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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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sang Baedeker. »Vesta war der Verräter. Nike hat nur getan, was jeder geistig gesunde Bürger an seiner Stelle getan hätte: Er hat sich in Sicherheit gebracht, solange er noch dazu in der Lage war. Du musst sofort hinüber ins Direktorat und alle Dateien löschen, die als streng geheim gekennzeichnet sind. Und dann versteck dich! Geh nach New Terra, wenn das geht!«
    Nessus’ Herzen schlugen ihm bis zu den Hälsen. »Warum? Was ist denn passiert?«
    »Dafür ist keine Zeit mehr. Vertraust du mir?«
    »Aber natürlich, ja«, sang Nessus.
    »Dann beeil dich, und bring dich in Sicherheit!«
    Rasch brachte Nessus seine vom Schlafen zerzauste Mähne gerade so weit in Ordnung, dass er keine Aufmerksamkeit auf sich zöge. Er schnellte über das Stepperscheiben-Transportsystem bis vor die Sicherheitsschranke im Foyer des Geheimen Direktorats. Die Wachen der Nachtschicht waren starr vor Überraschung, als er so unerwartet dort auftauchte. »Andere Welten, andere Zeitzonen!«, sang er als Erklärung für die seltsame Uhrzeit. Die Wachen überprüften Identität und Zugangsberechtigung und ließen ihn in das Gebäude ein.
    Automatisch ging das Licht an, als Nessus sein Büro betrat. Es war ein ganz normaler Raum, mit Standardmöbeln möbliert, Digitaltapeten mit ganz normalen Alltagsszenarien verschönerten die Wände. Der ganze Raum schien sich mit seiner zur Schau gestellten Normalität über Nessus lustig zu machen. Würde eigentlich je Normalität in seinem Leben Einzug halten?
    In dem Augenblick, in dem Nessus die Tür hinter sich schloss, meldete sich auch schon Voice von dem Regal aus, auf dem seine Servereinheit stand. »Der Hinterste hat eine Ansprache an die Herde angekündigt. Er war im Kommandobunker, hat diesen aber mittlerweile wieder verlassen.«
    Nessus hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte oder warum Baedeker ihm diesen geheimnisvollen Auftrag erteilt hatte. Aber Nessus verschwendete keine Zeit damit, darüber nachzudenken, weil er Baedeker vorbehaltlos vertraute.
    Der Zugang als Systemadministrator verlangte eine vollständige biometrische Authentifizierung. Nessus loggte sich mittels Lippen- und Zungenabdrücken sowie Stimmmustern ein. Dann durchsuchte er das Dateisystem nach zugangsbeschränkten Ordnern mit nur für die Mitglieder des Geheimen Direktorats bestimmten Dateien. Fündig geworden, schloss er Voice’ Server an sein Büroterminal an. »Voice, lösch bitte die markierten Ordner vollständig! Auch vorhandene Back-ups, ja?«
    »Soll ich dabei Datenbestände kopieren? Wird gewünscht, dass ich eine Analyse der vorhandenen Dateien erstelle?«
    »Nicht, wenn du dadurch langsamer wirst!«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Nessus glaubte fast, ein selbst für scharfe Ohren kaum mehr vernehmbares Winseln zu hören, als irgendwo innerhalb des direktoratsweiten Speichernetzwerks Billionen winziger bistabiler Speichermoleküle zurückgesetzt wurden. Welche dunklen Geheimnisse sie wohl bewahrt hatten – darunter auch jede Menge von Nessus’ eigenen schändlichen Taten! Alles im Auftrag und zum Wohle der Konkordanz.
    »Vorgang abgeschlossen, Sir«, verkündete Voice. »Alle betreffenden Dateien vollständig gelöscht.« Nessus griff sich Voice’ Server mit einem Mund. Das Glasfaserkabel wurde aus der Verbindungsbuchse gerissen, als er zur Tür galoppierte. Sein Verstand war voll und ganz mit halb in Erinnerung gebliebenen Stepperscheiben-Kennungen beschäftigt, Stepperscheiben, zu denen er schnellen könnte, ohne dabei Sicherheitspersonal auf Streifengängen zu begegnen. Und wenn er aus dem Gebäude heraus wäre, was dann? Die Aegis wurde immer noch überholt. Vielleicht könnte er einen Getreidefrachter für sich requirieren. Er öffnete die Bürotür und ...
    Vesta und ein Dutzend Wachen, Stunner in den Mündern, galoppierten den Gang hinunter auf ihn zu.
    Triumphierend verfolgte Achilles Baedekers kurze Rücktrittsansprache. Genüsslich lauschte er den neuerlichen dringenden Bitten des Ältestenrats der Partei, doch zurückzukehren. Nachdem sie sich in ausreichendem Maße unterwürfig gezeigt hatten, funkte er sein Einverständnis und Anweisungen, wie man ihn bei seiner siegreichen Heimkehr zu empfangen habe. Er bürstete und kämmte die Mähne, er flocht Zöpfe und band sie auf, er legte sein Mähnenhaar in Wellen und toupierte Strähnen, bis seine Frisur ein solch grandioses Kunstwerk war, dass es sich nicht mehr überbieten ließ.
    Erst danach legte er Kurs an, um die Remembrance auf die kurze Reise zu

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