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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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geschrieben. »Oh - oh, Mylady!«
    Marcus hörte, wie sie scharf die Luft einsog. Es war ein Geräusch wie von einem verletzten Kind. Dann raffte sie die Röcke und rannte in Richtung Stall. »Sebastian!«
    Marcus holte sie erst wenige Schritte, bevor sie sich in das rauchgefüllte Gebäude stürzte, ein. »Julia! Ihr könnt ihn nicht retten!«
    Sie wehrte sich mit Fäusten und Klauen, aber er ließ sie nicht los. Sie packte ihn am Hemd.
    »Marcus, vielleicht ist er noch am Leben! Sein Pferch ist am entlegenen Ende des Stalles!«
    Marcus beäugte das in Flammen stehende Gebäude. »Aber Ihr kommt nicht zu ihm, ohne zu verbrennen.«
    Aber vielleicht …
    Elliot erschien auf dem Rücken seines betagten Pferdes. Mit weit aufgerissenen Augen schaute er auf das Inferno vor ihnen. »Guter Gott! Ich kann Euch zwei ja keine Sekunde aus den Augen lassen!«
    Marcus zwang Julia dazu, ihr tränenüberströmtes Gesicht vom Feuer abzuwenden und ihn anzusehen. »Bleibt! Genau! Hier! Ich habe eine Idee.«
    Er nahm sich einen Teil der Taue, mit denen die Fässer auf der Ladefläche des Wagens festgemacht gewesen waren, und pfiff nach seinem Hengst. Das Pferd kam zu ihm, mit wildem Blick und widerstrebend, aber es kam. »Elliot! Mir nach!«
    Er sprang in den Sattel und preschte zum Anbau an der anderen Seite der Stallungen. Elliot folgte ihm im stolpernden Galopp. »Wen retten wir?«

    Sie waren jetzt aus dem Rauch draußen und konnten das panische Brüllen hören. Marcus legte den Kopf schief. »Ihn.«
    »Oh, welch Freude.« Aber Elliot blieb.
    Marcus nutzte die Größe seines Pferdes, um zwei Tauenden an der Dachtraufe zu befestigen. Er stieg ab und fertigte aus einem der beiden Taue eine Art Geschirr, das er seinem Hengst um die Brust legte, um so dessen Kraft am besten auszunutzen. Elliot schaute eine Weile zu, dann machte er es ihm mit dem zweiten Tau nach.
    »Ich hoffe, Ihr wisst, was Ihr da tut«, sagte Elliot argwöhnisch. »Ich möchte nicht gerne als Katzenfutter enden.«
    »Er wird wegen des Feuers zu große Angst haben.« Zumindest hoffte Marcus das. Auch er konnte sich besseres vorstellen, als von der Raubkatze als Abendessen verspeist zu werden.
    Sie führten ihre Pferde so weit weg, wie die Taue es zuließen. »Jetzt!«, rief Marcus und zog an den Zügeln.
    Die beiden Pferde legten sich gehorsam ins Geschirr, aber der Stall war zu stabil gebaut. »Noch mal!«
    Dieses Mal konnten sie über dem Brüllen des Löwen hören, dass das Holz knirschte, aber die Wand bewegte sich nicht.
    Julia kam um die Stallecke geritten. Sie erkannte mit einem Blick, dass Marcus’ Plan keinen Erfolg hatte. Marcus konnte es in ihrem Gesicht ablesen.
    Sie ritt näher heran. »Sebastian!« Ihre Stimme hob sich befehlend über das Knacken und Knistern des Feuers und das Brüllen des Löwen. »Sebastian, hierher!«
    Für einen Augenblick verstummte die Raubkatze. Julia ritt näher heran.
    »Julia, nicht zu dicht!«
    Aber sie hörte nicht hin. Sie hob beide Hände und legte sie trichterförmig um ihre Lippen. »Sebastian, bei Fuß!«

    Ein heftiger Schlag erschütterte die Stallwand, dann noch einer. Die Bestie versuchte zu ihrer Herrin zu gelangen. Marcus registrierte den Abstand zwischen den Erschütterungen. »Jetzt!«, rief er.
    Die Pferde zogen im selben Augenblick, in dem der Löwe auf der anderen Seite gegen die Wand sprang. Knirschend sprangen die Nägel aus dem Gebälk und eine Ecke der Bretterverkleidung löste sich. Sofort schob sich eine riesige goldene Tatze in die Öffnung.
    »Zieht!«
    Die Hufe der Pferde rutschten über den Erdboden, gruben tiefe Furchen ins Gras. Marcus ergriff das Tau und zog mit aller Kraft. Die Öffnung vergrößerte sich und ein mächtiger goldener Kopf drängte sich nach draußen.
    In diesem Augenblick stürzte Elliots Pferd. Die Öffnung in der Wand fing an, sich zu schließen. Der Löwe steckte fest.
    »Nein!« Julia trieb Miel gegen Elliots Tau. Das so erneut gespannte Tau ermöglichte es dem Löwen, den Kopf aus der Öffnung zurückzuziehen, bevor ihm die Kehle zugedrückt wurde.
    Aber Elliots Pferd war am Ende seiner Kräfte. Der Wallach ließ den Kopf hängen. Seine Flanken bebten.
    Der Rauch wurde dichter, was bedeutete, dass das Feuer sich rasch durch das Stroh und das Holz im Stall fraß. Julia rutschte von Miels Rücken und fingerte an den Knoten herum, mit denen das Tau um Elliots Pferd befestigt war. »Schnell! Wir können Miel nehmen …«
    Marcus hielt ihre Hände fest. »Julia, wir haben nicht

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