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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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schauten Julia, Marcus und Elliot dem Wagen nach. Er war schon fast außer Sichtweite, da schlug sich Julia mit der flachen Hand an die Stirn.
    »Oh! Wir hätten auf die Fässer klettern und mitfahren sollen! Jetzt müssen wir den ganzen Weg zum Haus zurücklaufen!« Wie hatte sie nicht daran denken können? Aber dann: Wie hätte sie daran denken sollen, wenn Marcus’ Anblick sie derart fesselte?
    Elliots Gesichtsausdruck war unbezahlbar, wirklich, aber Julia war zu verärgert, als dass sie darüber hätte lachen können. »Wie gedankenlos von mir, noch dazu, nachdem Ihr mir den ganzen Tag so sehr geholfen habt.«
    Marcus grinste nur, steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. Eine Viertelmeile entfernt hob sein Hengst, ein edles Tier in der Farbe von Julias allabendlicher heißer Schokolade, die sie als Gutenachttrunk zu sich nahm, den Kopf, machte aber keinerlei Anstalten, die anderen Pferde auf der Weide zu verlassen.
    Marcus runzelte die Stirn. »Ich fürchte, er hat sein Herz an die hübsche Stute da drüben verloren.« Er pfiff noch einmal. Der Hengst schnaubte und trabte dann widerwillig auf sie zu. Marcus lächelte. Dann verneigte er sich vor Julia. »Darf ich Euch mein Pferd anbieten, Mylady?«
    Sie zog eine Augenbraue in die Höhe. »Es sieht nicht danach aus, als sei das nötig, Sir.« Sie deutete auf ihre milchweiße
Stute Miel, die dem Hengst wie ein verliebtes Schulmädchen folgte.
    Julia und Marcus mussten lachen, als sie ihre beiden Pferde sahen, die so offenkundig ineinander vernarrt waren. Auch Elliot stieß nun einen Pfiff aus. Sein betagtes Ross graste konzentriert weiter. Elliot stemmte die Hände in die Hüften. »Alter Klepper!«
    Marcus lachte. »Ihr könnt bei mir mit aufsitzen.«
    Elliot verschränkte die Arme. »Nein, danke. Ich werde laufen. Meine Erhabenheit musste heute schon genug leiden. Dass Ihre Ladyschaft auch noch sieht, wie ich auf dem Hintern Eures Hengstes auf- und abhüpfe, wäre das Letzte, was ich wollte.« Und damit stampfte er in Richtung Herde davon.
    Julia drehte sich um. »Elliot, Ihr könnt mit mir reiten«, rief sie ihm nach. Er winkte nur abwehrend und setzte seinen Weg fort. Sie wandte sich wieder um und sah, dass sich Marcus’ Miene bei ihrem Angebot verdüstert hatte. Dann wollte er also nicht, dass sie hinter Elliot ritt und die Arme um seine Taille schlang? Wie überaus befriedigend.
    Hör auf damit. Denk daran: Du willst nicht Marcus.
    Aber das war nicht wahr, oder? Er war genau das, was sie wollte.
    Viel wichtiger noch: Sie brauchte ihn im Moment. Seine Hilfe war unbezahlbar gewesen, und Aldus hatte sie gelehrt, eine solche Eigenschaft zu schätzen. Sie würde ihm den Laufpass geben, wenn diese Krise überwunden war.
    Kalt und grausam.
    Ja, gewiss. Denn sie war nicht nur die wohlmeinende Hausherrin. Sie war der Fuchs. Und er war nützlich.
    Und du willst nicht, dass er geht.
     
    Lady Barrowby auf dem Pferderücken war ein bemerkenswerter Anblick. Sie verschmolz schier mit ihrer Stute trotz
des fehlenden Sattels und des unschicklichen Herrensitzes - vielleicht aber auch gerade deswegen. Die Röcke ihres praktischen dunklen Kleides bedeckten kaum ihre Knie, und sie ritt ohne Scham und lachte lauthals, als sie mit ihrer Stute ihn und sein Ross hinter sich ließ.
    Er ließ sie einen Vorsprung gewinnen, bis ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss. Die Situation ähnelte so sehr einem der Einträge in ihrem Tagebuch, dass er sich fragte, ob sie die ganze Sache vielleicht geplant haben könnte.
    Aber wie hätte sie wissen können, dass ihr Brunnen verschmutzt werden und die Pferde auf eben dieser Weide stehen würden?
    Dann war es also nur ein glücklicher Zufall? Marcus beugte sich tief über den Hals seines Hengstes und trieb ihn an. Wenn dem so war, wollte er seinen Vorteil daraus ziehen.
    Mit Leichtigkeit holte er auf. Sie warf ihm ein euphorisches Lächeln zu. Der Weg führte in den Wald, und er lenkte sein Pferd näher an ihres.
    Plötzlich beugte er sich zu ihr hinüber und zog sie mit einem Arm von ihrer Stute. Sie schrie erschreckt auf, wehrte sich jedoch kaum, als er sie vor sich auf den Rücken seines Pferdes setzte. Er zügelte den Hengst und ließ ihre Stute davongaloppieren.
    Sie strich sich ihr Haar, das sich gelöst hatte, aus dem Gesicht. Sie war offenkundig wütend. »Warum in aller Welt tut Ihr so etwas? Ihr hättet Miel verletzen können!«
    Marcus blinzelte. Frauen! Schnell dachte er nach. »Ein Ast«, sagte

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