Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)
Rest seines Bieres hinunter. »Das ist schon eine merkwürdige Sache, findet Ihr nicht?«
»Fast alle Damen reiten.«
Elliot stand auf. »Nicht so, als würden sie das Tier heiraten, wenn sie könnten.« Er wischte die Münzen vom Tisch und steckte sie in seine Westentasche. »Vielen Dank für die milde Gabe.« Er tippte sich an den Hut. »Eine gute Jagd, Mylord.«
Marcus ging nicht weiter darauf ein und nickte nur. »Eine sichere Reise, Elliot. Seht Euch vor dem Brunnen im Hof vor.«
Elliot schüttelte sich. »Hört mir bloß auf mit dem Brunnen. Ich werde niemals mehr schwimmen gehen.« Er verneigte sich noch einmal und schlenderte pfeifend davon.
Marcus beugte sich über den Tisch, um seinen Hut zu nehmen. Ein Zeichen war in die kleine Pfütze geschrieben, die sich unter dem Bierkrug gebildet hatte. Er beugte sich dichter darüber. In die Flüssigkeit hatte Elliot eine einzelne Zahl geschrieben - eine perfekte 4.
Marcus wischte sie mit der Handkante weg. »Noch nicht, alter Freund«, flüsterte er. »Noch nicht ganz.«
13. Kapitel
I ch liege im Bett. Die Nacht ist warm, deshalb sind meine Fenster weit geöffnet. Ich kann nicht schlafen, denn der Duft der Kletterrosen durchdringt meine Gedanken und macht meinen Körper rastlos. Ich schäle mich aus dem Leinenzeug und gehe zum Balkon, um meine Haut im Duft der Nacht zu baden.
Ich lehne mich auf die steinerne Balustrade und schaue in den Garten hinunter, wo ich meinen Liebsten zuletzt gesehen habe. Der Garten ist leer und liegt im Dunkeln, und trotz der Rosen kann ich noch immer seinen Sandelholzduft riechen.
»Findet Ihr keine Ruhe, Mylady?«
Beim Klang der sonoren Stimme hinter mir schließe ich die Augen. Er weiß immer, wann ich ihn brauche.
»Erschöpfe mich«, flüstere ich in die Nacht. »Mach mich so müde, dass ich kollabiere.«
Große, warme Hände umfassen meine Schultern und ziehen mich zurück an seine breite Brust. »Ich möchte nicht zu ungestüm mit Euch sein, Mylady.«
Ich schüttele vehement den Kopf. »Seid ungestüm. Ich werde nicht zerbrechen.«
Als Antwort nimmt der Druck seiner Hände auf meinen Schultern zu. Ich genieße seine Kraft. »Wie Ihr wünscht, Mylady.« Im selben Augenblick dreht er mich zu sich um und presst meinen Unterkörper mit dem seinen gegen die Brüstung. Sein heißer Mund senkt sich auf meinen Hals und ich fühle, wie seine Zähne über meine Haut schaben. Ich fühle keinen Schmerz, nur Verlangen.
Ich muss ihn spüren, muss genommen, muss besessen werden. Er zieht mir das Nachthemd von den Schultern, fesselt mir damit
die Arme an die Seiten. Ich kann ihm jetzt nicht widerstehen, ich will ihm nicht widerstehen und meine Fesselung erlaubt mir, sein Opfer zu sein. Ich schließe die Augen und überlasse mich seinem heißen Mund und seinen starken Händen. Er löst meinen Zopf und wickelt sich mein Haar um die Faust, kontrolliert mich mit meinem eigenen Haar.
»Nimm mich«, verlange ich. »Besitze mich.«
Mit einem einzigen kräftigen Riss fällt mein Nachthemd in den Garten hinab; es ist nicht mehr zu retten. Ich stehe nackt vor ihm. Er bleibt heute Nacht vollständig bekleidet, mein Herr, mein Besitzer … mein Liebster, der immer erkennt, was ich brauche.
Marcus ritt langsam vom Dorf zurück. Er hatte es geschafft.
Julia konnte ruhig sagen, sie hätte die Verlobung um Elliots Sicherheit willen gelöst, aber Marcus wusste, warum sie es wirklich getan hatte. Er hatte gewonnen.
Nachdem er nun erreicht hatte, was er sich von Anfang an als Ziel gesetzt hatte, musste er entscheiden, was als Nächstes zu tun war. Wenn er seinen Auftrag zu Ende führen wollte, musste er natürlich alles über sie herausfinden. Er musste sich tief in ihre Gedanken schmeicheln und alle ihre Geheimnisse zu Tage fördern. Nur dann konnten er und die Drei sich ihrer Beweggründe und ihrer Fähigkeiten sicher sein.
Am Anfang hatte er gedacht, dass einige dunkle Geheimnisse dicht unter der Oberfläche ihrer Schönheit lauerten, in denen sie sich verfangen würde und die sie als die durchtriebene Manipulatorin offenbarten, die sie sein musste. Doch leider hatte er nur allzu genau erkannt, warum der alte Barrowby sie ausgewählt hatte. Gott, wenn er jemals der Fuchs werden würde, dann würde er nach einem Sekundanten Ausschau halten, der genau die Mischung aus Talenten besaß, die Julia im Übermaß auszeichneten. Intelligenz, tiefe Loyalität, Ehrenhaftigkeit - sie erlaubte ihm nicht mehr
als einen verstohlenen Kuss, solange sie
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