Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschleppt: Linda Roloffs sechster Fall (German Edition)

Verschleppt: Linda Roloffs sechster Fall (German Edition)

Titel: Verschleppt: Linda Roloffs sechster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edi Graf
Vom Netzwerk:
zurück.
    »Gab es
keinen Mann in deinem Leben, bevor du nach Europa kamst?«
    »No.«
    Und was
ist mit dem Vater von Doudou?«
    »Never ask me, er tabu.«
    Linda schwieg
eine Zeit lang.
    »Woher weißt
du so sicher, dass deine Tochter hier ist?«
    »Zoto hat
gesagt. Kurz bevor ich letztes Geld an Mahama übersandt habe, er gekommen. Madame
sagt, ich gutes Mädchen, bestes für sie, und Stammkunden nur kommen zum Nelly Vögeln.
Sie nicht will auf mich verzichten.«
    »Das heißt,
du sollt auch deine Tochter auslösen?«
    »Ja.«
    »Aber das
ist ja Erpressung!«
    »Na und?
Was macht das? Ist wie immer. Madame hat mich in der Hand. From the beginning. Als
mein Trafficker abholte mich in Deutschland, ich muss Asylantrag stellen.«
    »Trafficker?«
    »Ja. Schlepper.
Sorgen dafür, dass wir können bleiben in Europa und nehmen uns, so oft sie wollen.«
    »Und wer
war dein – Trafficker?«
    »Bosnier.
Agim Zoto. Er nützt bis heute aus. Damals ich mir nichts gedacht, Asylantrag war
gute Sache. Und Liebe mit Agim Zoto war gut für Bleiben in Deutschland. Aber dann
immer mehr und immer schlimmer. Mein Pass bei Madame, no chance.«
    »Das heißt,
in Wirklichkeit haben sie durch den Asylantrag nur deinen Aufenthalt bis zum Ende
des Verfahrens legalisiert.«
    Hadé nickte.
    Die Menschenhändlermafia
arbeitete wirklich mit allen Mitteln.
    »Und wie
weit ist es bei dir damit?«
    »Antrag
abgelehnt. Asyl für Nigerianerinnen never gets through. Jetzt Schulden abbezahlt,
Madame kann mich abschieben. But I have to stay because of Doudou.
Madame findet gut, dass ich weiter arbeite and pay debts for Doudou. But now
my own risk! Wenn mich erwischen und abschieben, wird Doudou arbeiten für Madame.
Es nie vorbei.«
    »Deswegen
warst du in dem Kieswerk?«
    »Ja. Zwei
heimliche Tage, solange Madame fort, um nach Doudou suchen. Doch nicht gefunden.
Zwar Wald entdeckt, wo Container war, but not enough time.«
    »Könntest
du den Platz beschreiben?«
    Hadé schüttelte
den Kopf. »No. Aber weiß, welchen Weg für Sonne.«
    »Du meinst,
du findest den Platz durch den Stand der Sonne?«
    »Ja. Habe
damals Schritte gezählt und gemerkt, wohin Schatten gehen. Es gab zweiten Zaun,
dahinter war Agim Zoto mit Wagen. Dann wir sind an Kieshalden vorbeigefahren.«
    »Um welche
Jahreszeit war das?«
    »Frühling,
so wie jetzt. Mein Schatten mittags left. I find place,
if I have enough time.«
    »Das heißt,
du musst nach Osten gegangen sein, dann hat die Sonne deinen Schatten nach links,
also nach Norden geworfen.«
    Linda nippte
an ihrem schwarzen Kaffee und versuchte, sich das Reiter-Gelände vorzustellen. Soweit
sie das Gebiet vom Fenster Lenes aus überblickt hatte, begann westlich der Kiesgrube
der Wald. Wenn man vom Wald aus nach Osten ging, warf die Sonne den Schatten der
Bäume nach Norden, und man gelangte zum Betriebshof. In diesem Waldgebiet also musste
sich der Container befinden.
    »Es kann
nicht so schwer sein, den Platz zu finden. Ich helfe dir!«, sagte Linda spontan,
»wenn du willst.«
    Hadé starrte
ins Leere. Sie schien ihr überhaupt nicht zugehört zu haben. Doch dann fragte sie
ungläubig: »Why?«
    Linda lächelte.
»Du bist es wohl nicht gewöhnt, dass jemand dir Hilfe anbietet?«
    »Nein. Nicht,
ohne etwas zu verlangen.«
    »Wenn deine
Tochter oder auch noch andere Menschen dort gegen ihren Willen festgehalten werden,
ist das ein Verbrechen, das bestraft werden muss. Wir werden das herausfinden und
die Täter zur Verantwortung ziehen. Ich glaube außerdem, dass es einen Zusammenhang
zwischen dem Tod der alten Frau und einigen – sagen wir mal – anderen seltsamen
Dingen auf dem Kiesgelände gibt.«
    »Was meinst
du?«
    »Ich kann
es noch nicht genau sagen. Ich vermute, dass Reiter illegal Elektroschrott nach
Afrika schleust. Die alte Frau hat das vermutlich gewusst. Momentan verdächtigt
die Polizei diesen Wohnsitzlosen, doch ich glaube, dass ich heute Mittag da schon
Neues erfahre. Könntest du morgen noch einmal im Kieswerk sein?«
    Hadé dachte
kurze Zeit nach, dann nickte sie. »Ich sage Madame, dass ich meine Tage habe, dann
sie vielleicht gibt mir frei. But You don’t talk to anybody, sure?
Not about what You know, and not about what we are going to do. Promise?«
    »Ja. Versprochen.
Wie kommst du hin?«
    »Männer
nehmen mich mit. Viele fahren mit Lastwagen.«
    »Ist das
nicht zu unsicher?«
    Hadé zögerte.
»Why? Männer machen gern, für extra Nummer unterwegs. And Madame doesn’t know. Ist
gut für Männer, die

Weitere Kostenlose Bücher