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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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steinernen Mienen erwarteten ihn bereits und nahmen ihn jetzt in ihre Mitte. Gemeinsam marschierten sie in das Herz eines verwinkelten, fensterlosen Gebäudes. In einem Vorzimmer mit der Aufschrift B ÜRO DES M INISTERS lieferten sie ihn ab. Die gertenschlanke Vorzimmerdame hinter ihrem Schreibtisch nickte Louis zu, sagte aber nichts.
    Die hinter dem Schreibtisch liegende Tür zum eigentlichen Büro des Ministers öffnete sich. Ausfaller stand unter dem Türsturz. »Louis Wu«, begrüßte er seinen Besucher. Von Angesicht zu Angesicht wirkte der ehemalige ARM-Mann noch düsterer und konzentrierter, als wenn man ihn nur über Hyperwellen-Funk erlebte. »Es freut mich, Sie endlich persönlich kennen zu lernen. Bitte kommen Sie doch herein!«
    Louis betrat das Büro und wartete. Bildschirme, allesamt deaktiviert, bedeckten sämtliche Wände. Der große Schreibtisch war leer, von einem Familien-Holo abgesehen. Es fiel Louis schwer, sich Ausfaller im Kreise seiner wunderschönen Ehefrau, seiner Kinder und Enkel vorzustellen.
    Ausfaller deutete auf eine Gruppe von Sesseln. »Bitte, nehmen Sie Platz!«
    »Ich stehe lieber.«
    »Dass dies kein leichtes Gespräch würde, war klar.« Ausfaller verzog das Gesicht. »Sie haben allen Grund, mich zu hassen – wenn auch aus anderen als den Gründen, die Sie zu haben glauben.«
    Du willst mir sagen, du wüsstest, was ich glaube, meine, denke, fühle, ja?, dachte Louis, machte sich jedoch nicht die Mühe, das auszusprechen.
    »Möchten Sie etwas trinken?« Ausfaller synthetisierte sich ein Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit und zuckte mit den Schultern, als Louis ihm nicht antwortete. »Wie Sie meinen. Welches Datum gilt derzeit im Bekannten Weltraum, Louis? Die Jahreszahl reicht mir schon aus.«
    »2780, als ich aufgebrochen bin. Mittlerweile vielleicht 2781.«
    »Damit sind Sie einhundertunddreißig Jahre alt, und ich nähere mich allmählich den Dreihundert. Und trotzdem sehen Sie aus wie ein Teenager, und ich sehe jünger aus, als Sie tatsächlich sind. Finagle möge ihn segnen, Carlos ist wirklich ein Genie!«
    »Und zur Belohnung«, gab Louis eisig zurück, »haben Sie dafür gesorgt, dass er und meine ganze Familie von der Erde haben verschwinden müssen!«
    »Ich möchte Ihnen erzählen, wie es zur Erfindung seines Autodocs gekommen ist.« Ausfaller nippte an seinem ... Whisky? »Vor langer Zeit habe ich Carlos und Beowulf, den Astrophysiker und den Abenteurer, aus den Klauen von Raumpiraten gerettet. Beinahe wäre ich zu spät gekommen, Louis. Das Vakuum hatte Carlos’ Lunge schon ernsthaft geschädigt, und dann hat sein Körper sämtliche Organe abgestoßen, die der Autodoc an Bord meines Schiffes ihm bieten konnte. Noch ehe wir die Erde erreicht hatten, wäre er fast an akutem Organversagen gestorben.«
    Ausfaller hatte seinen, Louis’, Vätern das Leben gerettet? Davon hatte Nessus ihm gar nichts erzählt! Aber jetzt, wo er Ausfallers Worte gehört hatte, ergab ein anderes Gespräch, das er während seiner Kindheit einmal halb belauscht hatte, plötzlich Sinn ...
    Ausfaller sprach weiter. »Wegen dieses Zwischenfalls hat Carlos seinerzeit die Astrophysik aufgegeben und sich der Nanotechnologie zugewandt. Nachdem es für ihn so knapp geworden war, hatte er sich vorgenommen, einen besseren ’Doc zu konstruieren.«
    »Und deswegen haben Sie dafür gesorgt, dass wir von der Erde verschwinden mussten«, wiederholte Louis den schon einmal vorgebrachten Vorwurf.
    »Das mag wohl sein.« Plötzlich zitterten Ausfallers Hände, und er leerte sein Glas in einem fast schon krampfartigen Zug. »Die ARM-Agentin, die Ihre Familie von der Erde fortgelockt hat – oder dafür gesorgt hat, dass sie von dort verschwindet –, hatte sich ein paar Drohungen – die angeblich von mir stammten – zurechtgelegt, um Carlos dazu zu bewegen, die Erde zusammen mit ihr zu verlassen. Ausgerechnet mit ihr, der Frau, die zu diesem Zeitpunkt gerade alles nur Erdenkliche versuchte, um Bey umzubringen. Carlos aber blieb standhaft und weigerte sich, ohne den Rest der Familie abzureisen.
    Leider muss ich gestehen, dass ich in meiner Zeit bei der ARM Dinge getan habe, auf die ich wirklich nicht stolz bin. Diese Dinge, Louis, haben alle Behauptungen, die Feather aufgestellt hat, nur um so glaubwürdiger erscheinen lassen. Ist ’ne lange Geschichte.«
    Diese Frau, diese Feather, hatte die Erde zusammen mit Louis’ Eltern verlassen? Louis erinnerte sich, wie erstaunt er gewesen war, als er die

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