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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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als alles andere erwartet wurde: eine Loyalität gegenüber dem eigenen Land, die selbst über den Tod hinausging und der gegenüber jeder andere Gedanke und jede andere Verpflichtung verblassten.
    Und das musste Julia noch beweisen.
    Jemand klopfte an das Hauptportal Barrowbys. Blitzschnell war Beppo die Treppe hinunter. Julia und Marcus folgten ihm gemächlicher.
    Elliot stand in der Eingangshalle und zupfte sich die Handschuhe von den Fingern. »Hier bin ich, Mylady.« Er
lächelte strahlend, aber sein Lächeln gefror, als er Marcus erblickte. »Blythe-Goodman, was zum Teu… in aller Welt treibt Ihr hier so früh am Morgen?«
    Marcus grinste leichthin. »Ihre Ladyschaft hatte die Güte, mir die Gastfreundschaft Barrowbys anzutragen, als es gestern Abend etwas später wurde.«
    Elliot zog eine Grimasse. Marcus konnte fast seine Gedanken lesen. Einerseits der Vorteil, die verhasste Arbeit nicht tun zu müssen, dagegen der Vorteil, im Haus Ihrer Ladyschaft zu übernachten … Das Ergebnis war an Elliots säuerlichem Gesichtsausdruck deutlich abzulesen. Julia begrüßte ihn ruhig und rauschte an ihm vorbei. Marcus klopfte dem anderen Mann freundschaftlich auf die Schulter.
    »Nehmt es nicht so schwer, alter Freund. Wir können nicht alle Helden sein.«
    »Ihr verletzt mein Territorium, Blythe-Goodman«, entgegnete Elliot mit erstaunlicher Wut. Aber schließlich hatte selbst ein Dandy seinen Hügel, den er verteidigen musste. Das Einkommen Ihrer Ladyschaft war nicht zu verachten.
    Marcus breitete unschuldig die Arme aus. »Ich habe mich nicht aufgedrängt. Ich wurde eingeladen.«
    Elliot kniff die Augen zusammen. »Sie ist mir versprochen.«
    Marcus konnte es sich nicht verkneifen. Er schürzte die Lippen. »Was meint Ihr: Überlegt sie es sich nach dem gestrigen Tag vielleicht noch einmal?«
    Elliot sah ein wenig besorgt aus. »Jedenfalls bin ich jetzt hier.«
    Marcus nickte. »Ja. Genau rechtzeitig, um viele, viele schwere Wasserfässer aus dem See zu schleppen.«
    Elliot wurde blass. »Schleppen?«
    »Kommt schon, Mann.« Marcus gab ihm einen mitfühlenden Knuff in den Oberarm. »Von ein bisschen harter Arbeit ist noch niemand gestorben.«

    Er wandte sich ab, um Julia zu folgen, aber vorher hörte er Elliot noch murren: »Schwachsinn! Leute sterben Tag für Tag an harter Arbeit.«
     
    Julia konnte nicht umhin, zu ihrer heiteren Stimmung zurückzukehren, als die Arbeit in Gang gekommen war. Es war ein warmer Herbsttag, und ihre beiden Verehrer boten ihr ein Übermaß an Unterhaltung in ihrem Bestreben, ihr zu imponieren. Männer und ihre Muskeln - was für eine Schau!
    Überraschenderweise hielt sich Elliot wacker. Wer hätte gedacht, dass sich unter seiner schillernden Weste tatsächliche Kraft verbarg? Sie machte eine kurze Pause, um Elliot und Marcus zuzusehen, wie sie mit vereinten Kräften ein volles Fass auf die Ladefläche des Wagens hoben. Der Wagen musste weit oben auf dem trockenen Teil der Böschung stehen, damit die Räder nicht im Morast des Ufers stecken blieben. Sie stritten sich unaufhörlich, selbst während sie mühelos miteinander arbeiteten und Barrowby mit mehr Wasser versorgten, als Julia jemals zu hoffen gewagt hatte.
    Elliot war es gewesen, der vorgeschlagen hatte, sie sollten das Wasser am entfernten Seeufer entnehmen, um jegliche Gefahr der Verschmutzung durch die explodierten Latrinenhäuschen zu vermeiden. Marcus war auf die Idee gekommen, Barrowbys kupferne Badewannen mit Wasser zu füllen, damit die Fässer für eine weitere Ladung noch einmal an den See gebracht werden konnten. Julia wusste nicht, was sie ohne die beiden getan hätte.
    Ganz zu schweigen von dem Übermaß an Anregungen für ihre Phantasie, das sich ihr im Laufe des Tages geboten hatte, als Marcus seine Jacke und seine Weste auszog und nur in Hemdsärmeln arbeitete. Natürlich war es nicht zu verhindern, dass das Wasser aus einigen Kübeln überschwappte und eben dieses Hemd durchnässte, sodass der Stoff wieder und wieder an seinem muskulösen Oberkörper klebte.
Julia verspeiste fast ihre Unterlippe, während sie ihn beobachtete, wie er da mit feuchtem Haar und so gut wie freiem Oberkörper seine eindrucksvolle Muskelkraft zu ihrem Wohl einsetzte.
    Ihre Blicke trafen sich ein ums andere Mal - ihrer schuldig, seiner wissend - und sprachen Bände in der Stille, die zwischen ihnen niemals absolut zu sein schien.
    Wirklich, es war ein schöner Tag …
    Endlich war das letzte Fass gefüllt und weggeschafft. Erschöpft

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