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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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geistreichen Witz …
    Ihr Atem beschleunigte sich, bis sie sich selbst Einhalt gebot. Nein! Er sah viel zu gut aus, war zu intensiv, würde sie zu sehr von ihren Pflichten ablenken. Sie brauchte jemanden, der interessant war, sie aber nicht zu sehr beanspruchte. Jemanden, der leicht zufriedenzustellen war. Jemanden, der sich im selben Maße nicht für die schwierigeren Seiten des Lebens interessierte, wie sie von ihnen fasziniert war.
    Sie brauchte jemanden wie Elliot.
    Sie dachte darüber nach, wie Aldus es sie gelehrt hatte, betrachtete die Angelegenheit aus allen Blickwinkeln.
    Liebenswert. Nicht zu ernsthaft, aber auch nicht dumm. Amüsant. Es war unwahrscheinlich, dass er sich mit irgendetwas näher beschäftigen würde, was er als ermüdend betrachtete;
wie etwa das Verwalten von Barrowby oder die Herkunft der Dienerschaft oder die geheimnisvolle Tätigkeit, der seine vermögende und äußerst freigiebige Gattin nachging.
    Sie kniff die Augen zusammen und dachte an Elliot. Er sah gut genug aus, dass er ihr gefiel. Obschon er weder so groß noch so gut gebaut war wie Mr. Blythe-Goodman. Elliot erweckte eher den Eindruck eines schlanken Poeten. Sein blondes Haar war äußerst attraktiv, und seine blauen Augen - oder waren sie grau? - versprühten sarkastischen Humor. Es würde ihr nichts ausmachen, das Bett mit einem solchen Mann zu teilen.
    Aber ihre Libido spielte bei dem Ganzen natürlich keine Rolle. Ihre Tage voller unnützer Phantasien waren lange vorüber. Sie hatten mit Aldus’ Schlaganfall geendet. Jetzt hatte sie Pflichten, denen sie nachkommen musste.
    Lord Greenleigh hatte eine hübsche junge Frau, und auch Lord Reardon. Wenn diese beiden sich attraktive Ehegatten leisten konnten, dann durfte sie das wohl auch.
    Ein anderer Punkt, der für Elliot sprach, war die Tatsache, dass sie nie in Versuchung kommen würde, Kinder mit ihm haben zu wollen. Sie kannte Männer wie ihn - »Blender« nannte Pickles sie. Und so ein Mann gab nie einen guten Vater ab.
    Ja, entschied sie schließlich. Es war eine gute Idee.
    Sie drehte sich um und marschierte eilig den Flur hinunter. Ihre Röcke flogen in ihrer Hast, und die bedauernswerten, ausgerissenen Blütenblätter flogen auf, als sie über sie hinwegrauschte.
    Wie Aldus immer gesagt hatte: Sie brauchte eine Weile, bis sie zu einer Entscheidung kam, aber wenn sie sie erst einmal getroffen hatte, dann war sie so gut wie in die Tat umgesetzt.

    Von seinem Beobachtungsposten auf dem Hügel etwas oberhalb des Herrenhauses hatte Marcus gute Sicht auf die Aktivitäten in den Stallungen und im Küchengarten. Die Dienstboten von Barrowby waren ein merkwürdiger Haufen, so viel war klar.
    Als einer der jungen Burschen leichtfüßig einen Überschlag von der Abdeckung der runden Zisterne machte und elegant auf den Füßen landete, schrieb Marcus das seinem Übermaß an jugendlicher Energie zu.
    Als ein zweiter, der genauso aussah wie der erste, dasselbe machte und so sicher auf den Schultern des ersten landete, als stehe er auf dem Boden, fing Marcus an, sich zu wundern.
    Als der dritte Bursche - sie mussten Brüder sein, denn Marcus konnte sie nicht auseinanderhalten - mit einem gewaltigen Anlauf auf die Zisterne und von dort auf die Schultern des zweiten sprang und die Spitze eines Menschenturms bildete, musste Marcus an sich halten, nicht zu applaudieren. Wenn Mylady nicht aufpasste, verlor sie die drei noch an den nächsten Wanderzirkus, der im Ort seine Zelte aufschlug.
    Der kleine, gedrungene Butler kam aus dem Haus geeilt und schimpfte die drei gestenreich wegen ihrer Spielereien. Schuldbewusst ließen die drei den Kopf hängen. Der Butler, Beppo, stand da und schimpfte ungehalten, seine Hände gestikulierten wild in der Luft.
    Beppo führte offensichtlich ein strenges Regiment, was der enorm gute Zustand von Barrowby bewies. Marcus beobachtete amüsiert, wie der Butler drei identische Kopfnüsse verteilte. Die drei würden sich nicht mehr so bald vor ihren Pflichten drücken …
    Plötzlich unterstrich der beleibte Beppo seine Ausführungen, indem er selbst Anlauf auf die Zisterne nahm.
    Der Butler, dessen Frackschöße im Wind flatterten, zeigte
einen eindrucksvollen doppelten Salto. Er landete mit ausgestreckten Armen im sicheren Stand. Es sah aus, als habe ein Pinguin das Fliegen gelernt.
    Marcus rieb sich verblüfft die Augen, der Mund stand ihm offen. Was zum Teufel ging da vor sich?
    Das Geräusch donnernder Hufe lenkte Marcus’ Aufmerksamkeit wieder auf den

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