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Verraeterisches Herz

Verraeterisches Herz

Titel: Verraeterisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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Respekt behandeln.“
    „Obwohl ich weggelaufen bin?“
    „Du bist ja jetzt zurückgekommen.“
    „Aber Francesco, ich bin nicht wirklich …“ Sie unterbrach sich, als Teresa mit einem Tablett die Terrasse betrat.
    „ Grazie , Teresa“, sagte Alicia. Das Mädchen lächelte schüchtern und entfernte sich eilig wieder. „Darf ich dir einschenken?“
    „Grazie.“ Die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, beobachtete er sie. Ein feines spöttisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Du wolltest sagen, dass du nicht wirklich zurückgekehrt bist, Alicia. Aber du musst so tun, als ob. Wie sollen wir sonst Gareth überzeugen, dass wir nicht mehr separato sind?“
    „Ich weiß, Francesco, ich werde es versuchen.“
    Er beugte sich ein wenig vor. „Ich brauche es gar nicht zu versuchen. Mir kommt es wie die natürlichste Sache der Welt vor, wieder hier mit dir zu sitzen und Tee zu trinken.“
    „Wieder? Du hast noch nie hier mit mir gesessen“, gab sie zurück. „Ich habe den Nachmittagstee mit deiner Mutter auf der oberen Terrasse getrunken, während sie mir Anweisungen erteilte, wie ich mich als zukünftige contessa zu benehmen habe.“
    Unvermittelt stand Francesco auf, in seinen Augen lag ein verwirrender Ausdruck. „Wenn wir unsere Rollen lange genug spielen, cara , wer weiß? Vielleicht wird aus dem Spiel dann Realität?“
    „Das bezweifle ich ernsthaft“, entgegnete sie und wünschte, sie könnte in ihr Schlafzimmer flüchten und sich bis zum Dinner dort verstecken.
    Er streckte die Hand aus. „Machen wir einen Spaziergang durch den Garten und bewundern Antonios Arbeit.“
    „Na schön“, meinte sie zögernd.
    „Meine Hand magst du nicht nehmen?“
    „Dazu besteht kein Grund mehr. Ich trage den Ehering wieder.“
    Francesco presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. „Ist dir meine Berührung so … unangenehm?“
    „Nein. Ich brauche nur Zeit, mich wieder an dich zu gewöhnen.“ Um nichts auf der Welt würde sie ihm gestehen, dass seine Berührungen noch immer die Macht besaßen, ihren Puls zum Rasen zu bringen.
    Die Gärten um das castello fielen stufenförmig ab. Die Wege waren von Büschen und Blumenbeeten gesäumt, die von Nadelbäumen und Zypressen abgelöst wurden, je abschüssiger das Gelände wurde. Hin und wieder zweigten Weggabelungen ab, die zu aufwendig gestalteten Springbrunnen führten, in deren Mitte Wasserspeier munter plätscherten. Alicia spürte, wie der Frieden der Natur ihre Seele beruhigte. Als sie die Lichtung erreichten, die sich auf halber Höhe des Abstiegs befand, deutete Francesco auf eine hölzerne Bank, die in einer von Rankpflanzen überwucherten Pergola zum Verweilen einlud.
    „Magst du dich setzen?“
    Alicia nickte. „Es ist wunderschön hier.“
    Eine Weile saßen sie in einträchtigem Schweigen nebeneinander, dann sagte Francesco: „Gestern Nacht, nach deinem Albtraum, hattest du nichts gegen meine Berührung.“
    „Nein“, erwiderte sie ernst. „Ich war dankbar dafür. Deine Anwesenheit hat mir sehr geholfen. Ich hatte schon lange keinen Albtraum mehr, nicht seit ich …“
    „Seit du vor mir geflohen bist?“
    Sie nickte.
    „Dafür nehme ich die Schuld auf mich, aber Gareth ist für den von gestern verantwortlich.“ Ein harter Ausdruck erschien in seinen Augen. „Er hat dir große Angst eingejagt, oder?“
    „Ich würde es nicht unbedingt Angst nennen. Es hat sich nur so schrecklich falsch angefühlt. In der Vergangenheit hat Gareth mich oft umarmt oder auf die Wangen geküsst. Darüber habe ich nie nachgedacht. Doch an jenem Abend war alles anders.“
    „Weil er dein Liebhaber sein wollte.“
    „Ja.“ Ein Schauer überlief sie.
    „Deshalb“, sagte er entschieden, „müssen wir ihn überzeugen, dass dergleichen nie passieren wird. Mir fällt das leicht. Dir offensichtlich nicht.“
    Plötzlich verspürte Alicia heftige Gewissensbisse. Francesco versuchte doch nur, ihr zu helfen! Und sie benahm sich wie ein undankbarer Idiot. Dabei wusste sie ganz genau, was für ein sensibler Mensch er war.
    „Francesco“, fragte sie mit auf einmal erwachter Neugier, „als ich damals vor der Hochzeit ins castello gekommen bin, warum hast du dich mir gegenüber so distanziert verhalten?“
    „Ich hatte Angst, dich zu berühren.“
    „Aber warum denn?“
    „Ich empfand es schlicht als Folter, dir nahe, aber niemals nahe genug sein zu dürfen. Deshalb habe ich mich in die Arbeit gestürzt … um mich von dir fernzuhalten.“ Er schaute ihr

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