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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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lächelte zu dieser verrückten, seltsamen, erstaunlichen, wundervollen Frau hinab. »Wie könnte er nicht?«
     
    Sie waren nicht genügend Leute gewesen, um das Feuer zu löschen. Sie hatten nur verhindern können, dass es auf andere Gebäude übersprang. Die Stallungen waren nichts als schwarzer Schutt; dünner Rauch stieg noch immer von der aufgehäuften Kohle auf.
    Julia stand im Hof und besah sich den Schutt. Ihr Gesicht war so bleich wie die Ascheflocken in ihrem Haar.
    »Wer macht so etwas?« Ihr ersticktes Flüstern erreichte Marcus, als er hinter sie trat. »Wer hasst mich so sehr?«
    »Das fragt Ihr Euch erst jetzt?«
    Sie drehte sich um und blinzelte ihn an. »Ich dachte, ich wüsste, wer es war - oder zumindest warum. Es gibt da ein paar Leute, die nicht wollen, dass mir etwas gelingt, was ich vorhabe …«

    Sie glaubte, dass die Drei ihr das antun würden? Na ja, sie wären wohl tatsächlich dazu in der Lage, wenn die Situation es erforderte, denn Gnade kannten sie keine, aber es gab keinen Grund für die geradezu böswillige Wende, die die Ereignisse auf Barrowby genommen hatten.
    Sie sprach weiter: »Und doch glaube ich nicht, dass sie das tun würden … wenigstens nicht als Reaktion auf irgendetwas, das ich getan habe.«
    Sie dachte wie er, und doch zweifelte Marcus … Lord Liverpool war sehr erregt gewesen … und der Premierminister war auch nicht gerade als Mann der Gnade bekannt. Er war zwar jetzt zurück in London, aber es gab für alles einen Helfer, wenn man bereit war, den entsprechenden Preis zu zahlen.
    Selbst für Mord.
    Sorge regte sich in ihm. »Wenn diese Sache, die Ihr da versucht, so gefährlich ist, solltet Ihr Euch vielleicht überlegen, es aufzugeben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist nicht möglich. Es ist keine Verpflichtung, die ich bei den geringsten Problemen aufgeben könnte.«
    »Geringste Probleme? Ihr seid unter Beschuss, Julia!«
    »Nein. Nein, es kann damit nichts zu tun haben. Die Leute, die ich eben erwähnte … nein, das waren sie nicht. Ich kenne sie. Sie würden nicht so gegen mich vorgehen. Viel eher würden sie jemanden schicken, der sich in mein Vertrauen schleichen soll …«
    Verdammt! Er musste sie sofort von diesem Gedanken abbringen. »Julia, hört mir zu!« Er erfasste mit beiden Händen ihre Schultern und drehte sie um, sodass sie ihn ansah. »Ihr seid in Gefahr.« Er bemerkte, dass die Dringlichkeit in seiner Stimme nicht gespielt war.
    Mit Liverpool war nicht zu spaßen. Der Mann verfügte noch immer über einen Großteil des Einflusses und der
Macht, die er in seinen Jahren als Mitglied der Vier genossen hatte.
    Gott, wenn ihr irgendetwas passierte …
    Eisige Angst schnürte ihm das Herz ab. »Julia, Ihr müsst Barrowby verlassen! Geht irgendwohin, wo Ihr sicher seid, wo Euch niemand finden kann. Kennt Ihr einen solchen Ort?«
    Ihr Blick ruhte auf ihm. »Ja, aber ich werde nicht gehen. Ich kann nicht meine Leute hier zurücklassen, um allein damit fertig zu werden.«
    »Ich bleibe hier.« Es war ein unbedachtes Versprechen, aber er würde es halten, wenn es bedeutete, dass sie sich in Sicherheit brächte. »Ich bleibe hier und leite Barrowby für Euch.«
    Sie blinzelte und runzelte die Stirn. »Marcus, ich weiß, dass Ihr es gut meint, aber Ihr habt keine Ahnung, was es bedeutet …«
    »Ich kenne mich damit aus«, versicherte er ihr. »Und ich bin sehr versiert in Verteidigungsstrategien.«
    Sie hob eine Hand an seine Wange. »Mein Ritter.« Dann schien ihr die Intimität der Geste klar zu werden; sie ließ die Hand sinken und wandte sich ab. »Ich danke Euch für das großzügige Angebot, Marcus, aber Ihr versteht einfach nicht. Ich kann nicht weg. Mir wurde aufgetragen, hier eine Entscheidung abzuwarten.«
    Marcus fühlte, wie sich seine Fäuste ballten. Wie praktisch. Liverpool hatte ihr befohlen, hier zu sitzen wie ein einzelner Fasan, der im Park auf den Jäger wartet.
    Auf jemanden wie ihn.
    Verzweifelt strich er sich mit der Hand durchs Haar. Er schien sich hier nicht auf seine Rolle konzentrieren zu können. Untersuchte er sie oder beschützte er sie?
    Beschütze sie. Für immer.
    Reiß ihr die Maske vom Gesicht. Gewinne.

    Es war egal. Wie er sich auch entschied, er würde sie vor weiteren Gefahren bewahren. Diese Entscheidung hatte nicht Lord Liverpool zu treffen - und das irritierte den Premierminister offensichtlich noch mehr -, und Marcus würde niemandem erlauben, sich in die Angelegenheiten der Vier zu mischen.
     
    Der Späher

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