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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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Minister, ließ Achilles’ spöttische Einlassungen über sich ergehen – nach alldem hätte er jeden Eid geschworen, er wäre derjenige, dessen Freiheit und Leben auf dem Spiel stünden.
    Vesta sprang in den weitläufigen, unmöblierten Bereich, der Achilles’ Zelle umgab. Er trug seine offizielle Amtsschärpe. Ehe Achilles auch nur reagieren konnte, angelte Vesta ein Gerät aus einer der Schärpentaschen. Mit raschen Bewegungen von Zungen- und Lippenknötchen veränderte er die Einstellungen des Geräts, bis ein grünes Licht auf dem winzigen Apparat zu blinken begann.
    »Ein Störsender, wie ihn das Geheime Direktorat benutzt«, erläuterte Vesta. Er sprach Englisch, entweder, damit keine der Wachen, die zufällig vorbeikämen, verstünden, was er sagte, oder weil der Störsender zwischen den Lippen des einen Mundes ihm nur noch einen zum Sprechen ließ. »Uns bleibt nur wenig Zeit, bis das Gefängnispersonal Verdacht schöpft.«
    Weil meine Zelle vollgestopft mit Abhörgeräten ist, ergänzte Achilles in Gedanken das, was unausgesprochen geblieben war. Er hatte schon vermutet, dass dem so sein würde. »Es ist sehr freundlich von Ihnen, mich zu besuchen.« Und außerdem schon lange überfällig!
    »Ihre Aussagen vor Gericht ...« Vesta zitterte. »Sie würden mich bloßstellen? Mich denunzieren?«
    »Ich habe Sie lediglich an Ihre Verpflichtungen erinnern wollen.« Und an die Folgen, solltest du vorziehen, sich ihrer lieber nicht zu erinnern!
    Sie starrten einander an, bis Vesta in sich zusammensank. »Was soll ich tun, Exzellenz?«
    »Auf dem Flug nach Hearth haben Sie davon gesprochen, dass Sie eine Gelegenheit zur Flucht finden, ja, sie schaffen würden. Ich glaube, jetzt wäre dafür der günstigste Moment.« Ehe das Gericht zu einem Urteil findet.
    Vesta ließ die Köpfe noch mehr hängen. »Weniger, als ich gedacht habe, sind bereit zu helfen. Allenthalben hat man ... Besorgnis, Vorbehalte geäußert. Was Sie an Bord der Aegis willens waren zu tun ...«
    Das Licht des Störsenders blinkte jetzt in hektischerem Rhythmus. Ihnen blieb nur noch wenig Zeit. Achilles fasste seine Antwort in einfache Worte. »Ich werde nicht allein Zwangsarbeit auf Naturschutzwelt Eins leisten.«
    Angst schüttelte Vesta. In einer hilflosen Geste pendelte der freie Kopf zwischen Achilles und dem blinkenden Gerät hin und her, das er im Mund des anderen Kopfes hielt.
    »Sollte es zu einem Urteilsspruch kommen, Vesta, wissen Sie ganz genau, was alles ich dem Gericht zu enthüllen weiß.«
    »Dazu wird es nicht kommen!«, sagte Vesta mit plötzlicher Entschlossenheit. Mit einer raschen, kleinen Bewegung – er schloss den Mund – schaltete er den Störsender ab.
    Vesta verschwand so plötzlich, wie er erschienen war.

24
    »Wir sind Ol’t’ro, wie Sie uns kannten«, begann die Hyperwellennachricht. Die Stimme, volltönend und selbstbewusst, sprach Englisch. »Und zugleich sind wir es auch nicht. Die Gw’oth, die Sie bei unserer ersten Begegnung kennen lernten, Sigmund, leben nur noch in unseren Erinnerungen.«
    Louis verfolgte die Nachricht aufmerksam. Es verunsicherte ihn zu wissen, dass Sigmunds und Alice’ Aufmerksamkeit dabei vor allem ihm galt. Ohne weitere Erklärungen hatte Sigmund ihn um seine Meinung zu einer »interessanten Sache« gefragt. Nun, interessant war das hier auf jeden Fall. Und gleichzeitig eindeutig eine Art Test.
    »Pause«, befahl Louis.
    »Sehr wohl, Sir«, bestätigte Jeeves die Ausführung des Befehls.
    Wenigstens ein kleines Rätsel war mittlerweile gelöst. Der erste Jeeves war die künstliche Intelligenz an Bord des gekaperten Ramjet-Kolonieschiffs gewesen, aus dessen Embryonen-Banken die Siedler von New Terra stammten. Die Manieren eines englischen Butlers, die Voice so unpuppenspielerhaft an den Tag gelegt hatte, leiteten sich von einer der vielen Jeeves-Kopien ab.
    Kopien von Jeeves unterstützten die Regenten von New Terra und befanden sich an Bord sämtlicher moderner New-Terra-Schiffe. Künstliche Intelligenz an sich war ein heikles Thema – und stellte eine technische Disziplin dar, vor der die Puppenspieler zurückscheuten. Die wenigen Möchtegern-Kybernetiker auf New Terra hatten daher ohne die Unterstützung ihrer ehemaligen Herren ganz von vorn anfangen müssen. Folglich waren sie noch lange nicht so weit, etwas zu entwickeln, das es mit der jahrhundertealten Erden-KI aufnehmen konnte.
    »Sigmund«, fragte Louis, »warum ist es ihnen so wichtig, uns zu sagen, wer sie nicht

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