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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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noch mindestens einen Monat lang jeden Schluck filtern müssen.«
    Julias Knie gaben nach. Sie ließ sich auf die Treppe sinken. Barrowby war riesig, und sie beschäftigte viel zu viele Dienstboten, weil sie es nicht übers Herz brachte, ihre Freunde abzuweisen. Wie sollten diese ganzen Menschen so lange ohne Wasser über die Runden kommen?
    Ihr Haar fiel nach vorn, als sie die Stirn auf ihre Knie legte. Flüchtig bemerkte sie, dass es noch immer den frischen Duft des Seewassers trug.
    Sie riss den Kopf hoch. »Könnten wir jetzt, während wir den Brunnen reinigen, Seewasser filtern?«
    Pickles schnaubte. »Am besten kochen wir’s auch ab, um den Geschmack abzutöten.«
    Beppo schüttelte langsam den Kopf. »Wir brauchen zu viele Wagen und Fässer, damit es für uns alle reicht.«
    Julia schüttelte den Kopf. »Nein, wir können ein paar von unseren Leuten ins Dorf schicken. Furman ist doch die letzten dieser jungen Männer inzwischen losgeworden, oder? Er kann unsere Leute im Gasthaus unterbringen, zu viert in einem Zimmer, wenn es sein muss. Es ist nicht allzu weit entfernt, wenn wir sie brauchen sollten. Verhängt und verschließt alle Zimmer, die nicht benutzt werden, und schick die Gärtner etwas früher als sonst für den Winter nach Hause. Nur die wichtigsten Hausdiener bleiben hier. Kann es so funktionieren?«
    Beppo zog die Augenbrauen zusammen. »Wenn wir die Pferde auf die nördliche Weide zu den Milchkühen stellen, wo sie ebenfalls aus dem See trinken können …«
    Julia lächelte erleichtert. »Wunderbar. Ich bin mir sicher,
sie werden die Erholung genießen, nachdem sie den ganzen Tag Wasser transportiert haben.«
    »Warum transportieren wir Wasser?«
    Die tiefe Stimme hinter ihr ließ Julia vor Freude erschauern. Ohne nachzudenken, drehte sie sich um und schickte ein breites, begrüßendes Lächeln die Treppe hinauf zu Mr. Blythe-Goodman, dem Mann, von dem fernzuhalten sie sich geschworen hatte.
    Marcus. Immerhin hatte sie ihn geküsst und nackt mit ihm gebadet. Sie nahm sich damit nicht zu viel heraus. Und sie mochte seinen Namen. Er war stark und edel. Wie er.
    Dann erinnerte sie sich daran, dass sie sich eine solche Gefährdung ihres seelischen Gleichgewichts eigentlich nicht leisten konnte. Er schien harmlos, wie er so dastand, mit einem leisen, intimen Lächeln auf den Lippen, nur für sie, aber sie durfte die Gefahr, die von ihm ausging, nicht unterschätzen.
    Die Gefahr, dass sie sich verlieben könnte.
    Und, gütiger Gott, sie könnte sich für immer und alle Zeit in diesen dunkelgrünen Waldaugen verlieren …
    »Mylady.« Er unterbrach ihre Kontemplation darüber, wie sich das Morgenlicht in seinen grünen Augen fing. »Das Wasser?«
    »Hm?« Sie sah, wie seine Mundwinkel zuckten. Er machte sich über sie lustig! Julia riss sich zusammen und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die bevorstehenden Probleme. »Der Brunnen ist verschmutzt.« Sie richtete sich auf, strich sich den Rock glatt. Dankenswerterweise hatte sie ihre abschweifenden Gedanken wieder unter Kontrolle.
    Marcus war mit einem Mal todernst. »Liegt es an der Zerstörung von gestern?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Meg hat nach dem Wasser gesehen, bevor er zu Bett ging. Irgendjemand hat das gemacht, nachdem wir uns alle hingelegt hatten.«

    Himmel und Hölle! Es war ein ernstes Verbrechen, die Frischwasserquelle eines Anwesens zu zerstören, viel schlimmer als die durch eine Latrinenbombe hervorgerufenen Unannehmlichkeiten. Es war eine unverhohlene Kriegserklärung.
    Und doch, während er Lady Barrowby beobachtete - sicherlich durfte er sie in Gedanken Julia nennen, es würde ihm so viel Zeit sparen - wie sie ihre Leute hierhin und dahin schickte und organisierte, musste er zugeben, dass sie der Situation gewachsen war. Wenn das hier eine Art Prüfung durch Lord Liverpool war, dann schien es, als sollte der Protegé des Fuchses sie bestehen.
    Sie hatte also genügend Grips. Das bedeutete jedoch nicht notwendigerweise, dass sie nicht auch ehrgeizig und gerissen war.
    Eigenschaften, die dir nicht gänzlich unbekannt sein dürften, nicht wahr?
    Intelligenz war nicht die einzige Voraussetzung, in den Kreis der Vier aufgenommen zu werden. Ein jeder Erzkrimineller verfügte über die notwendigen mentalen Fähigkeiten. Ihr größter Feind, der Führer des französischen Spionagerings, den sie als Phantom bezeichneten, war den Gerüchten zufolge absolut brillant. Die drei aktuellen Mitglieder des Geheimbundes strahlten aus, was mehr

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