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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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Aufzeichnungen gelesen hatte, die ihm auf Fafnir in die Hände gefallen waren: zwei Männer namens Graynor und zwei Frauen. War diese Feather die fehlende Frau?
    Louis verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe Zeit für lange Geschichten und nicht vor, dieses Büro so schnell wieder zu verlassen. Zumindest so lange nicht, bis Nessus zurückkommt.«
    »Zu Ihrer Beruhigung: Bey ist von den Toten wiederauferstanden – nachgebaut in genau dem Autodoc, der solche Wunder an Ihnen und an mir vollbracht hat –, und zwar gerade rechtzeitig, um mich einen entsetzlichen Tod erleiden zu sehen. Ist kein schöner Anblick, wenn einem ein Loch mitten in die Brust geschossen wird.« Mit einer Handbewegung würgte Ausfaller alle Fragen ab, die zu stellen Louis gerade schon den Mund aufmachte. »Beowulf hat mich nicht umgebracht, auch wenn ich es ihm kaum hätte verdenken können. Und: Ja, Carlos’ Autodoc hat auch mir das Leben gerettet. Während ich mehr tot als lebendig war, hielt Nessus es für angebracht, mich zu entführen, meine Erinnerungen partiell zu löschen und mich hierher zu bringen.«
    »Und warum sollte ich Sie dann hassen, Ausfaller? Weil Ihre Paranoia den Verrat dieser Agentin, dieser Feather, überhaupt erst möglich gemacht hat?«
    Ausfaller schüttelte den Kopf. »Das wäre zwar nachvollziehbar, aber die Fehler, die ich gemacht habe, sind um einiges schlimmer. Nein, Louis, Sie haben jedes Recht, mich zu hassen, weil ich in einem entscheidenden Augenblick nicht paranoid genug gewesen bin. Hätte ich vermutet, was Feather im Schilde führte, hätte ich sie vielleicht aufhalten können. Und damit hätte ich vielen Menschen viel Schmerz erspart ... wirklich vielen Menschen.«
    Einschließlich ihm selbst. Dass das so war, spürte Louis genau. Was hatte Feather bei der ARM gemacht? »Warum erzählen Sie mir das alles ... Sigmund?«
    »Die Pak-Bibliothek. Sie müssen mir genug Vertrauen schenken, um nicht blindlings Nessus zu vertrauen. Ich muss Sie dazu bringen, zumindest über die Folgen Ihres Handelns für New Terra und auch für Hearth nachzudenken. Mir wäre dabei sehr lieb, Sie könnten sich dazu überwinden, mich über alles informiert zu halten.«
    »Im Augenblick sehe ich keinen Grund, überhaupt irgendjemandem zu vertrauen!«, fauchte Louis.
    Ausfaller streckte ihm die Hand entgegen. »Für den Augenblick reicht mir das schon.«
    Louis konnte nicht schlafen. Er tastete am Rand des Schlaffelds entlang nach dem Sensor, um es auszuschalten. Schneller, als Alice sich auch nur rühren konnte, war er aus dessen Wirkungsbereich hinaus, auf den Beinen und aktivierte das Feld wieder. Barfuß schlich er bis zur Tür. Im Türrahmen blieb er kurz stehen, um einen Blick auf Alice im Schein der Flurbeleuchtung zu werfen. Tanj, sie war wirklich wunderschön!
    Das war das Einzige, was Louis wirklich wusste .
    Ihm stand fast der Verstand still, als ihm eine äußerst unheimliche Tatsache bewusst wurde: Alice, Sigmund und er waren einander sehr ähnlich. Sie alle hatten ihr Päckchen zu tragen. Sie alle trugen die Bürde ganzer Welten auf den Schultern. Sonderbare Fügungen des Schicksals hatten sie hierher verschlagen: fernab der Heimat, verloren, verirrt. Verdienten Alice oder gar Sigmund weniger Vergebung als er selbst?
    Auf Zehenspitzen schlich Louis wieder ins Schlafzimmer zurück, einfach nur, um sich noch einmal anzukuscheln. Welche Fehler sie auch haben mochten, was auch immer der heraufziehende Morgen brächte, in dieser Nacht brauchten Louis und Alice einander.
    Alice kam aus dem Schlafzimmer. »Du bist aber früh auf.«
    »Hm-hmm«, bestätigte Louis. Mit der Digitaltapete im Wohnzimmer rief er Bilder von einer Echtzeitkamera am Strand ab. Nun umgaben ihn virtuelle Wellen, die sich an einem lang gestreckten schneeweißen Strand brachen. »Ich wollte dich nicht stören.«
    Sie setzte sich neben ihn und griff nach seiner Hand. »Die Wellen haben etwas Friedliches, findest du nicht?«
    Als sich sein Verstand nicht mehr länger mit menschlichen Schwächen und zweiten Chancen befassen wollte, hatte er sich auf das andere Thema eingeschossen, das Louis umtrieb: die Great North Bay. Und so hatte er, mit abgeschaltetem Ton, stundenlang deren Strand betrachtet. Währenddessen war die Flut weit den Strand emporgekrochen.
    »New Terra hat keinen Mond«, sagte Louis leise. »Das ist eine einzelne Welt, ganz allein im All. Wie kann es hier Gezeiten geben?«
    Alice drückte seine Hand. »Ein Geschenk von Baedeker, lange

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