«
    »Ich
bin gekommen, um Ihnen zu sagen, wo Sie Señorita Mendez finden können .«
    »Was?«
Ich starrte ihr in die schönen braunen Augen. Nun hatte ich anscheinend völlig
den Verstand verloren.
    »Oh,
Señor, hören Sie nicht auf! Es wäre schön, wenn Sie genauso weitermachen würden .«
    Wie
gesagt, ich bin nicht unflexibel. Sekunden später hatte ich den Rhythmus
wiedergefunden. Nur fiel es mir diesmal schwer, mich auf etwas anderes als den
Körper unter mir zu konzentrieren.
    Die
Señorita schien indessen eine gespaltene Persönlichkeit zu besitzen, denn sie
flüsterte eindringlich: »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Deshalb muß ich
fortfahren, sonst werden die Wachtposten ungeduldig. Ich habe den beiden
erzählt, Sie hätten mich vergangene Nacht engagiert, jeden Tag zu Ihnen zu
kommen, und daß Sie mir für jeden Besuch hundert Dollar zahlen. Sie haben sich
bereiterklärt, mich einzulassen, weil ich ihnen versichert habe, Sie seien ein
besonders potenter Mann, der schrecklich wütend würde, wenn er keine Frau
bekäme. Außerdem habe ich ihnen die Hälfte von den hundert Dollar versprochen .« Sie seufzte. »Wo bleibt da die Romantik, Señor? Nur noch
das Geld zählt .«
    »Also
schön.« Ich atmete heftig. » Wieviel willst du ?«
    »Zehntausend
Dollar, wie schon vereinbart.«
    »Du
hast mit dem Mädchen, das ermordet worden ist, unter einer Decke gesteckt ?«
    »Sie
war meine Schwester .«
    »Und
du hast die Information ?«
    »Ja,
mein Bruder hat sie .«
    »Er
weiß, wo Señorita Mendez versteckt gehalten wird ?«
    »Ja.«
    »Ich
war vor wenigen Stunden dort«, erklärte ich rauh . In
der Situation, in der wir uns befanden, war es schwer, Ärger zu zeigen. Deshalb
gab ich den Versuch auf. »Señorita Mendez ist tot .«
    »Sie
waren in einem Haus, das einem Amerikaner gehört, einem Señor Crawfield «, sagte die Dame unbeeindruckt. Sie schloß die
Augen, und ich merkte, daß ihr Atem stoßweise ging. Sie stöhnte leise, dann
fuhr sie fort: »Señorita Mendez war nicht dort, sie ist auch nie dort gewesen.
Es war nicht Ihre Leiche, die gefunden wurde .«
    Die
Information war verblüffend genug. Trotzdem fiel es mir nicht leicht,
entsprechend zu reagieren. Ich war schon zu beschäftigt damit, die größte
Überraschung des Tages zu bewältigen.
    »Bist
du sicher, daß sie noch lebt ?«
    »O
ja.« Das Mädchen seufzte. »Mein Bruder hat sie gesehen .«
    »Und
für

Weitere Kostenlose Bücher