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Verschleppt

Verschleppt

Titel: Verschleppt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verhoef & Escober
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andere als eine Kleinigkeit. Jetzt werde bitte mal konkret, verdammt.«
    »Ich habe ihn …« Sie starrte auf den Tisch. Schwieg.
    »Verpfiffen?«
    »Ermordet.« Sie rieb sich mit Daumen und Fingern unruhig über die Brauen. Sah Maier dann direkt an. »In den Bauch und den Kopf geschossen mit sechs Kleinkalibern, in seinem eigenen Wagen.«
    Langsam sank Maier auf seinen Stuhl zurück. Die plötzliche Härte in ihrer Stimme und ihrem Blick überraschten ihn nicht, sondern beruhigten ihn sonderbarerweise vielmehr. Er hatte sie richtig eingeschätzt. »Wer weiß davon?«
    »Niemand.«
    »Warum bist du dir da so sicher?«
    »Weil ich es gründlich gemacht habe.«
    Er nickte stumm. Fragte dann: »Und warum knallst du Informanten über den Haufen? Erwartet dein Chef nicht von dir, dass du die ein bisschen pfleglich behandelst?«
    »Ich brauchte Informationen. Über die Sache mit Susan, wer sie dort hingebracht hat, was sie mit ihr vorhaben … Robby wusste Bescheid, weil er für Kalojew gearbeitet hat. Aber eigentlich war ein Kollege von mir für ihn zuständig, den ich kaum kenne. Also war es ein bisschen sonderbar, dass plötzlich ich bei ihm vor der Tür stand. Er hat ungünstig darauf reagiert. Wollte meinen Kollegen anrufen und ein paar Dinge verifizieren. Ich hatte keine Wahl.«
    »Das hättest du dir vorher denken können.«
    »Was?«
    »Dass ein Informant misstrauisch wird, wenn jemand anders als seine Kontaktperson Informationen von ihm haben will.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Kann sein.«
    Unvermittelt umklammerte Maier ihre Handgelenke und suchte ihren Blick. »Gibt es eigentlich noch mehr ›unwichtige‹ Dinge, die ich wissen sollte?«
    Sie schaute auf ihre Handgelenke und wieder zu Maier. »Nicht wirklich. Du weißt jetzt alles, was du wissen musst. Ich denke, wir können allmählich die Bewaffnung durchgehen.«
    Er verstärkte seinen Griff. Sah ihr genau ins Gesicht.
    Sie zwinkerte nicht einmal.
    »Ich habe keine Lust auf Überraschungen«, sagte er, ohne den Blick abzuwenden.
    »Ich genauso wenig.«
    »Woher soll ich wissen, dass du nicht gekauft bist? Dass du mich nicht an der Nase herumführst?«
    »Das kannst du nicht wissen. Du musst mir vertrauen.«
    »Vertrauen ist nicht gerade meine Stärke.«
    »Das hab ich schon gemerkt.«
    »Also, warum sollte ich dir diese Geschichte abnehmen?«
    Sie hob das Kinn. »Weil du diesen Einbruch ohne mich heute nicht mehr machen kannst. Das weißt du selbst sehr gut.«
    »Aber die Frage, Joyce Landveld, ist doch: Braucht es diesen Einbruch überhaupt? Steckt Susan wirklich da drin?« Absichtlich ließ er eine kleine Pause entstehen. »Na?«
    Falls sie gekauft war, dachte Maier, dann war sie eine begnadete Schauspielerin.
    Ihre Reaktion war beleidigt, wütend. Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Allmählich habe ich die Nase voll von deiner Paranoia, Maier«, fuhr sie ihn an. »Vielleicht musst du mal öfter deine Mails lesen. Wann hast du das zum letzten Mal gemacht, verdammt?«
    Maier ließ ihre Handgelenke los, als ob sie unter Strom stünden.
    Grimmig klappte Joyce ihren Laptop auf und drehte ihn um, sodass Sil den Bildschirm und die Tastatur vor sich hatte. Versetzte dem Gerät einen wütenden kleinen Stoß. »Hier. Viel Erfolg.«
    Er zog das Ding zu sich heran, wartete ungeduldig, bis die drahtlose Internetverbindung aufgebaut war, und ließ dann die Finger klappernd über die Tastatur huschen.
    Er hatte seine Mails wochenlang, vielleicht schon monatelang nicht mehr gecheckt. An das letzte Mal konnte er sich gar nicht erinnern.
    Nachdem er sich in sein Hotmail-Account eingeloggt hatte, klickte er zum Posteingang weiter. Es gab nicht viel Neues. Eine einzige Mail stammte von Susan. Sie enthielt keinen Text, nicht einmal ein »Küsschen« oder einen sonstigen Gruß, und das war sonderbar. Eine leere Mail mit zwei angehängten Fotos.
    Ungeduldig klickte er auf das erste, das sich kurz darauf allmählich auf dem Bildschirm auf baute. Dann auf das zweite.
    Joyce behielt ihn von ihrer Seite des Tisches aus im Blick, mit verschränkten Armen. »Heute vor einer Woche verschickt«, sagte sie leise. Ihrer Stimme war keinerlei Wut mehr anzuhören. »Ich hätte sie dir lieber nicht gezeigt. Ich hätte sie dir lieber erspart. Es ist nicht der richtige Moment dafür.«
    »Im Gegenteil, der Moment ist genau richtig«, sagte er mit rauer Stimme. Er klappte den Laptop zu. »Wo hast du die verdammten Waffen?«
    »Im Souterrain. Aber erst machen wir noch ein kleines

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