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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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bewegte, seine Gesundheit erhielt. Der Prozess würde stattfinden. Wenn es so weit wäre, wäre es nötig, dass er seinen ganzen Verstand zusammennähme. Denn die Herde würde zuerst, vor allem und wie immer auf sich selbst aufpassen.
    Und wie immer blieb ihm nur, es ihr gleichzutun und ebenfalls auf sich selbst aufzupassen.
    Er war noch zu klein gewesen, um alles zu verstehen. Ein Ausflug in der Vorschule. Etwa dreißig Spielkameraden tollten auf einer frisch gemähten Wiese umher. Lehrer und einige Eltern, darunter auch seine eigenen, schauten zu. Die Welten hoch am Himmel leuchteten blau, weiß, braun; einige waren voll zu sehen, andere als Sichel. In der Ferne überall, egal, in welcher Richtung, das warme gelblich orangefarbene Leuchten von Arcology-Wänden. Ein Nutzfahrzeug, die Ladefläche hinten voll bepackt mit eingetopften Pflanzen. Aus der durchsichtigen Kabine des Schwebers winkte ein Gärtner im Arbeitsoverall den Kleinen zu.
    Achilles’ Erinnerung nach ging ein Kickball-Pass in eine nicht beabsichtigte Richtung; der Ball landete irgendwo in der Wiese. Achilles’ Erinnerung nach war er dem Ball hinterhergaloppiert und hatte dabei fröhlich gekreischt ...
    Und dann schlug das fröhliche Kreischen in Panik um.
    Wie wild drehte und schwenkte er die Köpfe. Was stimmte plötzlich nicht mehr?
    In der durchsichtigen Kabine war der Fahrer über den Instrumenten zusammengesunken. Der Schweber scherte zur Seite aus – genau auf Achilles zu!
    Zitternd vor Angst machte er einen zögerlichen Schritt nach rechts. Der führerlose Schweber trudelte hin und her, kam aber immer noch auf Achilles zu. Irgendwie gelang es ihm, einige schnelle Ausfallschritte nach links zu machen.
    Nicht vorhersagbar trudelte der Schweber immer näher heran. Im Nachhinein war leicht zu sagen, dass der unberechenbare Kurs der verrutschenden Ladung und dem Todeskampf des in Krämpfen zuckenden Fahrzeugführers geschuldet war.
    Dann war nur zu ersichtlich, dass der Schweber Achilles ins Visier genommen hatte.
    Er erinnerte sich an sein eigenes Angstgeschrei, daran, dass er starr vor Furcht gewesen war, dass die Herzen ihm wild in der Brust geschlagen hatten. Er erinnerte sich an den Wunsch, den Drang, die Notwendigkeit zusammenzubrechen, sich auf dem Boden fest zum Ball zusammenzurollen, sich so zu verstecken. Aber das schwer beladende Gefährt flog niedrig, fast unmittelbar über dem Boden schwebte es. Es würde ihn zerquetschen, nicht über ihn hinwegbrausen.
    Vertraute Stimmen: Spielkameraden, Freunde, Lehrer, Eltern. Seine Eltern. Alle schmetterten, jodelten und grölten Gefahr. Drängten ihn wegzulaufen. Heulten vor Angst.
    Wie angewurzelt standen sie alle da, ganz wie er selbst unfähig, sich zu bewegen.
    Irgendwie gelang es ihm, den Bann zu brechen, die Angst zu überwinden. Er tat einen Schritt, noch einen und noch einen. Er rannte, rannte schneller und schneller, und dann, gerade als der Schweber fast schon über ihm war, stürzte er köpfeüber in eines der Pflanzlöcher, die für die neu zu setzenden, noch eingetopften Sträucher bereits ausgehoben waren.
    Der Schweber schrammte über ihn hinweg, schürfte ihm das Hinterteil auf, zog einen Scheitel in seine schüttere, noch kindliche Mähne. Eine Lippenbreite tiefer, und der Schweber hätte seine Schädeldecke zerschmettert. Achilles war zu verängstigt, um zu schreien oder zu weinen.
    In Zeitlupe rauschte das Fluggefährt, der Motor viel zu hochtourig, in eine dichte Rotstachel-Hecke, die es endlich zum Stehen brachte. Die Tentakel der insektenfressenden Pflanzen schlugen wild, aber gänzlich vergeblich nach dem Angreifer.
    Achilles’ Spielkameraden blieben schön auf Abstand, während sie ihre Hälse reckten, um zu sehen, was mit ihm passiert war. Keiner von ihnen hatte je zuvor Blut gesehen. Daher heulten und kreischten sie ebenso verschreckt wie fasziniert.
    Seine Eltern kamen herbeigaloppiert. Ein Elternteil klagte stimmvoll: »Geht es dir gut?« Bis auf den heutigen Tag wusste Achilles nicht zu sagen, wer von beiden die Frage gestellt hatte. Es interessierte ihn nicht einmal.
    Niemand war zu ihm gekommen, als es wichtig gewesen wäre. Nicht Freunde, nicht Lehrer, nicht die Eltern. Niemand.
    Im zarten Alter von vier Jahren prägte sich ihm diese eine Lektion tief ein: Die Welt war hinter ihm her, und er konnte sich nur auf sich selbst verlassen.
    Dann war das eben so.
    Der Wartebereich hätte gut zehn oder mehr Bürgern Platz geboten. Aber Nessus hatte ihn ganz für sich

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